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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu, und so gab sie schließlich nach, denn sie war ein friedliches kleines Wesen. Sie bestand allerdings darauf, sich an seinen Rücken zu klammern und sich dort vor den Blicken der anderen zu verstecken.
    Dieses Mißtrauen war neu, und es gefiel Dancing Tree ganz und gar nicht.
     
    *
     
    „Weißt du eigentlich, daß du ziemlich lächerlich aussiehst?" fragte Rastakian, als Dancing Tree mit seinem lebenden Rucksack die winzige Messe der Forschungsstation betrat.
    Ivy spannte sich beim Klang der nörgelnden Stimme. Sie drückte ihre Füße gegen den Rücken des Terraners und machte sich sprungbereit.
    Dancing Tree spürte es und legte seine rechte Hand auf ihren Arm. „Ganz ruhig!" sagte er sanft. „Nur nicht aufregen, mein Kleines. Der wird dir nichts mehr tun.
    Und sollte er es doch noch einmal versuchen, dann werden wir ihn so windelweich schlagen, daß du ihn anschließend als Schlaf decke benutzen kannst!"
    „Sprichst du von mir?" fragte Rastakian hochnäsig. „Von wem denn sonst?"
    Dancing Tree setzte sich an einen freien Tisch und reichte Ivy ein Stück Obst über die Schulter.
    Die kleine Punamerin zögerte, griff aber schließlich doch zu. Sie zwitscherte leise. „Könnt ihr nicht endlich einmal aufhören, euch zu streiten?" fragte Lena Grispin, die Leiterin der Forschungsgruppe. „Ihr geht uns allen damit auf die Nerven!"
    „Dann mach ihm endlich klar, daß Ivy für seine Forschungen tabu ist!" forderte Dancing Tree. „Er soll sich seine Proben gefälligst von denen da draußen holen. Ivy kann ihm sowieso keine vernünftigen Ergebnisse liefern. Sie hat schon zweimal Antibiotika bekommen."
    „Eben drum!" sagte Rastakian. „Ich habe eine Vergleichsprobe gebraucht. Und das wird sicher noch öfter vorkommen."
    „Nein!"
    „Ivy ist nicht dein persönliches Eigentum! Sie gehört der Station. Wir alle haben das gleiche Recht, mit ihr zu arbeiten."
    „Ivy gehört niemandem", erwiderte Dancing Tree ärgerlich. „Nur sich selbst. Sie ist kein lebendes Inventar, sondern mein Pflegekind."
    Rastakian lächelte spöttisch. „So viel Lärm um eine einzige kleine Blutprobe!" sagte er verächtlich. „Es geht nicht um die Blutprobe, sondern um die Art und Weise, wie du sie dir geholt hast", versetzte Dancing Tree scharf. „Du hättest mich wenigstens vorher fragen können. Dann hätte ich mit Ivy gesprochen und es ihr erklärt. Statt dessen hast du ihre Zutraulichkeit ausgenutzt und ihr einen fürchterlichen Schrecken eingejagt."
    „Du solltest dir nicht immer einreden, daß du mit diesem Tier dort sprechen kannst!" warnte Rastakian. „Du wirst noch völlig überschnappen, wenn du so weitermachst."
    Dancing Tree konnte ihn nicht ausstehen, und das war noch sehr gelinde ausgedrückt. Rastakian war ganz gewiß eine Kapazität auf seinem Fachgebiet, aber wenn es um so simple Dinge wie menschliche Wärme und Mitgefühl ging, war er eine glatte Niete. Er gehörte zu jenen, denen man die Achtung vor dem Leben per Gesetz vorschreiben mußte.
    Dancing Tree verstand nicht, wie irgend jemand auf die Idee kommen konnte, einen Mann wie Rastakian einer Forschungsgruppe zuzuteilen, die sich unter anderem mit Wesen wie den Punamern zu befassen hatte. Seiner Meinung nach konnte man genausogut eine Ziege zur Hüterin eines Rosengartens machen.
    Rastakian gehörte zu jenen, für die ein Tier nur ein Gegenstand war: Man benutzte und gebrauchte es, und wenn es dabei kaputtging, warf man es weg und verschaffte sich Ersatz.
    Zu seiner Ehrenrettung konnte man höchstens noch sagen, daß er sich intelligenten Wesen gegenüber auch nicht anders verhielt. Er war der Typ von Wissenschaftler, der auch heute noch von „Krankengut" sprach, wenn von Patienten die Rede war. Wenn er diesen Ausdruck hier auf Punam nicht verwendete, dann nur deshalb, weil Lena Grispin es ihm strikt verboten hatte - es hatte eine verheerende Wirkung auf die infizierten Siedler. Kranke Intelligenzen fühlten sich nun einmal nicht gerne als reines Versuchsmaterial in den Händen derartiger Forscher.
    Diesen Mann interessierte es nicht im geringsten, ob die Punamer nun tatsächlich intelligent waren oder nicht.
    Für Rastakian waren die Punamer nur lebende Laboreinheiten, die allen möglichen Krankheitserregern die passenden Lebensbedingungen boten und dabei vollautomatisch die entsprechenden Abwehrstoffe ausbrüteten.
    Wenn sie intelligent waren, mußte man gewisse gesetzliche Vorschriften beachten - Einschränkungen der wissenschaftlichen Arbeit, wie

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