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153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen

Titel: 153 - Nachts, wenn die Höllenträume kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Tür auf, und er flog hinaus. Und im allgemeinen Durcheinander ergriff er dann die Flucht.«
    Das war zumindest eine Theorie. Im Augenblick hatten wir keine bessere. Aber der Gedanke, daß dieser Kerl dort draußen frei herumlief, gefiel mir ganz und gar nicht.
    Mit Esther McCrea gingen wir sehr behutsam um. Sie hing am Tropf, hatte starke Schmerzen im Rücken. Ihrer Freundin Maureen Brandon ging es besser, wie sie uns sagte. Die gehörte zu jenen Patienten, die man nach Hause geschickt hatte.
    Ich erwähnte den jungen Mann, den Tab Norris auf gelesen hatte. Das Mädchen nickte kaum merklich. »Er holte den Teufel in den Bus«, flüsterte sie ängstlich. »Er sah gut aus. Er gefiel Maureen und mir. Er lächelte uns an, und wir lächelten zurück. Wir hatten ihn noch nie im Bus gesehen. Wir nahmen an, daß er erst kürzlich nach Sutton gekommen wäre. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, daß mit dem irgend etwas nicht stimmt, aber auf einmal… Er verlor sein Gesicht. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Sein Gesicht zerfiel in Streifen. Er wollte sie festhalten, damit wir sein wahres Antlitz nicht zu sehen bekamen, aber er konnte es nicht verhindern. Die Streifen fielen ab, und eine fürchterliche Monsterfratze kam zum Vorschein… Sie war mit Beulen übersät und wies tiefe Furchen auf, aber das Schlimmste waren seine Augen.«
    »Was war mit seinen, Augen?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Sie schienen in Blut zu schwimmen«, sagte Esther McCrea.
    Mir war, als hätte man mich mit Eiswasser begossen, denn genau solche Augen hatte meine Freundin in ihren Alpträumen gesehen.
    ***
    Por hatte den Unfall heil überstanden. Die Tür, die er nicht aufbekommen hatte, war plötzlich aufgeplatzt, und er kugelte über den erdigen Boden.
    Die verstörten Hausbewohner erschienen und schrien Zeter und Mordio.
    »Habe ich dir nicht gesagt, man baut sein Haus nicht an eine Straße?« jammerte eine der Frauen. »Habe ich dir das nicht immer wieder gesagt? Aber du hörst ja nie auf mich.«
    »Seit 20 Jahren wohnen wir hier, und nie ist etwas passiert«, verteidigte sich ihr Mann.
    »Dafür ist der Schaden nun gleich zwanzigmal so groß.«
    »Wir sollten jetzt nicht an uns, sondern an die Verletzten denken«, sagte der Mann.
    »Ruf die Polizei - und ein paar Krankenwagen!«
    Por kroch hinter einen Fliederbusch und richtete sich auf. Er bedauerte, daß er diesen Unfall verschuldet hatte. Wieso hatte er seine Teufelskraft nicht mehr unter Kontrolle? Warum konnte er sich auf sie nicht mehr verlassen?
    Er beobachtete, wie die Leichtverletzten aus dem deformierten Bus stiegen. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Krankenwagen eintrafen. Die Polizei nahm den Sachverhalt auf.
    Por hatte befürchtet, daß das harmlose Gesicht nicht lange halten würde, aber daß es nur von so kurzer Dauer sein würde, hätte er nicht geglaubt.
    Seine Fratze hatte die Hautstreifen abgestoßen. Vielleicht mußte sie sich erst allmählich daran gewöhnen. So, wie er jetzt aussah, konnte er nicht bleiben.
    Er konzentrierte sich wieder und schuf neue Streifen. Das gleiche Aussehen wie vorhin bekam er nicht wieder hin, aber das war nicht nötig.
    Es war ziemlich egal, wie er aussah, Hauptsache, seine Teufelsfratze war verdeckt.
    Er zog sich zurück, kam an einem Haus vorbei, in dessen Garten ein Hund wie von Sinnen anschlug. Das Tier spürte die Teufelskraft, die in Por steckte. Knurrend und mit gefletschten Zähnen rannte der Hund zum Zaun.
    Por blieb stehen und starrte das Tier ärgerlich an. Plötzlich duckte es sich, als wäre es geschlagen worden, zog den Schwanz ein und winselte kläglich.
    Der Besitzer des Hundes streckte den Kopf zum Fenster heraus. »Verdammt, was haben Sie dem Tier getan?«
    »Nichts.«
    »Verschwinden Sie, sonst mache ich Ihnen Beine!« schrie der Mann wütend. »Nun machen Sie schon! Hauen Sie ab! Oder soll ich die Polizei rufen?«
    »Ich habe doch nichts getan«, ärgerte sich Por, aber das war nicht gut, denn der Ärger machte ihn unbeherrscht. Dadurch konnte er erneut das Gesicht verlieren.
    Er ließ sich auf kein Rededuell ein und entfernte sich rasch. Vor Hunden konnte er sich nicht tarnen, die hatten eine zu feine Nase. Er mußte sich vor ihnen in acht nehmen, wenn er nicht wollte, daß sie ihn entlarvten.
    Er war zum erstenmal auf der Erde, hatte sich alles ganz anders vorgestellt. Ob er sich jemals hier einleben würde? Er richtete seine Geistfühler zurück, dorthin, woher er gekommen war. Hatten die Verfolger seine Spur

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