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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder und zog Juliane mit sich, während die Kontiden der Einsatzgruppe von allen Seiten herbeischwebten. „Dona-Y-Saac hat mit ihrem Kodepulsgeber eine Schaltung in dem Depot ausgelöst, durch die eine geringfügige und zeitlich begrenzte Dimensionsverwerfung erzeugt wird", erklärte er. „Nur durch diese Dimensionsverwerfung ist ein Zugang zum Depot möglich. Wenn die Schaltung sich in anderthalb Minuten desaktiviert, gibt es hier wieder nur den Steinhügel."
    Juliane erwiderte nichts darauf. Sie hatte mit einem Gefühl der Desorientierung zu kämpfen, das sie befallen hatte, als die Hügelkuppe verschwunden war. Wäre sie nicht von Per-E-Kit mitgezogen worden, würde sie immer noch draußen vor dem Hügel stehen.
    Das Gefühl der Desorientierung ließ erst nach, als sie neben dem Kontiden auf dem harten Boden eines schwach erleuchteten niedrigen Korridors stand und sich den Kopf an der Deck stieß. „Vorsicht!" mahnte Per-E-Kit. „Wir sind im Depot. Hier ist alles auf Kontidengröße bemessen."
    „Ich habe es gespürt", erwiderte Juliane und sah sich um.
    Dona-Y-Saac und ihre Leute strebten in eine bestimmte Richtung. Per-E-Kit und Juliane folgten ihnen. Sie kamen in eine Halle mit ebenfalls niedriger Decke. Von ihr gingen sieben Abzweigungen in alle Richtungen.
    Dona-Y-Saac schickte einen Teil ihrer Leute hinein. „Sie holen zusätzliche Ausrüstung", erklärte sie Juliane. „Wenn es uns gelingt, das Depot zu verlassen, bevor die übrigen Verfolger da sind, haben wir eine gute Chance, uns in ein Bergversteck zurückzuziehen und unsere Spur mit Hilfe der Ortungs-Störgeräte zu verwischen."
    „Und wenn es uns nicht gelingt?" fragte Juliane. „Dann müssen wir im Depot abwarten, bis die Gefahr vorüber ist", antwortete Dona-Y-Saac.
    Juliane wollte nachfragen, was sie tun sollten, falls die Verfolger mit ihrer Energieortung genau festgestellt hatten, wo sie von der Oberfläche verschwunden waren, aber sie kam nicht dazu, weil die ersten Kontiden aus den Seitengängen zurückkehrten.
    Sie brachten eine Menge Ausrüstungsgüter mit, vor allem flache Geräte, die sich mit Gurten über die „Rücken" von Kontiden festzurren ließen, so daß sie an den Körperseiten hingen, außerdem Waffen, Energiemagazine und einige kofferförmige Geräte mit zahlreichen Skalen daran. „Los!" drängte Dona-Y-Saac. „Wir müssen raus!"
    In diesem Moment krachte es ohrenbetäubend, und eine heftige Detonation erschütterte das Depot. „Sie haben uns!" rief Per-E-Kit. „Wir müssen die Kampfsysteme des Depots aktivieren!"
    „Dann sterben wir trotzdem", entgegnete Dona-Y-Saac. „Nur ein wenig später."
    „Aber wenigstens kämpfend", gab Per-E-Kit zurück.
    Juliane hörte es nur mit halbem Ohr. Sie litt schon wieder unter dem Gefühl einer Desorientierung. Doch diesmal war es etwas anders als vorher.
    Und plötzlich spürte sie auch, warum.
    Die geheimnisvolle Kraft in ihr hatte die Zeitlose Bewegung ausgelöst, ohne daß sie sie in irgendeiner Weise kontrollieren konnte.
    Doch sie war diesmal nicht sofort versetzt worden. Etwas hatte die Entfaltung der Kraft gehemmt, etwas, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Dimensionsverwerfung besaß. Aber eben nur eine gewisse Ähnlichkeit. Es war nicht identisch damit.
    Als sie keine Luft mehr bekam, ahnte sie, daß die Hemmung tödlich sein konnte.
    Sie wollte schreien.
    Aber da bekam sie wieder Luft.
    Und sie stand in der Zentrale der GAINIR ...
     
    *
     
    Ein scheibenförmiger Raum, Schaltpulte dicht an dicht ringsum an der fugenlosen Wandfläche, darüber eine Rundum-Holofläche.
    Die Zentrale der GAINIR, des Raumschiffs aus Estartu, das seit schätzungsweise tausend Jahren antriebslos auf Truillau zugestürzt war und in das sie wer weiß woher irgendwie geraten war?
    Nein, die Zentrale der GAINIR war verwüstet gewesen. Hier dagegen gab es keine Schäden, zumindest keine sichtbaren. Alles war in Ordnung. In Ordnung?
    Rötlich glimmende Helligkeit lag drückend in diesem Raum, die Holofläche war schwarz und die Kontrolllampen auf den Schaltpulten erloschen - bis auf einige wenige, die an einer Schrägseite flackerten. Die Luft war warm und stickig und trieb Juliane den Schweiß aus den Poren. Staubpartikel flimmerten in ihr. Eine dicke Staubschicht lag auf dem Boden.
    Nein, hier war nicht viel in Ordnung.
    Und hier war nicht die Zentrale der GAINIR.
    Doch wo war hier?
    Juliane lauschte auf das schwache, kaum hörbare Summen, das in der Luft hing, und auf das rhythmische,

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