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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchzogen, als hätte jemand die Haut mit einem Laserskalpell bearbeitet.
    Ein grausiger Schrei ertönte, dann war die Halluzination verschwunden. „Ma-Nu-The, die Innere Welt", hauchte Juliane, innerlich aufgewühlt. „Mit den Glastürmen, in denen der Wind singt, mit dem schwarzen Boden und dem bernsteinfarbenen Himmel, an dem die kleine blaue Sonne Krypthar Tag für Tag ihre Bahn zieht."
    „Was ist denn Manuthe wirklich?" fragte Per-E-Kit ratlos, wie es schien, „Der Gott der Achadais oder ein Planet?"
    „Ich weiß es nicht", gab Juliane zurück. „Ich weiß es wirklich nicht. Manchmal träume ich von der Welt Ma-Nu-The und denke hinterher, daß ich tatsächlich einmal dort war. Vielleicht, nachdem ich durch den Transmitter in Assu-Letels Schiff ging, wie du sagtest. Doch ich kann nicht sicher sein. Wenn ich nur wüßte, was das Gesicht zu bedeuten hat."
    „Was für ein Gesicht?" erkundigte sich Per-E-Kit.
    Sie schilderte es ihm.
    Und sie war noch nicht ganz fertig damit, als er laut rief: „Das ist er! Das ist Assu-Letel! So jedenfalls sah er auf Gropnor aus, als er in seinem Raumschiff war und als ich mit ihm kämpfte und ihn tötete. Ich denke, damals war es seine wirkliche Erscheinungsform."
    „Aber woher kenne ich ihn?" fragte Juliane. „Du warst dabei", erklärte der Kontide. „Wir fanden später deine Aufzeichnungen der Geschehnisse in Assu-Letels Schiff. Du hinterließest sie, bevor du durch den Transmitter gingst. Warum hast du das eigentlich getan?"
    Juliane schloß die Augen. Ihr Gesicht überzog sich mit einem Netz feiner Schweißperlen. Sie glaubte, den grausigen Schrei zu hören. „Vielleicht hat Assu-Letel versucht, seinen Geist oder einen Teil davon in mich zu retten und danach mit mir durch den Transmitter zu fliehen."
    Per-E-Kit wich ein paar Meter zurück. „Dann steckt der Teufel jetzt in dir?" blubberte er angstvoll. „Nein", widersprach Juliane. „Er schaffte es nicht, mich in Besitz zu nehmen. Nur sein Wille zur Flucht muß sich in mir eingenistet und mich gezwungen haben, durch den Transmitter zu gehen - zur Welt Ma-Nu-The. Ich glaube, ich finde nicht eher Ruhe, als bis ich Ma-Nu-The wiedergefunden und ihre Geheimnisse ergründet habe. Hangay, wo liegt Hangay, Per-E-Kit?"
    „Innerhalb der sogenannten Lokalen Galaxisgruppe", antwortete der Kontide. „Der Kern von Hangay ist, soviel ich weiß, 2.130.000 Lichtjahre vom Kern der Milchstraße entfernt, die deine Heimat ist."
    „Weit weg von hier?" fragte Juliane. „Weit weg", bestätigte Per-E-Kit.
    Das Gespräch wurde unterbrochen, als lautes Krachen erscholl.
    Die Entladung eines Strahlschusses! erkannte Juliane.
    Per-E-Kit mußte das auch gemerkt haben. Er rollte mit Höchstgeschwindigkeit los - und Juliane folgte ihm.
    Nach ein paar hundert Metern erreichten sie eine Gruppe von Kontiden, die um etwas herumstanden.
    Etwas - das waren ein Ke-Ri mit leicht angesengtem Fell und eine Art halbentrolltes Seil, das teilweise verkohlt war. „Eine Satansschlinge", kommentierte ein Kontide und deutete auf das „Seil". „Sie wollte Shif töten."
    „Das stimmt nicht!" protestierte der Ke-Ri. „Ich hatte sie getötet und wollte sie gerade verspeisen."
    „Wer hat geschossen?" fragte Per-E-Kit mit ungewohnter Schärfe. „Ich", sagte der Kontide, der den Kommentar abgegeben hatte. „Du wirst bestraft werden", erklärte Per-E-Kit. „Die Energieentladung deines Schusses ist in weitem Umkreis von den Suchgleitern geortet und angepeilt worden. Es wird nicht lange dauern, bis es hier von Kampfgleitern wimmelt. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Antigravs zu benutzen und direkt zum Depot zu fliegen.
    Damit riskieren wir die Entdeckung des Depots, aber nur dort finden wir die Ausrüstung, die es uns erlaubt, den Verfolgern zu entkommen."
    „Wann werde ich bestraft?" fragte der Schuldige. „Auf Talintan", antwortete Per-E-Kit. „Falls wir nicht auf Bipula sterben. Und jetzt los!"
     
    *
     
    „Sie kommen!" sagte Dona-Y-Saac.
    Die Kommandantin des Einsatztrupps der Topar und Per-E-Kit hatten Juliane mit Pseudopodien umklammert und auf diese Weise bei ihrem Flug zum Geheimdepot mitgenommen. „Wir sind noch zwei Kilometer entfernt", gab Per-E-Kit zurück. „Das wird sehr knapp werden.
    Habt ihr noch Mikrosonden zur Ortungsirreführung?"
    Noch während er fragte, hatte Dona-Y-Saac über Funk zwei Mitglieder ihrer Truppe angewiesen, zwei Mikrosonden zu starten, die eine nach Westen und die andere nach Süden.
    Sowohl ihr als auch

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