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1526 - Galaxis der Verdammten

Titel: 1526 - Galaxis der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem sie mit ihrer Mutter lebte.
    Das Gesicht ihrer Mutter erschien vor ihrem geistigen Auge.
    Oval, mit leicht vorstehenden Jochbeinen, langer gerader Nase und volllippigem Mund, großen schwarzen Augen und pechschwarzem Haar - und hellbrauner Haut. Chalda. „Mutter!" flüsterte sie.
    Das Bild verschwand.
    Sie dachte wieder an den Traum. Müde vom Spielen in der Sonne war sie ins Haus gegangen.
    Ihre Mutter war nicht da. Aber jemand anderer war da: Tshuga, der Haushaltsroboter.
    Geschäftig schwebte er hin und her, putzte und wischte, räumte auf und bediente den Waschautomaten, kochte die Mahlzeiten oder erzählte der kleinen Julia Geschichten, wenn sie sich langweilte oder Trost brauchte.
    Julia!
    War das ihr Name?
    Sie wußte es nicht. Aber sie ahnte dumpf, daß der Name so nicht stimmte.
    Weiter!
    Diesmal wollte sie keine Geschichte von Tshuga hören. Sie schickte ihn in den Garten. Er sollte Blumen für einen Strauß schneiden. Gehorsam schwebte er davon.
    Sie aber ging in das Zimmer, in dem ihre Mutter die verschiedensten Erinnerungsstücke aufbewahrte, die von ihrem abenteuerlichen und gefährlichen Berufsleben als Raumpilotin und als Raumkampfausbilderin zeugten.
    Sie kannte sie alle.
    Doch am meisten interessierte sie sich für ein Stück, das ihre Mutter sehr oft in den Händen gehalten und in sich versunken betrachtet hatte.
    Es war ein Memowürfel.
    Sie nahm ihn in beide Hände.
    Sofort erhellte er sich.
    Ein Holo wurde in ihm sichtbar.
    Der Kopf eines relativ jung aussehenden Mannes, dessen Augen aber älter wirkten als das Gesicht. Es waren braune Augen, die ein ganz eigentümliches Lächeln ausstrahlten und gleichzeitig ahnen ließen, daß sie viel mehr gesehen hatten, als Menschen während einer ganz normalen Lebensspanne sahen. Umrahmt wurde das Gesicht von braunem Haar.
    Ein Name war nicht in den Memowürfel eingespeichert.
    Sie hätte ihn gern gewußt, aber ihre Mutter hatte ihn ihr nie verraten.
    Ihre Mutter hatte ihr aber auch nie verraten, wer ihr Vater war.
    Doch sie glaubte es zu wissen.
    Das war ihr Vater.
    Sie liebte ihn.
    Als sie irgendwo eine Tür aufgleiten hörte, drückte sie einen innigen Kuß auf den Memowürfel, dann stellte sie ihn hastig an seinen Platz zurück.
    Soweit war sie mit ihrem gesteuerten Traum gekommen.
    Dann hatte sie gespürt, wie das Schiff startete. Sie hätte nicht sagen können, wie sie es spürte.
    Aber sie wußte, daß sich während der letzten beiden Tage eine immer stärkere emotionale Beziehung von ihr zu der Humanoidin herausgebildet hatte, die sie in dem Gleiter gesehen hatte.
    Mit allen Fasern ihres Körpers und ihrer Seele fühlte sie sich zu der Geheimnisvollen, wie sie sie nannte, hingezogen. Immer mehr hatte sie sich in diesen Zustand hineingesteigert und sich schließlich eingebildet, daß sie die Geheimnisvolle von früher gut kannte.
    Sie wußte, daß es Einbildung war, aber sie konnte sich nicht dagegen wehren.
    Und als sie spürte, wie das Schiff mit der Geheimnisvollen startete, um Talintan womöglich für immer zu verlassen, da war so etwas wie ein Damm in ihr gebrochen.
    Und sie hatte sich im nächsten Augenblick in dem Raum wiedergefunden, in dem sie jetzt immer noch stand. Es war ein langer, schmaler Raum mit hohen grauen Metallplastikwänden.
    An zwei Wänden waren Plastikkisten gestapelt, die alle mit derselben Bezeichnung ARTEFAKT und unterschiedlichen Zahlen beschriftet waren, Zum Beispiel ARTEFAKT 1048 oder ARTEFAKT 2703.
    Sie hatte eine Kiste geöffnet und darin, in Isoliermaterial verpackt, eine Art Statuette aus buntem gepreßtem Blech gefunden, auf dem stellenweise unbekannte Schriftzeichen prangten.
    Doch obwohl das Ding keine Augen besaß, hatte sie das Gefühl gehabt, von ihm angestarrt zu werden. Deshalb hatte sie es rasch wieder eingepackt und die Kiste geschlossen.
    Sie war immer noch verwirrt und hatte Angst.
    Zwar spürte sie, daß sie der Geheimnisvollen ganz nahe war, aber sie fürchtete sich davor, entdeckt zu werden. Dazu kam die heraufdämmernde Erkenntnis, daß sie die Zeitlose Bewegung eingesetzt hatte - zwar schon zum dritten Mal, soviel sie sich entsann, aber zum ersten Mal ohne bewußte Absicht. Also völlig unkontrolliert.
    Falls das noch einmal geschah, konnte es katastrophale Folgen haben.
    Sie zuckte zusammen, als ein Schott aufglitt. In der spärlichen Helligkeit der zwei Deckenleuchtplatten sah sie, wie unten in der Öffnung ein schwarzbraunes Pelzknäuel erschien.
    Ein Ke-Ri.
    Sie war entdeckt.
    Das

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