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1530 - Sturm in der Dunkelwolke

Titel: 1530 - Sturm in der Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwanzig Minuten hatte sie die Jahreswende verpaßt.
    Das Geräusch ...
    Am steinernen Tisch vor ihr hockte Keemila, die Zwotterfrau. Ansonsten war nur noch der schlafende Manurod im Raum. „Wo sind die anderen?" fragte Mieka. „Draußen. Sie warten am Landefeld."
    „Worauf?"
    Aber Keemila mußte ihr keine Antwort geben; das wußte sie sehr gut selber. Sie schrieb die überflüssige Frage dem Schlaf zu. Die anderen warteten auf Lystron und die GÄA NOVA. „Und du?" wollte die Arkonidin statt dessen wissen. „Warum bist du nicht draußen?"
    „Weil ich mit dir reden will. Ich habe ... nein, kein Gesicht. Ich ahne nur etwas. Beaunomet Jaffe droht Unheil.
    Großes Unheil! Du mußt ihm helfen!"
    „Was für Unheil?"
    Keemila schwieg düster. Welch ein Gegensatz zu den plappernden, sorglosen Männern. Der Griff der Zwotterfrau ging zum Gürtel, an dem ihr Beutel hing. „Beaunomet Jaffe hat mir viel geholfen. Das Unheil ist nahe. Hilf ihm! Warne ihn!"
    Mieka lachte bitter. „Ausgerechnet ich soll Beau helfen? Warne diesen Mistkerl doch selbst!"
    „Das habe ich versucht, aber er will nicht hören."
    „Hängt es mit dem Staubmantel zusammen?"
    „Ich weiß nicht."
    „Dann kann ich auch nichts tun."
    Mieka machte sich nicht einmal richtig klar, was sie da eben gehört hatte - sie wußte nur, daß sie sich Beau aus dem Kopf schlagen mußte.
    Mieka erhob sich, warf Keemila einen bedauernden Blick zu und verließ das Haus. „Warne ihn!" mahnte die Zwotterin nochmals. „Bitte!"
    Aber Mieka hörte nicht mehr.
    Draußen empfing sie ein Windstoß. Goldbrauner Sand brannte sich wie Feuerfunken in ihre Haut.
    Mit zusammengekniffenen Augen legte sie den kurzen Weg zum Landefeld zurück. Dort warteten Beau, Melda, Sammité, Vert Beiken und Jon Killmert, der Hüne mit den vernarbten Wangen. „Mieka!" rief Beau.
    Er deutete mit dem Arm nach oben.
    Inmitten atmosphärischer Leuchterscheinungen tanzte ein Licht, das langsam größer wurde.
    Innerhalb weniger Sekunden wurde daraus eine metallene Walze von hundertzwanzig Metern Länge.
    Darüber schälte sich ein zweiter Umriß aus dem Staub: eine 150-Meter-Kugel relativ moderner Bauart. Mieka erkannte deutlich die Rollon-Rolloff-Decks, die wahrscheinlich mit Beibooten belegt waren. „Im zweiten Schiff sitzen die Vincraner!"
    Der Wind trug Beaus Stimme fort.
    Als einziger trug er noch immer keinen Schutzanzug. Seine ehemals weiße Uniform hatte den goldfarbenen Farbton des Staubes von Zwottertracht angenommen.
    Mieka checkte kurz das Orterdisplay ihres SERUNS, doch weitere Einheiten waren nicht in der Nähe. Alles schien seine Ordnung zu haben. Es gab keine Verfolgung. Beide Schiffe kamen pünktlich; die wahre Gefahr lauerte offenbar in der Passage durch den Staubgürtel.
    Sie warf einen Blick zurück und sah Keemila.
    Die Zwotterfrau starrte nach oben, wich dann zurück und flüchtete schließlich. Sekunden später war sie zwischen den Häusern verschwunden.
    Erregung erfaßte die Arkonidin. Noch ein paar Stunden, wenn alles gutging. Dann würden sie Atlan oder Rhodan gegenüberstehen und berichten.
    Als erster Raumer ging die GÄA NOVA nieder. Der silberne Überzug der Walze reflektierte tausendfach die Leuchterscheinungen der Atmosphäre.
    Der Name des zweiten Schiffes stand sowohl auf Interkosmo als auch im vincranischen Dialekt an der Wandung - es hieß CIRBAT.
    Sammité und Beau winkten.
    Als Antwort öffneten sich die Schleusen des Kugelschiffs. Ungefähr hundert Vincraner wurden per Antigravstrahl hinunter zum Boden getragen. „Der da vorn ist Lystron!" sagte Beau. „Der Sektenführer."
    Als erster kam ein knapp zwei Meter großer, schwarzgekleideter Vincraner auf ihre Gruppe zu.
    Seine Gestalt wirkte dürr, ausgezehrt; ebenso wie die meisten seines Volkes.
    Seine weißliche Schadelhaut war völlig haarlos, die Stirn stark vorgewölbt. Ein Teil der Stirn trug als Zeichen seiner Würde schwarze Färbung. Den Rest nahm das Symbol der Sekte Vin-Vac ein; der Kreis, der von vielen Lücken durchbrochen war.
    Lystron schaute starr und sehr aufmerksam. Die Glieder bewegten sich wie die eines Roboters.
    Mieka stand sofort im Bann seiner Persönlichkeit.
    Sie erinnerte sich an das, was Beau berichtet hatte: Lystron war ein Klon. Monos Genetiker hatten ihm unerhörte Geistesgaben angezüchtet. Ein starker Telekinet, ein Vakulotse, ein grausamer Mann ... „Beaunomet Jaffe!" rief Lystron, als er vor ihnen stand. Der aufkeimende Sturm zerrte an seiner Kleidung. „Du ahnst nicht,

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