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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Kontiden war allerdings klar, daß dieses Manöver die Gefahr nicht abwenden, sondern nur verringern konnte. Die Verfolger würden mit ihren Ortungsgeräten die positiven Reaktionen der Mikrosonden auf Infrarot- und Neuropulsdetektoren feststellen und lokalisieren, aber sie würden weiterhin die gleichartigen Reaktionen anmessen, die von den echten Flüchtigen verursacht wurden.
    Wahrscheinlich vermuteten die Verfolger ganz richtig einen Trick. Doch da sie nicht wissen konnten, welche der drei Verursacher echt oder falsch waren oder ob sich die Flüchtigen vielleicht nur in drei Gruppen aufgeteilt hatten, mußten sie jeder Spur nachgehen.
    Das hieß, sie mußten sich dreiteilen.
    Die Flüchtigen würden es demnach vorläufig nur mit einem Drittel der Verfolger zu tun bekommen.
    Möglicherweise reichte ihnen das, um sich bis zum Depot durchzuschlagen. Ob sie von dort auch wieder verschwinden und sich irgendwo auf dem Planeten eine Zuflucht suchen konnten, würde davon abhängen, wann die beiden anderen Suchgruppen den Trick mit den Sonden durchschaut hatten und zur ersten Gruppe stießen.
    Auch Juliane war sich darüber klar. Sie wußte, daß sie innerhalb sehr kurzer Zeit sterben konnten, denn das Risiko war extrem hoch. Unter anderen Umständen hätte sie sich darum bemüht, diese Perspektive zu akzeptieren.
    Aber nicht unter diesen Umständen.
    Nicht, wenn durch ihren Tod auch Gesils Schicksal besiegelt wurde, denn soviel hatte sie mitbekommen, daß niemand der Frau, mit der sie emotional so stark verbunden war, helfen konnte außer Per-E-Kit und dem Einsatzkommando von Dona-Y-Saac.
    Und außer ihr. Vielleicht.
    Falls es ihr gelang, die Zeitlose Bewegung irgendwie einzusetzen, um ihrer Gruppe einen Vorteil gegenüber den Verfolgern zu verschaffen.
    Sofern es ihr überhaupt gelang, sie einzusetzen.
    Vorsichtig versuchte sie, sich innerlich abzutasten, um zu erkennen, wie es um ihre Kraft bestellt war, die zum.
    Einsatz der Zeitlosen Bewegung erforderlich war.
    Sie triumphierte, denn sie spürte, daß die Kraft dazu vorhanden war.
    Zu früh.
    Sie brachte diese Kraft nicht unter ihre Kontrolle. Nichts regte sich. Die Kraft war da, aber sie vermochte nicht, sie auszulösen.
    Und die Situation spitzte sich zu.
    Ein Pulk von zwölf Kampfgleitern erschien im Norden und hielt genau auf die Gruppe zu.
    Logischerweise, denn ihre Ortungssysteme mußten die Energieentfaltung der Antigravs einwandfrei angemessen haben. „Es ist nur knapp ein Drittel der Verfolger", stellte Dona-Y-Saac fest. „Mit ihnen werden wir gerade noch fertig. Aber sie können uns jetzt sehen und wissen deshalb, daß sie die echten Flüchtlinge vor sich haben.
    Sobald sie es den anderen Suchgruppen mitgeteilt haben, nehmen die ebenfalls Kurs auf uns."
    „Wir müssen es vorher schaffen", erwiderte Per-E-Kit. „Das Depot liegt fast genau unter uns. Ich habe einen Syntron-Pulsgeber, der ein Nanosekundensignal dort ausgelöst hat. Los, runter!"
    Juliane versuchte, irgend etwas unter ihnen zu erspähen, das auf das Vorhandensein eines Depots hindeutete.
    Aber da gab es nichts.
    Wenn es so etwas gäbe, wäre es kein Geheimdepot! sagte sie sich. „HIP-Energielanzen ab!" befahl Dona-Y-Saac ihren Leuten.
    Zwölf von ihnen wendeten während des Sinkflugs, zu dem die Gruppe übergegangen war. Juliane sah, wie jeder ein kleines Gerät anhob, das einem Mini-Raketenwerfer ähnelte, aber statt Abschußrohren je drei halbkugelförmige Kornpakt-Strahlantennen enthielt.
    Aus diesen auf die Verfolger gerichteten Gebilden zuckten Blitze. Juliane ahnte jedoch, daß es nur grelles Aufleuchten gewesen war, aus dem erst ihr Gehirn die Blitze gemacht hatte, denn fast im gleichen Moment explodierten die zwölf Kampfgleiter. Die Energielanzen mußten sich demnach mit Lichtgeschwindigkeit fortbewegt haben. „Komprimierte Hochenergie, die so programmiert ist, daß sie die Hirnimpulse des Gegners anpeilt und sich dorthin steuert, wo sie dann expandiert", erläuterte Per-E-Kit kurz vor dem Aufsetzen. „Die Kampfgleiter sind praktisch so zerfetzt worden, als hätten schwere Detonatoren eine Salve auf sie abgefeuert."
    Als sie landeten, ließ Dona-Y-Saac Juliane los und schwebte zu einem Hügel aus tonnenschweren Felsblöcken.
    Plötzlich verschwand die Hügelkuppe. Da, wo sie sich eben noch befunden hatte, gab es eine trichterförmige Einsenkung von etwa acht Meter Durchmesser am oberen Rand. „Schnell, schnell!" trieb Dona-Y-Saac ihre Gefährten an.
    Per-E-Kit startete

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