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1527 - Gesil und der Gesandte

Titel: 1527 - Gesil und der Gesandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anscheinend aus dem Boden kommende Klopfen.
    Und sie dachte daran, woher sie gekommen war und daß dort ihre Gefährten in akuter Lebensgefahr schwebten.
    Sie mußte ihnen helfen, denn auch sie hatten ihr geholfen - und, was genauso wichtig war, sie waren Freunde von Gesil.
    Aber wie?
    Entschlossen trat sie zu dem Schaltpult, an dessen Schrägseite ein paar Kontrollampen flackerten.
    Da es offenbar nur hier energetische Aktivitäten gab, mußte sie hier ansetzen. Egal, welche Risiken für sie damit verbunden waren.
    Sie legte ihre Handflächen auf die Oberseite des Pults und ließ sie dann zu den Seitenflächen und über die Schrägseite gleiten.
    Ihre Hautnerven spürten ein hartes Pulsieren, das eben noch nicht dagewesen war. Zirka fünfzig Sensorpunkte leuchteten farbig auf.
    Juliane hatte keine Zeit, langwierige Überlegungen anzustellen, denn sie wußte, daß die Zeit gegen ihre kontidischen Freunde arbeitete. Sie berührte aufs Geratewohl zahlreiche Sensorpunkte.
    Das in der Luft hängende Summen verstärkte sich. Das Klopfen im Boden wurde schneller.
    Und auf der Rundum-Holofläche tanzten Licht und Schatten, dreidimensional und Schwarz-Weiß. Aus den Schatten formten sich Konturen und wurden farbig.
    Ein Teil der Holofläche stellte plötzlich einen Ausschnitt der Oberfläche von Bipula dar. Im Trockendschungel klaffte eine riesige Lücke. Der Hügel aus Felsblöcken war verschwunden. An seiner Stelle gähnte ein tiefer Trichter.
    Die Detonation! dachte Juliane.
    Rings um die künstliche, verwüstete Lichtung lauerten rund 30 Kampfgleiter dicht über dem Wipfeldach.
    Und von hoch oben senkte sich ein großes Muschelschiff herab.
    Juliane ahnte, was das bedeutete.
    Sobald die Geschütze des Schiffes das Feuer auf die Stelle der Planeten-Oberfläche eröffneten, unter der sich das Depot befand, hatten ihre kontidischen Freunde nicht mehr lange zu leben.
    Doch was vermochte sie dagegen zu tun?
    Sie vermutete, daß sie sich in einem Stützpunkt von Estartu-Raumfahrern befand, der nicht weit von dem Depot der Topar entfernt war. In einem uralten, längst verlassenen Stützpunkt der Intelligenzen aus einer vergangenen Zeit und einer fernen Galaxis. Vielleicht älter als die GAINIR.
    Juliane berührte weitere Sensorpunkte. Es war alles, was sie tun konnte.
    Ein anderer Teil der Holofläche zeigte eine in bläuliche Helligkeit getauchte Kammer, Darin zwei transparente Erhebungen, die den Deckeln Von Sarkophagen ähnelten.
    Und unterhalb der Öffnungen, in den Boden der Kammer eingelassen, gab es zwei kleinere Kammern, In ihnen lagen lang ausgestreckt auf rötlich flackernden Sockeln zwei etwa metergroße Gestalten aus Knochen, Sehnen und stahlharten Muskeln, mit langen dünnen Schwänzen und echsenhaften Schädeln mit schnabelartigen Mundpartien.
    Zwei Roboter, völlig gleich denen in der GAINIR!
    Mitten in der Holodarstellung leuchteten zwei Dreiecke auf. Zwei dreigeteilte Dreiecke.
    Im selben Moment leuchteten auch auf der Schrägseite des Schaltpults zwei dreigeteilte Dreiecke auf. Sie pulsierten in einem suggestiven Rhythmus.
    Erwecken! schrie es fordernd in Julianes Bewußtsein. Erwecken!
    Ohne nachzudenken, berührte sie nacheinander die drei Ecken jedes Dreiecks, in die die Teilungslinien hineinführten, sowie den Mittelpunkt jedes Dreiecks, von dem sie ausgingen.
    Schlagartig wurde es hell in der Zentrale. Blauweißes Licht stach in Julianes Augen. Heulend sprangen Absaug- und Luftumwälzanlagen an. Kleine sternförmige Roboter sausten über dem Boden, der Holofläche und unter der Decke hin und her. Der Staub verschwand. Die Luft wurde rein und frisch.
    Juliane vergaß das Staunen darüber, als sie sah, wie sich die beiden kleinen Kammern mit weißlichem Nebel füllten, der zu brodeln schien und sich danach rötlich färbte - und wieder verflüchtigte.
    Und den Blick auf die beiden Roboter freigab, die sich reckten und streckten und sich aufsetzten.
    Sekunden später hoben sich die „Sarkophag"-Deckel und klappten auf. Die beiden Roboter richteten sich zu voller Größe auf, stiegen aus ihren Kammern und eilten auf ein helles Tor zu, das sich im Hintergrund der Kammer geöffnet hatte.
    Mit einemmal bekam Juliane Angst.
    Zu tief steckte ihr noch die Erinnerung an den Mordroboter von der GAINIR in den Knochen.
    Drush hatte mehrmals versucht, sie zu töten, und er hätte es geschafft, wenn sein normal gebliebener „Kollege" Tolsh nicht dazwischengegangen wäre und ihn desaktiviert hätte.
    Womöglich waren

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