Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1525 - Die Verfluchten

1525 - Die Verfluchten

Titel: 1525 - Die Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
des Satzes ließ ich unausgesprochen, denn jetzt vernahm auch ich etwas. Vielleicht lag es wirklich an Bills Nähe, dass ich die Stimmen erst an diesem Ort hörte, aber sie waren da.
    »Und?«, fragte Bill mich.
    »Jetzt höre ich sie auch.«
    Er wollte noch eine Frage stellen, aber ich schüttelte den Kopf, denn ich brauchte Ruhe, um mich auf die Stimmen konzentrieren zu können. Sie waren so weit entfernt und klangen doch so nah, und was sie sagten, deutete darauf hin, dass der Banker so unrecht nicht gehabt hatte, denn es drehte sich schon um den Teufel…
    ***
    Eine Frau und zwei Männer.
    Ihre Stimmen waren deutlich zu unterscheiden. Natürlich hörten wir die Frau besonders hervor, aber auch die Männer klangen in ihren Stimmen unterschiedlich.
    »Ich werde jetzt anfangen. Es muss mal sein. Verdammt noch mal, wir haben lange genug geforscht.« Die Frau hatte gesprochen, und ich wurde den Eindruck nicht los, dass sie zum Greifen nah vor mir stand.
    Aber da gab es nichts zu sehen. Nur mein Kreuz blieb bei seiner Warnung, und wenn mich nicht alles täuschte, gab es sogar eine leichte Strahlung ab.
    Bill und ich erlebten hier ein Stück Vergangenheit, das noch nicht verschwunden war. Es befand sich nur in einer anderen Sphäre, was mich auf den Gedanken brachte, ob im Leben überhaupt etwas richtig verschwand.
    Vielleicht hatte es sich auch nur in eine andere Stufe begeben, wo es dann für alle Zeiten konserviert wurde, wobei man den Begriff Stufe auch durch Dimension ersetzen konnte.
    Es hatte hier das Feuer gegeben, und wahrscheinlich war es von denjenigen gelegt worden, deren Stimmen ich jetzt hörte. Mochten ihre Körper auch verbrannt sein, das, was den Menschen in seinem Innern zusammenhielt - manche sprachen von einer Seele - blieb bestehen.
    Nichts verging oder ging verloren. Es wurde nur in einen anderen Zustand versetzt und aufbewahrt wie auch die Stimmen der drei Toten.
    »Seid vorsichtig.«
    »Ja, ja!«, erwiderte die Frau ungeduldig. »Ken wird das schon machen. Er streut das Pulver.«
    »Und der Teufel wird uns dann erhören?«
    »Ja, Eric, es ist sein Feuer. Die Flammen sind ihm geweiht. Wir haben versprochen, für ihn durch das Feuer zu gehen, und genau das werden wir auch tun. Ich mache es. Ich will endlich wissen, ob die langen Vorbereitungen gefruchtet haben.«
    »Und was ist, wenn…«
    Es meldete sich eine andere Männerstimme, die Eric nicht mehr weitersprechen ließ.
    »Verdammt noch mal! Machst du dir in die Hose? Willst du abhauen? Denk daran, du bist von Beginn an dabei gewesen. Andere laufen über glühende Kohlen, und wir gehen eben durch das Feuer. Es ist nur eine Flammenwand, ganze zwei Meter lang. Wir haben versprochen, ihm ein Zeichen zu geben, und er wird uns dafür belohnen.«
    »Das sehe ich noch nicht.«
    »Du wirst es aber gleich erleben.«
    »Streitet euch nicht!«, mischte sich die Frau ein. »Wer von uns soll denn zuerst gehen?«
    »Natürlich du, Dina.«
    »Ich?«
    »Ladys first.«
    Ein Atemzug war zu hören. Er klang sogar dicht an meinem Ohr, aber ich sah nichts.
    »Also gut«, hörten wir Dina sprechen. »Ich mache es, aber ich nehme Eric mit. Du kannst als Letzter kommen, Ken.«
    »Nichts dagegen.«
    Eric war nicht dafür. »Wieso willst du mich mitnehmen? Glaubst du, dass ich nicht allein gehen kann, verdammt?«
    »Das ist die Frage. Du bist etwas feige, mein Freund. Sonst hättest du nicht so gesprochen.«
    »Hör auf, Ken. Ich denke eben mehr nach als ihr. Aber gut, ich gehe hinter Dina her.«
    »Und halte dich an ihr fest.«
    »Auch egal.«
    Das Gespräch zwischen den drei Personen war beendet.
    Bill und ich schauten uns an. Es war überflüssig, einen Kommentar abzugeben. Jetzt mussten wir darauf warten, dass es irgendwie weiterging und wir unserem Ziel näher kamen.
    Die Stille hielt nicht sehr lange an.
    Wir hörten die Schritte der drei Personen. Sie stellten sich wahrscheinlich auf, und wenn, dann sprachen sie nur flüsternd.
    Wieder war die Frau zu vernehmen. »Seid ihr fertig?«
    »Ja!«
    »Gib mir deine Hand, Eric.«
    »Okay.«
    »Nicht so zaghaft. Ich will keinen Schwamm festhalten, verdammt noch mal. Sei ein Kerl.«
    Wenig später sprach wieder Ken. »Achtung! Ich werde jetzt das Pulver anzünden.«
    »Gut!«, flüsterte Dina.
    Bill und ich warteten. Wir wussten, dass wir dem Unglück beiwohnen würden, wenn auch in einer anderen Form. Wir würden es nicht verhindern können, aber mein Kreuz hatte uns durch seine Kräfte diese Möglichkeit gegeben.
    Noch

Weitere Kostenlose Bücher