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153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Sie!« rief er. »Einen Augenblick!«
    Der Mann, es war Agazzim, drehte sich um. »Meinen Sie mich?«
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Das glaube ich kaum«, antwortete Agazzim kühl.
    »Sie suchen jemanden, habe ich recht?«
    »Kann schon sein.«
    »Es ist nicht erlaubt, daß Sie von Zimmer zu Zimmer gehen…«
    »Wieso nicht?« fiel ihm Agazzim ins Wort.
    »Weil die Kranken nicht zum Spaß hier liegen. Sie brauchen Ruhe und Schonung. Außerdem ist jetzt keine Besuchszeit. Wenn sich niemand daran halten würde, gäbe es hier ein ständiges Kommen und Gehen. Würden Sie mir verraten, zu wem Sie wollen?«
    Peter Allen war wegen seiner freundlichen Art bei den Patienten beliebt, aber er konnte auch anders, wenn man ihn ärgerte..
    »Wir suchen Por«, sagte Agazzim.
    »Por? Und wie noch?«
    »Nur Por«, sagte der Kopfjäger.
    »Bei uns liegt kein Patient dieses Namens… Wieso wir ? Sind Sie nicht allein?«
    »Zwei Freunde helfen mir bei der Suche«, sagte der Höllenkrieger.
    »Also das ist doch wirklich… Ich bin dafür, daß Sie mich jetzt mal zum Chefarzt begleiten, Mister… Wie ist Ihr Name?«
    »Agazzim.«
    »Also, Mr. Agazzim, kommen Sie mit!« sagte Peter Allen scharf.
    Im selben Moment nahm er hinter sich eine Bewegung wahr, und als er sich umdrehte, sah er Vide und Iskodis, die genauso gekleidet waren wie Agazzim.
    Sie rissen ihre Mäntel auf, und Allen glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können, als er Schwerter blitzen sah. Alle drei Höllenkrieger richteten ihre Schwertspitzen gegen den Pfleger.
    »Was… was soll das?« stammelte Peter Allen.
    »Wenn du schreist, stoßen wir zu!« knurrte Agazzim.
    Sie drängten den Pfleger zum Fahrstuhl. Ihr Auftreten und die dunkle Lederkleidung machten Peter Allen ganz konfus. Was mochten das für Leute sein?
    Allen mußte mit ihnen den großen Aufzug betreten. »Was haben Sie vor?« fragte er aufgeregt. »Wo bringen Sie mich hin?«
    Vide drückte auf einen Knopf, und der Fahrstuhl setzte sich langsam in Bewegung. Sie fuhren nach unten. Zweiter Stock, erster Stock, Erdgeschoß, Keller… Dann öffnete sich die Tür.
    »Raus!« befahl Agazzim.
    »Was soll ich hier?« fragte der Pfleger zitternd. »Hören Sie, ich habe doch nichts… Ich habe doch nur meine Pflicht getan! Sie dürfen mir das nicht übelnehmen!«
    Die Schwerter machten ihm eine Heidenangst. Konnte es sich bei diesen drei Männern um Geistesgestörte handeln?
    Sie konnten nicht bei Verstand sein, so, wie sie gekleidet waren… Und die Schwerter! Das mußten Verrückte sein, und er war ihnen ausgeliefert!
    »Hören Sie, Mr. Agazzim, es tut mir leid, daß ich vorhin so unfreundlich zu Ihnen war«, sagte Allen versöhnlich. »Sie suchen einen Mr. Por, es gibt keinen Patienten dieses Namens bei uns. Vielleicht versuchen Sie es in einem anderen Krankenhaus?«
    »Er war in dem Bus, der verunglückte«, sagte Agazzim.
    »Dann hat man ihn in häusliche Pflege entlassen. Wahrscheinlich war er nur leicht verletzt.«
    »Er war bestimmt überhaupt nicht verletzt«, sagte Agazzim. »Er hat mit seiner Magie den Unfall verschuldet.«
    Verrückte! dachte der Pfleger. Tatsächlich Verrückte!
    Er war gezwungen, vor ihnen herzugehen. Da solchen Geisteskranken alles zuzutrauen war, mußte Peter Allen mit dem Schlimmsten rechnen.
    Sei gefügig, sagte er sich. Tu alles, was sie von dir verlangen. Du darfst sie nicht reizen, sonst schlagen sie mit ihren Schwertern zu, oder sie spießen dich auf.
    »Ich habe nichts gegen euch«, sagte Allen beschwichtigend. »Wenn ihr euren Freund woanders suchen wollt, geht das in Ordnung. Es gibt von hier einen direkten Weg nach draußen. Ich zeige ihn euch. Ihr verlaßt das Krankenhaus, ohne daß es jemand bemerkt, und ich werde mit niemandem über euren Besuch reden, Ehrenwort.«
    Sie gingen an der Leichenkammer vorbei.
    Zwei Tote warteten dort darauf, abgeholt zu werden. Zwei Männer. Bei dem einen hatte das Herz versagt. Der andere konnte nicht gerettet werden, als er an einer Überdosis Kokain kollabierte.
    Der Gang stieg schräg nach oben. Man hatte hier keine Treppen gebaut, um mit einer Bahre auf Rädern fahren zu können. Hier sah Allen seine Chance.
    Wenn er plötzlich startete, würde er Agazzim und seine Freunde überrasehen. Bis sie reagierten, konnte er die Tür aufgerissen haben und ins Freie gestürmt sein. Wenn er erst mal draußen war, würden sie ihn nicht mehr kriegen, dafür würde er sorgen.
    Nimm dein Glück in die Hand! sagte er sich.
    Und dann startete

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