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1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf getrimmt, Geräusche, die über einem bestimmten Intensivitätsniveau lagen, von sich aus zu dämpfen. Trotzdem war im Kontrollraum der TABATINGA ein dumpfes Wummern, Krachen und Rumoren zu hören wie von einem tropischen Gewitter, das sich in nicht allzu großer Entfernung entlud.
    Die Leuchterscheinung schwebte inzwischen unmittelbar über der LORETO. Sie erweckte den Eindruck, als habe sie sich um das Schiff herum drapieren wollen, sei jedoch durch das massive Abwehrfeuer gestört worden. „Ortung!" schrie Nikki Frickel. „Wie reagiert das Ding?"
    Der mattleuchtende Energieball des Servos schwebte dicht über der Kommandokonsole. „Deutliche hyperenergetische Streuemissionen", beantwortete er Nikkis Frage. „Sie haben seit Beginn des Beschüsses an Signalstärke zugenommen."
    „Wird mit voller Kraft gefeuert?"
    „Mit allem, was wir haben - wie du angeordnet hast", sagte der Servo. „Lediglich das Transformgeschütz ist inaktiv. Wenn wir das einsetzten ..."
    „Geschenkt!" rief Nikki. „Ich weiß selbst, warum man auf der Oberfläche eines bewohnten Planeten Transformwaffen nicht einsetzen darf."
    „Schau doch!" brüllte Loydel Shvartz. Er, der sonst so kühl und abgebrüht Wirkende, befand sich offenbar im Zustand höchster Erregung. Seine Hand zitterte, währen sie auf das große Bildfeld wies.
    Die Leuchterscheinung hatte begonnen, sich aufzublähen. Die flackernden Energiebündel der Impulsstrahler leckten ihr unerbittlich entgegen. Bisher hatte sie die ungeheuren Energiemengen anscheinend absorbieren können. Aber jetzt war ihre Kapazität überschritten.
    Während die Geschütze weiter feuerten, beobachtete die Besatzung der Zentrale mit ungläubigem Staunen das phantastische Geschehen, das vor ihren Augen abrollte. Das leuchtende Gebilde schien wieder in die Höhe steigen zu wollen, als hätte es die Absicht, sich vor dem unablässigen Feuer der Impulskanonen in Sicherheit zu bringen. Inzwischen war es so groß geworden, daß es den Talkessel fast abdeckte. Aber das Ausweichmanöver kam zu spät. Es konnte die Energie, die es infolge des Beschüsses hatte aufnehmen müssen, nicht mehr verdauen.
    Ein greller Blitz zuckte durch die Nacht. Die optischen Filter reagierten binnen weniger Pikosekunden und verhinderten, daß die Beobachter durch die Lichtexplosion geblendet wurden. Augenblicke später war das Blickfeld wieder frei. Die Leuchterscheinung war verschwunden. „Daten!" rief Nikki Frickel. „Ich brauche Daten! Ich will wissen, was das für ein Ding gewesen ist."
    „Die Auswertung läuft", antwortete der Servo gelassen. „Mit ersten konkreten Angaben ist in zwei Minuten zu rechnen."
    „Verbindung mit der Siedlung Quorda!" verlangte Nikki.
    Sekunden später meldete sich Ruddy McInerny. Es war mittlerweile eine Stunde nach Mitternacht, aber er wirkte hellwach. „Ja, wir haben es beobachtet", nahm er Nikkis Frage vorweg. „Keine Ahnung, worum es sich gehandelt haben könnte. Wir sind froh, daß ihr das Ding aus der Welt geschafft habt."
    „So was ist hier noch nie vorgekommen?" erkundigte sich Nikki. „Noch nie", versicherte Ruddy. „Es scheint, als brächten wir euch Unglück", sagte Nikki. „Erst strömen die Crocobufs wieder ins Tal, dann kommt dieses Leuchtding. Es wird Zeit, daß wir uns auf die Beine machen, damit hier wieder Ruhe einkehrt."
    „Seid vorsichtig", warnte McInerny. „Es hat ganz den Anschein, als hätte es jemand auf euch abgesehen."
    „Da hast du vielleicht nicht ganz unrecht", antwortete Nikki Frickel nachdenklich. „Wenn ich nur wüßte, wer es ist."
    Sie wechselten noch ein paar Worte, dann trennte Nikki die Verbindung. Inzwischen hatte sich der Servo zu Wort gemeldet. „Die vorläufige Auswertung der Daten ist abgeschlossen", erklärte er. „Wenn du sie sehen willst ..."
    „Natürlich will ich sie sehen", unterbrach Nikki ungeduldig.
    Auf der Bildfläche erschienen Buchstaben- und Zahlenkolonnen. Es wurde alles ausgewiesen, was der Orter über das fremde Leuchtobjekt hatte ermitteln können. Aus den Daten ging hervor, daß die Leuchterscheinung von Anfang an hyperenergetisch überladen und damit grundlegend instabil war. Ihr Verwendungszweck konnte nur gewesen sein, die LORETO oder die TABATINGA - vielleicht auch beide - zu vernichten.
    Der Beschuß aus Impulskanonen schwersten Kalibers hatte die Instabilität zum Durchbruch gebracht. Das Leuchtgebilde war explodiert. Glücklicherweise hatte sich die Explosion in hyperenergetischen Frequenzbereichen

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