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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegen taube Ohren anzuschreien. „Ihr seid noch nicht lange genug hier, um das beurteilen zu können", wurde den Fremdlingen auf eine diesbezügliche Bemerkung in barschem Tonfall mitgeteilt. „Die anderen wissen bereits, was sie zu tun haben.
    Ihr dagegen nicht."
    Aber auch die anderen wußten es offenbar nicht immer.
    Zwei Passagierschiffe rasten plötzlich aufeinander zu. Ein Patrouillenraumer änderte unvermittelt seinen Kurs.
    Ein Satellit verging in einer Explosion. Mit knapper Not wurde ein fürchterlicher Unfall vermieden - gerade noch im letzten Augenblick. „Ich hoffe, ihr versteht jetzt, was ich meine", sagte das Wesen von der Raumkontrolle so nüchtern, als seien derartige Vorfälle über Ang-Oeban Teil der alltäglichen Routine. „Es liegt an diesem riesigen Nocturnen-Schwarm. Ein Millionen-Schwarm!"
    „Wir können ihn nicht orten."
    „Na und? Ihr glaubt doch nicht etwa, daß ich diesen Schwarm extra euretwegen erfunden habe?
    Er ist noch ein paar Lichtjahre entfernt. Es sind andere Echos zwischen ihm und uns."
    „Wenn sie noch so weit entfernt sind ..."
    „Sie können hier sein, bevor du deine nächste dumme Frage stellen kannst! Ihr solltet euch beeilen. In Kürze werden da unten auf Ang-Oeban sämtliche Landeplätze besetzt sein. Bei eurer Unwissenheit habt ihr in der Umlaufbahn keine Chance!"
    Drüben in der TAMBO war man von diesen Ausführungen nicht sehr angetan. Das hatte sicher unter anderem etwas mit den unverschämt hohen Landegebühren zu tun. „Ihr solltet seinem Rat folgen", empfahl Giu-Nal-H’ay über eine interne Verbindung. „Die anderen sind nur schon zu sehr an derartige Situationen gewöhnt. Sie reagieren oft erst viel zu spät. Im Notfall wird man ihnen die Landung in der Wildnis gestatten, aber wir werden in einem solchen Fäll das Zehnfache der normalen Gebühren zahlen müssen."
    „Es ist unmoralisch, solche Halsabschneider auch noch zu unterstützen!" behauptete der Terraner namens Alaska Saedelaere. „Aber da uns nichts anderes übrigbleibt ..."
    Die drei Raumschiffe setzten zur Landung an.
     
    *
     
    „Dies scheint mir eine einzige Gesellschaft von Dieben und Betrügern zu sein", sagte Rea-Nam-G’or nach der Landung. „Ganz abgesehen davon, daß es dort draußen so ziemlich alles zu geben scheint, was auf zivilisierteren Welten mit Fug und Recht verboten ist."
    „Es ist ein freier Planet", erwiderte Giu-Nal-H’ay distanziert. „Hier kann jeder tun und lassen, was ihm gefällt."
    Rea-Nam-G’ors Blicke drückten deutlich aus, was sie von Giu-Nal-H’ays Deutung der verworrenen Verhältnisse auf Ang-Oeban hielt: Nämlich gar nichts.
    Die Protektorin wandte sich abrupt ab. „Kein Landurlaub!" sagte sie zu Li-Ta-Sh’ou, die für die personellen Einzelheiten zuständig war. „Sonst haben wir tagelang nichts anderes zu tun, als unsere Leute oder deren sterbliche Überreste aus diversen Spelunken, Spielhöllen und Fremdenhäusern zusammenzusuchen."
    Li-Ta-Sh’ou war normalerweise sehr stolz auf die gute Moral und die tadellosen Manieren „ihrer" Mannschaft, aber diesmal schien auch sie gewisse Zweifel zu hegen: Sie äußerte sich mit keinem einzigen Wort zu den Anordnungen der Protektorin.
    Rea-Nam-G’or winkte Giu-Nal-H’ay zu sich heran. „Für dich gilt das natürlich nicht", sagte sie so leise, daß kein anderer es hören konnte. „Du bist die einzige unter uns, die sich hier auskennt. Die Terraner haben dich angefordert. Du sollst sie begleiten und ihnen bei ihrer Suche nach vertrauenswürdigen Geschäftspartnern helfen."
    Sie warf einen Blick auf ein Mosaik von Einzelbildern - eine noch längst nicht vollständige Übersicht über das, was man auf Ang-Oeban als „Unterhaltung" bezeichnete. „Wobei ich nicht recht glauben kann, daß es hier so etwas gibt", fügte sie hinzu. „Trotzdem - gib dir Mühe.
    Und wenn du ein Geschäft machen kannst, ohne daß die Terraner etwas davon mitbekommen, dann geniere dich nicht lange."
    „Die Händler auf diesem Planeten lassen sich gut bezahlen", gab Giu-Nal-H’ay zu bedenken. „Uns stehen erhebliche Mittel zur Verfügung", erklärte Rea-Nam-G’or arrogant. „Gut. Und worauf haben wir es abgesehen?"
    „Auf die Passagesymbole natürlich. Worauf denn sonst?"
    „Und warum?"
    „Damit wir uns unauffällig in Fornax bewegen können!" zischte die Protektorin. „Beim Geist von Ardustaar - bist du immer so begriffsstutzig?"
    Giu-Nal-H’ay sagte sich, daß ihr das recht geschah. Warum mußte sie auch so dumme

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