1532 - Lasim und Paranakk
in den hintersten Winkel der Zelle. „Aber ich sehe die beiden entgegengesetzt verlaufenden Entwicklungen. Wir Nakken suchen die Verständigung mit den Terranern und Galaktikern, ohne daß wir uns dadurch untereinander entfremden. Und du bist eine von ihnen und suchst die Verständigung mit uns. Du hast sie bereits gefunden. Muß ich ausführlicher werden?"
„Hör auf!" Idinyphe eilte in die Nähe der Tür. Sie atmete schwer, und sie glaubte, in der Enge der schmucklosen Zelle zu ersticken. „Du machst es mir zum Vorwurf, daß ich mich den Menschen entfremde!"
„Es ist ein Hinweis auf die menschlichen Schwächen in der Psyche einer Erleuchteten, Idinyphe!"
Sie öffnete die Tür und stürzte hinaus in den großen Saal. Sie besaß kein Ziel und keine Absicht.
Sie wollte weg, einfach nur weg. „Sage mir, was du in den Pararealitäten von mir siehst!" schrie sie zurück. „Wo finde ich die Welt, die zu mir paßt?"
*
Zu zweit verließen sie das zylinderförmige Feld des Antigravs, das auf dem Boden des Kuppelsaals mit seinen zweihundert Metern Durchmesser endete. Rhodan trat vor und musterte den Nakken, der sie erwartete. Die fremdartigen Wesen waren lediglich in ihrer Ausrüstung auseinanderzuhalten, und die war dem Terraner nicht geläufig. Allen Gesetzen der Logik nach konnte es sich jedoch nur um den Anführer der Nakken auf Akkartil handeln. „Ich grüße dich, Paunaro!" sagte er deshalb. „Und ich danke dir. Der Gesinnungswandel hat mich verwirrt, aber ich freue mich über euer Angebot zur Zusammenarbeit!"
In der Sichtsprechmaske des Nakken klickte es. Paunaro ruckte in seinem Stützskelett hin und her. „Deine Anwesenheit ist mir bekannt, Perry Rhodan", antwortete der Nakk. „In den Hallen Akkartils vollziehen sich unergründliche Dinge. Es gibt Mitglieder meines Volkes, die nicht an der Vorbereitung dessen beteiligt sind, was Sato Ambush plant."
„Ich denke es mir, Paunaro. Aber dies ist sicher nicht alles, was du mir sagen willst."
Der Nakk bewegte seine Fühlerhülsen auf der Körperoberseite. „Idinyphe hat mit Willom gesprochen. Bist du wegen ihr gekommen?"
Rhodan hatte das untrügliche Gefühl, daß sie aneinander vorbeiredeten. Er wandte den Kopf und sah den Pararealisten an. Ambush hob das kleine Lasim-Gerät ein Stück empor. Er schaltete es ein. „Perry Rhodan möchte mehr über die Hintergründe wissen, wie es zu der Zusammenarbeit kam", sagte er. Der Lasim arbeitete lautlos. Er gab 5-D-Impulse von sich, die der Nakk mit seinen Hypersinnen empfing. Wenigspäter meldete Paunaro sich erneut zu Wort. Mit Hilfe der Sendung des Lasims hatte er besser verstanden, was gemeint war, und er antwortete Rhodan auf akustischem Weg mit Hilfe seiner Maske. „Die Begriffe des Interkosmo sind manchmal ungenau und wenig sinnvoll", begann er. „Über die Hintergründe kann ich nur das sagen, wovon Ambush mich selbst überzeugt hat. Wir Nakken haben die verschiedenen Wahrscheinlichkeiten geprüft und festgestellt, daß sie sich durch die Arbeit Ambushs veränderten. Eine Zusammenarbeit erschien uns deshalb sinnvoll. Die Frage ist, wie sie genutzt wird. Das Ergebnis muß darin bestehen, daß wir das Innerste finden!"
„Wir werden darüber sprechen", nickte Perry, und der Lasim übertrug auch diese Worte in das 5-D-Muster. „Wichtig ist, daß ihr die Vorbehalte gegenüber der Handlungsweise der Menschheit aufgegeben habt. Dieses Zweckbündnis ist notwendig. Aber mich beschäftigt noch ein zweites Problem. Du hast Idinyphe angesprochen.
Was ist mit ihr? Ist sie krank?"
„Wir halten sie für völlig gesund. Sie befindet sich in einer Phase des Übergangs. Sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Du solltest mit ihr reden!"
„Sie läßt es nicht zu!"
„Sprich mit Willom. Er ist ihr Mentor und Betreuer. Er wird dir sagen können, was ihr fehlt!"
Perry ersparte sich einen Kommentar. Er hatte in der ANEZVAR selbst erlebt, wie wenig kooperativ sich der Nakk in dieser Angelegenheit zeigte. Dennoch nahm Rhodan sich vor, Willom so bald wie möglich zur Rede zu stellen. „Bleiben wir zunächst bei den Dingen, die für unsere Zusammenarbeit wichtig sind", erinnerte er. „Der Lasim funktioniert, wie ich sehe und höre. Über die Einsatzbereitschaft des Paranakks ist mir noch nichts bekannt."
„Es gibt Spuren in den verschiedenen Wahrscheinlichkeiten, die wir mit Hilfe unserer Sinne erkennen. Überall, wo wir die Muster finden, müssen wir suchen. Wir selbst sind nicht in der Lage, ihnen
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