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1532 - Lasim und Paranakk

Titel: 1532 - Lasim und Paranakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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träge dahin, und Aronaar gab es auf, den grimmigen Halunken zu spielen.
    Längst hatte er erkannt, daß bei Idinyphe nichts zu holen war. Er löste ihre Fesseln und zog sie zu sich empör. „Du wirst heute abend unser Gast sein, Prinzessin, versprich es mir. Du bist gut aufgehoben bei uns. Keiner der Männer wird dir etwas tun. Wir wollen nur ein wenig tanzen, und Frauen sind hier Mangelware, wie du siehst."
    „Ich bin einverstanden!"
    Sie sah etwas blinken und fuhr mit dem Kopf herum.
    Der Zerlumpte hatte sich dem Kreis der Zuhörer bis auf etwa vier Meter genähert. „He!" schrie Aronaar auf. „Wer bist ..."
    Etwas sirrte durch die Luft, direkt auf Idinyphe zu. Geistesgegenwärtig warf sie ihren Oberkörper zur Seite, prallte gegen einen Felsen und kam nicht aus der Bahn des Speeres, der wie in Zeitlupe auf sie zuflog. Aronaars Schatten verdeckte das Feuer und ihre Sicht, und es gab einen dumpfen Schlag, als der Speer den Räuber in die Brust traf. Aronaar stürzte seitlich zu Boden, und Idinyphe starrte auf den Platz, an dem der Werfer gestanden war. Er war leer, der Attentäter hatte sich in Luft aufgelöst. „Es galt mir!" schrie sie und sprang auf. Sie beugte sich über Aronaar und legte ihn auf den Rücken. Zwei gebrochene Albinoaugen sahen sie an, der Räuber war tot. Der Speer war ihm mitten ins Herz gedrungen.
    Idinyphe ließ die Schulter des Toten los und trat neben das Feuer. „Er hat mir das Leben gerettet, wißt ihr das? Er hatte es nicht verdient, auf diese Weise zu sterben."
    Die Bande war noch immer starr vor Schreck, sie beachtete es kaum. Der Chrono an ihrem Arm gab ein kaum hörbares Signal ab. Im nächsten Augenblick begannen die Männer und die Höhle vor Idinyphes Augen zu verschwimmen. Einer streckte noch den Arm nach ihr aus, aber der Griff ging ins Leere.
    ES! dachte Idinyphe voller Wut. Du warst es. Du willst mich töten! Warum? Hast du nicht bemerkt, daß ich aus einer anderen Realität komme?
    Sollte es lediglich eine Warnung für sie sein, sich nicht mehr auf Wanderer blicken zu lassen?
    Als sie sich umsah, stand sie in der Halle, und neben ihr lag der SERUN, den sie ursprünglich getragen hatte.
    Hastig nahm sie ihn auf, löschte ihr Programm im Syntron des Paranakks und verließ die Halle. Auf Schleichwegen kehrte sie in ihre Zelle zurück. Sie fand eine Nachricht Willoms vor. Der Nakk hatte die fünf Lautlos-Simulatoren an sich genommen und befand sich auf dem Weg, sie Sato zurückzugeben.
    Idinyphe reagierte nicht darauf. Es war ihr egal. Sie war bei ihrem ersten Ausflug mit dem Paranakk weiter gekommen als Terraner und Nakken zusammen.
    Das allein zählte für sie
     
    10.
     
    Wanderer zu erreichen, stellte sich nicht nur im Standarduniversum als Problem heraus. Perry erinnerte sich an die frühen Zeiten des Aufbruchs der Menschheit in das All. Wie oft hatten sie heimlich gebangt, die Scheibenwelt des Unsichtbaren nicht mehr rechtzeitig zu finden, um die nächste Zelldusche zu empfangen.
    Irgendwann mußte ES wohl erkannt haben, daß dieser Zustand psychischer Instabilität den Betroffenen mehr schadete als nützte. Vielleicht war es aber auch gerade diese menschliche Standhaftigkeit gewesen, die endlich dazu geführt hatte, daß die Superintelligenz fünfundzwanzig Zellaktivatoren in der Galaxis ausgestreut hatte.
    Von da an waren regelmäßige Besuche auf Wanderer nicht mehr vonnöten gewesen. Dennoch hatte es in späteren Zeiten immer wieder Begegnungen mit Wanderer gegeben. Aber nie hätte einer der Aktivatorträger damit gerechnet, eines Tages seinen Fuß auf die Oberfläche der Scheibenwelt zu setzten mit dem einen Ziel, seinen Zellaktivator abzugeben.
    Noch nie war die Situation für die Aktivatorträger so schlimm gewesen wie nach über zweitausend Jahren, als sie übergangslos vor dem Nichts standen und als letzte Gnade eine Zelldusche von 62 Jahren erhielten.
    Welch kümmerliches Dankeschön dafür, daß sie sich so viele Jahrhunderte lang alle eingesetzt hatten, um die Menschheit und die galaktischen Völker vorwärts zu bringen und ihr Überleben zu sichern.
    Und jetzt? Nach dem DORIFER-Schock war alles anders: Sie hatten ESTARTU aus dem Sterbenden Universum gerettet und dafür ES verloren. Und als ES sich endlich wieder meldete, ereignete sich die nächste Katastrophe.
    Perry erinnerte sich noch gut an jenes Gefühl, das ihn tagelang begleitet hatte. Ständig war er der Meinung gewesen, in einer unendlichen Leere zu schweben. Wie ein Traumwandler war er sich

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