Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1523 - Das Projekt

Titel: 1523 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mehr.
    Sie müssen sich also eine Zeitlang in dieser Höhle aufgehalten haben. Sie brachten ihre Nahrung mit." Er wies mit ausgestrecktem Arm auf die bleichen Knochen. „Das sind die Überreste."
    Loydel Shvartz schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht", erklärte er. „Die Crocobufs sind uns von den Quordanern als einigermaßen intelligent beschrieben worden. Aber daß sie Vorratswirtschaft betreiben, kann ich mir nicht vorstellen."
    „Was dann?" fragte Bordur Ohlsan. „Wo kommt das Zeug her?"
    „Stell dir mal vor, jemand hat die Tiere organisiert. Er hat sie hierhergelockt und sie auf uns scharfgemacht. Er hat sie dressiert. Natürlich mußte er sie verpflegen. Er war es, der die Freßvorräte hier angelegt hat."
    „Und wer sollte das sein?" fragte Bordur Ohlsan verwundert.
    Loydel Shvartz hob die Schultern. „Weiß ich nicht. Um das herauszufinden, sind wir hier. Laß uns noch ein wenig umsehen."
    Die Mikrotaster der SERUNS spielten und entdeckten einen Hohlraum hinter der östlichen Wand des Höhlenkessels. Ein Zugang konnte nicht gefunden werden. Es gab ihn gewiß, aber man brauchte einen besonderen Kode, um ihn zu betätigen. Da zog Loydel Shvartz kurzerhand den Kombistrahler aus der Halfter und begann, die Felswand mit thermischer Energie zu bearbeiten.
    Den sonnengleichen Temperaturen des scharfgebündelten Strahls hielt das Gestein nicht lange stand. Es schmolz und troff in glühenden Bahnen zu Boden. Ein Loch entstand in der Felswand. Loydel Shvartz stellte den Beschuß ein. Er wartete, bis die Ränder des Loches sich einigermaßen abgekühlt hatten.
    Dann beugte er sich vorwärts und richtete den Lichtkegel des Brustscheinwerfers durch die Öffnung. „Da drin sieht’s aus, als wäre eine Bombe größeren Kalibers explodiert", hörte Bordur Ohlsan ihn sagen.
    Sie erweiterten das Loch, bis es groß genug war, daß sie hindurchsteigen konnten. Sie gelangten in einen Raum von mäßiger Größe, annähernd rechteckig, mit Abmessungen von acht mal zehn Metern. Der Anblick totaler Verwüstung war atembeklemmend. Hier mußte früher ein Labor oder etwas Ähnliches gewesen sein. Die Trümmer technischer Geräte häuften sich auf dem Boden. Loydel Shvartz schaltete einen Teil der Atemfilter ab, so daß er ein wenig ungesäuberte Außenluft zu riechen bekam. Häßlicher Gestank drang ihm in die Nase, wie von kaltem Rauch und verbrannten Chemikalien. Die Wände des Raumes bestanden aus nacktem, unbehauenem Fels und wiesen großflächige Brandspuren auf. Loydel Shvartz aktivierte den Filter wieder, als er spürte, wie die Übelkeit einsetzte. Ziellos fuhr er mit den Stiefeln des SERUNS durch den Schutt, schob hier ein Stück, dort ein Fragment beiseite und wußte im Grunde genommen nicht, wonach er eigentlich suchte. „Wann, meinst du, ist dieses Chaos entstanden?" fragte er Bordur Ohlsan. „Eine Explosion, ohne Zweifel", antwortete der Erste Pilot der LORETO. „Ziemlich schwer zu sagen. Ich schlage vor, wir nehmen ein paar Proben mit und lassen sie analysieren. Meine unverbindliche Schätzung ist: Es hat vor ein paar Stunden hier geknallt."
    „Als feststand, daß der Angriff der Crocobufs auf unsere Anlage ein Fehlschlag werden würde", sagte Loydel Shvartz mit Eifer.
    Bordur Ohlsan blieb skeptisch. „Daß hier jemand war, der die Crocobufs programmierte und dann auf uns losließ, ist deine Theorie. Du meinst, als er den Mißerfolg seines Unternehmens erkannte, vernichtete er hier alles? Um keine identifizierbaren Hinweise zu hinterlassen?"
    „Ja", sagte Loydel Shvartz. „Nicht unplausibel", antwortete Bordur Ohlsan in seiner bedächtigen, phlegmatischen Art. „Nur hätte deine Hypothese wesentlich mehr Gewicht, wenn wir wenigstens eine Spur des geheimnisvollen Unbekannten finden könnten."
    Loydel Shvartz hieb mit der Hand durch die Luft. „Was soll’s?" sagte er, Resignation in der Stimme. „Die Crocobufs sind fort. Es scheint im Augenblick keine Gefahr mehr zu bestehen. Wir sind nicht hier, um Rätsel zu lösen. Wir sollen ein Steuerelement einrichten. Ich sag’ dir was: Wir nehmen ein paar Proben mit; dann machen wir uns auf den Heimweg."
    „Einverstanden", erklärte Bordur Ohlsan.
    Sie sammelten ein paar Bruchstücke auf und bargen sie in den geräumigen Taschen der SERUNS. Plötzlich stutzte Loydel Shvartz. „Ist was?" erkundigte sich Bordur Ohlsan naiv.
    Loydel Shvartz hatte zwischen halbverschmorten Geräteteilen ein Stück lederartiger Substanz hervorgezogen.
    Es war von

Weitere Kostenlose Bücher