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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich? Sag mal, haltst du mich für lebensmüde?"
    „Aus meinen Aufzeichnungen hast du alles entnehmen können, was du wissen mußtest."
    „Was gehen mich deine Aufzeichnungen an?"
    „Sehr richtig - sie gehen dich gar nichts an. Aber du hast sie gelesen. Und versuche bloß nicht, das zu leugnen."
    „Ich habe mal reingeschaut", gab Darn herablassend zu. „Aber du wirst wohl kaum erwarten, daß ich diese endlosen Protokolle interessant finde Ich verstehe wirklich nicht, wozu es gut sein soll, wenn du ..."
    „Das gehört nicht zur Sache!" schnitt Lena Grispin ihm das Wort ab. „Du hast es gelesen, und du bist informiert. Mehr hat uns hier nicht zu interessieren. Was ist mit dem Hypnoschuler?"
    „Was soll damit sein?"
    „Hast du ihn benutzt?"
    „Selbstverständlich - aber nicht bei Xan und auch bei keinem anderen Punamer."
    „Kannst du das beweisen?"
    „Ich brauche hier gar nichts zu beweisen!" sagte Darn wütend. „Du bist vorgestern gegen Abend mit dem Gerategleiter weggeflogen", stellte Dancing Tree fest. „Du warst allein, und du bist erst gegen Morgen zurückgekehrt."
    „Es reicht, wenn du den Punamern nachspionierst", knurrte Darn. „Alles andere geht dich nichts an!"
    „Wo warst du?" fuhr Dancing Tree unbeeindruckt fort. „In Suhle", erwiderte Darn wütend. „Warum bist du hingeflogen?"
    „Weil Armin Luebold mich darum gebeten hatte. Die Siedler werden allmählich unruhig. Armin bat mich um eine Auffrischung seiner Kenntnisse im Siedlungsrecht. Hätte ich ihm das abschlagen sollen?"
    Lena Grispin blickte von einem zum ändern. „Wir werden uns das ansehen", entschied sie. „Jetzt. Sofort."
    Sie verließen die Messe.
    Es war eine beunruhigende Situation.
    Sie alle waren müde und gereizt. Die meisten Mitglieder der Forschungsgruppe beschäftigten sich ausschließlich mit ihren Mikroben. Was die Punamer betraf, so konnten sie sich mit deren Venen besser aus als mit ihrem Verhalten, und sie hatten auch gar keine Zeit, dies zu ändern.
    Sie brachten dem Pascha der Sippe keine besonderen Sympathien entgegen. Xans Wutausbrüche waren ihnen seit jeher ein Dorn im Auge gewesen. Wenn der Pascha plötzlich tot vom Baum gefallen wäre, hätten sie ihm keine einzige Träne nachgeweint.
    Aber ihnen allen war klar, daß diese Angelegenheit schnellstens geklärt werden mußte.
    Der Gerätegleiter stand im Hangar der Station. Er enthielt ein medizinisches Labor und den Hypnoschuler.
    Die wilde Kolonie Punam bestand seit fünfzehn Jahren, und die Siedler hatten keinen Grund dafür gesehen, warum sie in all dieser Zeit keinen Nachwuchs haben sollten. An die Ausbildung ihrer Sprößlinge hatten sie wenig Energie verschwendet. Der Wissensstand der meisten Kinder war dementsprechend ziemlich kläglich.
    Viele der Siedler lebten abgeschieden in der Wildnis. Unter den gegebenen Umständen wäre es reine Zeitverschwendung gewesen, in Suhle eine Schule zu bauen und einzurichten. Darum hatten die Mitglieder der Forschungsgruppe die regelmäßig erforderlichen Gesundheitskontrollen mit einem Ausbildungsprogramm gekoppelt, Rastakian öffnete den Einstieg. Harker, der für die Technik zuständig war, Stieß ihn beiseite und verschwand im Innern des Fahrzeugs. Lena Grispin folgte ihm.
    Stumm standen die anderen da und warteten. Im kalten, blauen Licht sahen sie noch müder aus, als sie ohnehin schon waren.
    Endlich kam Lena wieder zum Vorschein. Ihr Gesicht war fast weiß. „Der Hypnoschuler ist benutzt worden", sagte sie. „Natürlich ist er das!" knurrte Dam wütend. „Armin ..." Lena ließ ihn nicht ausreden. „Armin Luebold ist ein Angestellter der Kosmischen Hanse", sagte sie gedehnt. „Der wird sich wohl kaum mit einem Vorschulprogramm abgeben. Und genau das ist es, was wir gefunden haben - die letzte Lektion, die abgerufen wurde."
    Darn blickte unsicher um sich. Er wirkte plötzlich verstört. „Damit habe ich nichts zu tun", versicherte er.
    Er wandte sich an Dancing Tree, dann an die anderen. „Bitte", sagte er flehend. „Ihr müßt mir das glauben! Ich habe Xan nicht angerührt. Um Himmels willen, ich habe doch viel zu viel Respekt vor diesem Ungetüm, um an so etwas auch nur zu denken!"
    Niemand sprach, aber man sah ihnen an, was sie dachten. „Davon war vorhin nicht viel zu merken", sagte Lena Grispin schließlich in die lastende Stille hinein. „Du bist Dancing Tree nach draußen gefolgt, bevor wir anderen auch nur ansatzweise begreifen konnten, was da vor sich ging. Du warst offensichtlich fest davon

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