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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unregelmäßiger Form und an den Rändern ausgefranst, als sei es aus einem größeren Ganzen herausgerissen worden. „Paßt irgendwie nicht hierher", brummte Loydel. „Was tut ein Stück Leder zwischen all dem technischen Schutt?"
    „Teil eines Kleidungsstücks?" theorisierte Bordur Ohlsan. „Du meinst, er hat sich selbst mit in die Luft gejagt?"
    „Woher soll ich’s wissen? Steck das Ding ein und laß es untersuchen. Vielleicht gelingt dir eine bahnbrechende Erkenntnis."
    Wenige Minuten später brachen sie auf. Die Bedeutung des Fundes, den Loydel Shvartz gemacht hatte, sollte erst viele Wochen später offenbar werden
     
    5.
     
    Gegen Mittag erreichten sie den Talkessel. Zwischendurch hatten sie Funkverbindung mit der TABATINGA und der LORETO und erfuhren, daß Robotteams an der Arbeit seien, die Schäden an der Hyperfunkbaracke zu beseitigen und die Crocobuf-Kadaver aus dem Weg zu schaffen. Der Schaden am Gebäude sei unerheblich.
    Von der Inneneinrichtung war nichts beschädigt worden. Das Projekt würde infolge des nächtlichen Überfalls kaum merklich verzögert werden. Nikki Frickel ihrerseits wollte wissen, wie Loydels und Bordurs Suchaktion verlaufen sei. Loydel erstattete kurz Bericht. Seine Theorie, daß es da im Hintergrund einen gegeben haben müsse, der die Crocobufs dressiert und auf die Terraner gejagt hatte, fand Nikkis Zustimmung. „Jetzt müßten wir nur noch wissen, wer das war", sagte sie. „Schau her", sagte Loydel Shvartz gutmütig, während er zwischen den Felsen dahinglitt. „Die Crocobufs sind erledigt. Sie bedeuten für uns keine Gefahr mehr. Bordur und ich haben ein paar Proben des zertrümmerten Geräts mitgebracht, die wir analysieren lassen werden. Vielleicht finden wir auf diese Weise heraus, wer der unbekannte Attentäter ist - oder wenigstens, woher er kommt. Aber im Grunde genommen ist es uns eigentlich Wurst. Es geht jetzt nur noch darum, das Projekt abzuschließen, und da uns niemand mehr im Wege steht, wird uns das in kürzester Zeit gelingen."
    Auf Nikki Frickels Seite herrschte zunächst einmal ein paar Sekunden Schweigen. Dann sagte die Kommandantin der TABATINGA: „Manchmal, Loydel Shvartz, hörst du dich erstaunlich vernünftig an."
    „Danke", erwiderte Loydel und schaltete den Radiokom ab.
    Die Arbeiten am Projekt schritten munter voran. Die Schäden an der Hyperfunkbaracke waren binnen eines Tages behoben. Die Siedler von Quorda hatten sich bereit erklärt, den Talkessel mit Patrouillen rings um die Uhr zu bewachen. Falls wider Erwarten die Crocobufs noch einmal angreifen sollten, würde man rechtzeitig gewarnt sein. Die Quordaner flogen in kleinen Gleitern, die mit je zwei Mann besetzt waren, und nahmen ihre Aufgabe sehr ernst.
    Loydel Shvartz und Bordur Ohlsan hatten ihre Fundstücke mittlerweile den Spezialisten übergeben, die von der Analyse solcher Dinge etwas verstanden. Leider waren die Ergebnisse äußerst mager. Die Explosion im Innern der Berghöhle war so gewaltig gewesen, daß das dort installierte technische Gerät zu winzigen Fragmenten zerrissen worden war. Die Bruchstücke, die Loydel und Bordur mitbrachten, ließen keinen Schluß mehr auf die Funktion des Instruments beziehungsweise des Maschinenkomplexes zu, zu dem sie einst gehört hatten. Nur eines konnten die Experten mit Sicherheit ermitteln: Die Technik war absolut fremdartig. Sie konnte keiner der bekannten Zivilisationen zugeordnet werden. Als totaler Blindgänger erwies sich das Stück Leder, das bei Loydel Shvartz so viel Verwunderung hervorgerufen hatte. Es handelte sich um eine synthetische Substanz. Die Analytiker konnten Strukturformeln angeben und auch bestätigen, daß es sich um ein sehr hochwertiges, nirgendwo in der Milchstraße bekanntes Material handelte. Ja, es sei höchstwahrscheinlich Bestandteil eines Kleidungsstücks gewesen, meinten sie. Damit war aber auch Schluß. Der Träger des Kleidungsstückes hatte keine Spur seiner Körpersubstanz an dem kleinen Stück Syntho-Leder hinterlassen.
    Daraufhin legte Loydel Shvartz das Problem, wie man so schön sagt, zu den Akten. Er war ein praktisch veranlagter Mensch und zerbrach sich ungern den Kopf über Dinge, denen mit Kopfzerbrechen nicht beizukommen ist. Er beteiligte sich an den Patrouillen der Quordaner und stellte ein ums andere Mal mit Befriedigung fest, daß es weit und breit keine Crocobufs mehr gab.
    Nach der Wiederherstellung der Hyperfunkbaracke wurde das System weiter ausgetestet, und am 18. Oktober 1170

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