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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und stand Xan gegenüber.
    Xan betrachtete das Punamerkind sehr lange. Ivy stellte sich tot. „Kleinweiß", sagte Xan schließlich. „Tut mir leid."
    Dancing Tree zweifelte keinen Augenblick lang daran, daß Xan die Worte nicht etwa nur wie ein Papagei nachplapperte, sondern daß er auch ihren Sinn erkannte. Der Punamer lernte ständig dazu, und dies geschah mit geradezu beängstigender Geschwindigkeit.
    Der Terraner spürte, daß Ivy sich ein wenig entspannte. Er trat von der Tür zurück. Xan folgte ihm, betrat das Zimmer und sah sich um. „Bleiben", sagte der Punamer. „Sprechen."
    Dancing Tree fragte sich, ob Xan wirklich so lernbegierig war, oder ob er dieses Interesse vielleicht nur vorschützte, um einer neuerlichen Begegnung mit seiner Sippe ausweichen zu können. „Sprechen", wiederholte Xan. „Alter Bursche, Kleinweiß, Lena. Sprechen zusammen."
    Nach Darn fragte er nicht. „Ivy kann nicht sprechen", erklärte Dancing Tree. „Ich werde Lena holen."
    „Holen, ja."
    Ivy bestand darauf, bei ihrem Beschützer zu bleiben. Der Terraner ließ - die Tür offen und ging hinaus. Xan machte nicht den Eindruck, als habe er die Absicht, auf Entdeckungsreise kreuz und quer durch die Station zu gehen. Aber wenn er das gewollt hätte, dann hätte eine geschlossene Tür ihn sowieso nicht aufhalten können.
    Dancing Tree fand Lena Grispin vor dem Haupteingang. „Wo ist er?" fragte sie. „Du hast ihn doch nicht etwa eingesperrt?"
    „Er will mit dir sprechen."
    Sie sah nachdenklich nach draußen. „Einer von uns muß nach Suhle fliegen und Darns Aussagen überprüfen", sagte sie schließlich. „Läßt sich das nicht auch per Funk erledigen?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Das habe ich schon versucht, aber ich bekomme keine vernünftigen Antworten. Luebold ist mal wieder sinnlos betrunken. Jemand müßte hinfliegen und ihm den Kopf zurechtsetzen."
    Dancing Tree dachte über das Problem nach. Er fragte sich, wen man unter den gegebenen Umständen in die Siedlung schicken konnte, ohne dadurch weitere Komplikationen heraufzubeschwören.
    Die Einstellung der Wissenschaftler zu den Punamern war seltsam zwiespältig. Einerseits neigten sie dazu, den Dingen auf den Grund zu gehen, aber andererseits waren sie nicht sehr darauf erpicht, die Punamer in Zukunft als intelligente Wesen ansehen zu müssen.
    Das ungeheuer leistungsfähige Immunsystem der Punamer hatte es ihnen angetan. Wenn sie gekonnt hätten, wie sie gerne wollten, dann hätten sie längst einige dieser Wesen mit anderen, nichtpunamischen Erregern infiziert, um zu sehen, was dann geschah. Dancing Tree war sich nicht einmal sicher, daß so etwas nicht längst geschehen war - natürlich nur im geheimen.
    Darns unglückseliges Experiment konnte ihnen dementsprechend allerlei Unannehmlichkeiten einbringen, denn es würde natürlich eine Untersuchung geben - wenn nicht jetzt gleich, dann doch zumindest nach der Aufhebung der Quarantäne. Der Himmel mochte wissen, was dabei alles zum Vorschein kommen würde.
    Nach außen hin verurteilten sie Darn einstimmig. Aber insgeheim hatte wohl so mancher Wissenschaftler mehr Verständnis für ihn, als er zugeben mochte. Und das konnte dazu führen, daß sie Armin Luebold ganz bestimmte Antworten in den Mund legten, anstatt nach der Wahrheit zu suchen, wie es sich gehörte.
    Lena Grispin beobachtete die Punamer. „Seltsam, wie still sie heute sind", sagte sie leise. „Keine Prügeleien. Hast du eine Erklärung dafür?"
    Die Punamer stopften in aller Hast die begehrten Leckerbissen in sich hinein. Die kleineren Kinder blieben in den Bauchbeuteln ihrer Mütter. Die Halbwüchsigen hielten sich am Rand der Gruppe. Und sie alle waren zu sofortiger Flucht bereit. Man sah es ihnen an: Ab und zu zuckte einer zusammen, und dann hielten die anderen im Kauen inne und lauschten und witterten angestrengt. „Sie haben Angst", stellte der Terraner fest. „Aber wovor denn bloß?"
    „Sie wissen, daß mit Xan etwas geschehen ist. Sie begreifen nicht, was da vorgeht. Angst vor dem Unbekannten ist etwas, das gerade auf dieser Entwicklungsstufe sehr viel bewirken kann."
    Lena sah ihn erstaunt an und öffnete den Mund, um eine Frage zu stellen.
    Eine Frage, die Dancing Tree nicht beantworten wollte - nicht jetzt!
    Er wandte sich ab. „Wir sollten Xan nicht allzu lange warten lassen", sagte er. „Er könnte ungeduldig werden, und ich weiß nicht, was er dann anstellen wird. Ich habe nicht die geringste Lust, es herauszufinden, solange der

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