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1530 - Das Grab-Gespenst

1530 - Das Grab-Gespenst

Titel: 1530 - Das Grab-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bei dir.«
    »Es gibt in Gwenter nur einen Gasthof, der auch Fremdenzimmer hat. Die meisten Touristen, die hier eintreffen, fahren zu den Campgrounds an der Küste. Man kann dort auch gut essen. Der Laden heißt Golden Lion. Warum sie auf einen Löwen gekommen sind, weiß ich auch nicht. Da trifft sich eben die Creme de la Creme von Gwenter.« Er musste selbst über seine Worte lachen.
    »Dann fahren wir doch mal hin«, schlug Bill vor und sah seine Frau dabei an. »Oder?«
    »Meinetwegen. Es ist schon recht spät. Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Ich habe keine Lust, in der Dämmerung oder der Dunkelheit herumzulaufen.«
    »Wunderbar. Ich komme dann im Laufe des Abends zu euch. Ich muss noch mal nach Hause und meine E-Mails durchsehen.« Ron grinste Bill an. »Leute wie wir sind immer im Dienst.«
    Sheila sagte dazu nichts. Sie stieg als erste in den Jeep. Ron Sherwood brauchten sie nicht zu seinem Haus fahren. Er hatte seinen eigenen Wagen dabei einen Kombi der Marke Ford, der schon einige Jahre auf dem Buckel hatte.
    Als Bill die Wagentür schloss, sah er Sheilas Nicken. »Du hast es wieder mal geschafft. Der angebliche kurze Urlaub und jetzt hängen wir wieder drin.«
    »Noch nicht, Sheila.«
    Sheila musste lachen. »Glaubst du denn im Ernst, was du sagst, uns geht das nichts an?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Eben.«
    ***
    Das von Ron Sherwood geerbte Haus stand auf einer flachen Erhebung.
    Wenn er an der Südseite aus dem Fenster schaute, blickte er auf die Dächer der Häuser, die den Ort Gwenter bildeten. Er sah auch, dass er auf seinem Grundstück etwas machen musste, denn die Natur wuchs immer näher an das Haus heran. Das Gras stand sehr hoch, und es hatten sich auch einige Büsche gebildet, deren Blätter sich im schwachen Wind leicht bewegten.
    Er stieg aus und ging auf die Treppe zu. Sie war ebenfalls von Gräsern eingerahmt und erneut fragte er sich, warum er das Erbe angenommen hatte. Leider fühlte er sich in dieser Gegend so verdammt wohl, und die Luft, die man hier atmete, war mit der einer Großstadt überhaupt nicht zu vergleichen.
    Sherwood war froh, Bill Conolly hergelockt zu haben. Die Sache mit den Knochen war der perfekte Stoff für einen Knüller, der den Leser vom Hocker riss. Und Bill war jemand, der nicht aufgab, bevor er nicht wusste, wie die Dinge liefen.
    Die grauen Mauern des Hauses waren nicht nur alt, sondern auch dick.
    Selbst im warmen Sommer konnte er in seinen Räumen die Kühle genießen, aber das war in den letzten Monaten so gut wie kaum vorgekommen, weil das warme Wetter eine Pause eingelegt hatte.
    Er schaute sich im großen Flur um und stellte wieder mal fest, dass dieses Haus für einen Bewohner zu groß war. Für eine Familie mit mehreren Kindern wäre es passend gewesen, aber an eine Heirat und an Kinder hatte Ron nie gedacht. Er sah sich als typischen Single an, und das genoss er auch.
    Es gab das weitläufige Erdgeschoss und eine erste Etage. Dort befand sich das geräumige Bad mit den hässlichen grünen Kacheln und das Schlafzimmer, für das er neue Möbel gekauft hatte Ihm reichten ein Bett und ein Schrank. Wenn er nach draußen schauen wollte, standen ihm zwei Fenster zur Verfügung.
    Er ging nach oben, weil er seine Kleidung wechseln wollte. Sherwood öffnete die Tür und schaltete das Licht ein, weil es doch recht dämmrig geworden war. Das Deckenlicht traf nicht nur das Bett mit dem Kissen und der warmen Decke, es riss auch etwas anderes hervor. Es war ein Gegenstand, der nicht in ein Schlafzimmer gehörte und auch nicht auf ein Kopfkissen.
    Denn dort lag ein bleicher Menschenknochen!
    ***
    Ron Sherwood stand in der Tür und hielt den Atem an. Mit dieser Überraschung hatte er nicht gerechnet. Bisher war in sein Haus noch nie eingebrochen worden, das hatte sich jetzt geändert und der weiße Knochen auf dem blauen Bezug war nicht eben das, was er sich wünschte.
    Als er die Sprache wieder gefunden hatte, drang nur ein Wort über seine Lippen.
    »Scheiße.«
    Erst dann ging er auf den Knochen zu. Sein Herz schlug schneller, und etwas Kaltes rieselte vom Nacken seinen Rücken hinab. Er sah dieses Geschenk keinesfalls als einen Scherz an. Wer immer ihm den Knochen auf das Kopfkissen gelegt hatte, er hatte es alles andere als gut mit ihm gemeint.
    Ron dachte mehr an eine Warnung. Und er musste natürlich an die Knochen denken, die im Sumpf lagen. Da musste es jemand geben, der dort gewesen war und den Knochen geholt hatte. Etwas anderes konnte er sich nicht

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