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153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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aufgelöst hat, müßte er noch irgendwo stecken. Das ist aber nicht der Fall. Was schließt du daraus?«
    »Daß er die Jungs, die ihn eingeschlossen haben, ausgetrickst hat«, sagte der Ex-Dämon.
    »Der eine Schüler, den sie nachträglich rausließen!« sagte ich verblüfft.
    Mr. Silver nickte. »Das muß er gewesen sein. Er legte sich in aller Eile ein anderes Gesicht zu, auf das die anderen in ihrer verständlichen Erregung nicht einmal achteten, und schon war er draußen. Tony, ich fürchte, daß uns dieser Teufel noch viel aufzulösen geben wird. Das ist ein ganz besonders gerissener Bursche.«
    »Aber nicht gerissener als wir«, sagte ich grimmig und stieß meinen Colt Diamondback enttäuscht ins Leder.
    Ich mußte immerzu an Vicky denken, die dieser verfluchte Teufel zu seiner Gefährtin machen wollte.
    ***
    Tab Norris, der Busfahrer, schlief sehr viel, wenn er krank war. Ob es sich um eine Grippe handelte oder um ein anderes Wehwehchen, das ihn ans Bett fesselte, war egal. Er fiel in diesen Fällen von einem Schlaf in den anderen, und wenn die Schlafperiode vorüber war, war er zumeist auch wieder gesund.
    Diesmal würde er allerdings mehr Geduld aufbringen müssen.
    In den halbwachen Phasen erlebte er immer wieder diesen schrecklichen Unfall, den er nicht verhindern konnte. Der große Schulbus mit den vielen Jugendlichen raste auf dieses Zweifamilienhaus zu… Norris hatte nicht geglaubt, daß er das überleben würde.
    Bevor für ihn alle Lampen ausgingen, war sein letzter Gedanke: Jetzt stirbst du!
    Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich vor dem Tod zu fürchten. Als er dann, im Krankenwagen, zu sich gekommen war, hatte er mächtig gestaunt.
    Trotz dieses furchtbaren Unglücks schien es der Himmel mit ihm gut gemeint zu haben. Er war froh, noch zu leben. Er hatte keine Frau, niemand vermißte ihn zu Hause, keiner würde ihn besuchen, er war daran gewöhnt, allein zu sein. Es machte ihm nichts aus.
    Er war kein Eigenbrötler. Sehr gern hätte er eine Familie gehabt, und er hätte auch eine gegründet… mit Farah. Eine Ewigkeit lag das zurück. Er hatte sie abgöttisch geliebt und angebetet. Sie hatten zusammen ein herrliches Jahr verbracht und schon von Heirat gesprochen. Farah wollte mindestens vier Kinder haben. Zwei Söhne und zwei Töchter. Sie war immer so optimistisch gewesen.
    Doch dann war sie eines Tages traurig geworden, ganz ohne Grund. Sie hatte so wenig gegessen, daß sie stark abmagerte, hatte oft geweint, ohne sagen zu können, weshalb, war fast täglich auf den Friedhof gegangen, weil sie meinte, dort bald für immer hinzukommen.
    Norris hatte alles versucht, um sie aus dem depressiven Teufelskreis herauszureißen. Es gelang ihm nicht, sie aufzuheitern. Er ging mit ihr von einem Nervenspezialisten zum anderen. Seine gesamten Ersparnisse gingen dabei drauf, doch niemand konnte ihm Farah so wiedergeben, wie sie einst gewesen war.
    Eines Tages öffnete sie das Fenster ihrer Wohnung im fünften Stock und stürzte sich in die Tiefe.
    Eine andere Frau wollte Norris nicht haben, deshalb war er allein geblieben. Er kam sehr gut zurecht. Alles nur Gewohnheit, pflegte er zu sagen. Und Einstellungssache.
    Ein Geräusch weckte ihn. Schlaftrunken öffnete er die Augen und erkannte, daß jemand im Zimmer war. Er nahm die Gestalt nur verschwommen wahr.
    Ein Mann war es. Er trug einen Trenchcoat und einen breitkrempigen Hut. Gnadenlose Augen brannten kalt in seinem Gesicht. Ehe Tab Norris auf die Erscheinung reagieren konnte, verschwand sie.
    Der Busfahrer drückte auf den Rufknopf, und Augenblicke später erschien Peter Allen, der Stationspfleger. Er erkundigte sich, was er für den Patienten tun könne.
    »Da war ein Mann«, sagte der Busfahrer schwach. »Er sah mich so merkwürdig an.«
    »Ein Fremder?«
    »Ja.«
    »Sagte er, was er wollte?«
    »Kein Wort sagte er«, antwortete Norris. »In seinen Augen lag so viel Kälte, daß ich meinte, er würde mich schrecklich hassen.«
    »Wie war er gekleidet?«
    »Er trug einen Trenchcoat und einen breitkrempigen Hut.«
    »Er trat ein, sah Sie feindselig an und ging wieder?« fragte Peter Allen. »Merkwürdig. Ich werde der Sache gleich mal nachgehen.« Der Pfleger verließ das Zimmer.
    Im Nachbarraum erfuhr er von einem jungen Patienten, daß dieser Unbekannte auch bei ihm gewesen war. Allen nahm an, daß der Mann jemanden suchte.
    Er eilte von Zimmer zu Zimmer. Überall war der Fremde schon gewesen. Am Ende des Flurs entdeckte Allen ihn dann. »Hallo,

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