Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sonne und ließen bei Nacht die Sterne verblassen. Die klimatisierten, gegen Wind und Regen abgeschirmten Straßen waren eine künstliche Welt für sich. „Kennst du dich hier aus?" fragte Ernst Ellert. „Nicht direkt", erwiderte Giu-Nal-H’ay, die den Gleiter durch die engen Straßen bugsierte. „Aber ich weiß, wo wir die nötigen Auskünfte bekommen können."
    „Gibt es viele Händler, die Passagesymbole verkaufen?"
    „Tausende."
    „Kennst du einen davon persönlich?"
    „Nein."
    Diese Auskünfte schienen ihnen nicht sehr zu gefallen. Aber daran konnte Giu-Nal-H’ay schließlich auch nichts ändern. „Dieser Treffpunkt da drüben", sagte sie. „Das wäre der richtige Ort, um mit unserer Suche zu beginnen."
    „Gut", sagte Ernst Ellert.
     
    *
     
    Die drei Fremden schienen mehr über die berühmtberüchtigten Passagesymbole zu wissen, als den Händlern angenehm sein konnte. „Was sollen wir mit diesem Schrott?" fragte Testare den ersten, der sich erst nach langwierigen Verhandlungen dazu bereit erklärte, seine Waren zu präsentieren. „Dieses Kauderwelsch kannst einem Spielpalast anbieten. Bei einem Nocturnenschwarm würdest du damit auf Granit beißen."
    „Woher willst du das wissen?" keifte der Händler empört. „Du bist fremd hier. Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst!"
    „Du verwechselst die Begriffe, mein Freund", sagte der schweigsame Alaska Saedelaere - es klang ein wenig unbeholfen und holprig, gleichzeitig aber sehr bestimmt. „Fremd ist nicht dasselbe wie dumm!"
    Der Händler fluchte erbittert.
    Er war nicht der einzige seiner Zunft, der sich an dem Problem, diesen drei Raumfahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen, die Zähne ausbiß. „Die Händler in der Stadt können wir damit wohl als erledigt betrachten", bemerkte Giu-Nal-H’ay, als auch der letzte Versuch fehlgeschlagen war. „Ich glaube nicht, daß wir hier bekommen können, was wir brauchen", bemerkte Ernst Ellert skeptisch. „Sehen wir der Wahrheit ins Gesicht - Ang-Oeban ist eine glatte Niete. Das war ja auch gar nicht anders zu erwarten."
    „Es ist noch zu früh, um aufzugeben", widersprach Giu-Nal-H’ay, die es nicht sehr schätzte, wenn man schlecht über ihren Heimatplaneten sprach. „Die Bewohner dieser Stadt sind an Betrügereien gewöhnt.
    Draußen ist das anders. Es gibt auch noch ehrliche Händler auf dieser Welt."
    „In der Wildnis?" fragte Testare überrascht.
    Giu-Nal-H’ay lächelte amüsiert. „Da draußen gibt es mehr, als nur simple Wildnis", erklärte sie. „Ich habe einen Tip bekommen.
    Wir müssen nach Norden!"
     
    *
     
    Das Festland war eine eisige Wüste, aber hier und da lagen Siedlungen, die aus der Ferne wie schimmernde Seifenblasen wirkten. Das kam von den Schutzschirmen, die die Bewohner dieser Siedlungen vor den eisigen Stürmen bewahrten.
    Auf den ersten Blick erschien es den drei Fremden als völlig unklar, welchem Zweck diese Siedlungen dienten und wovon ihre Bewohner sich ernähren mochten. Aber bei näherem Hinsehen erkannte man alsbald, was hier draußen gespielt wurde - gespielt im wahrsten Sinne des Wortes.
    Bei den meisten dieser Siedlungen handelte es sich um Vergnügungsstätten. Sie waren luxuriöser und zweifellos auch um vieles teurer als die in der Stadt.
    Eine dieser Siedlungen steuerte Giu-Nal-H’ay an.
    Drinnen war es warm. Der Gleiter schwebte über die Wipfel exotischer Bäume hinweg und landete auf einem Platz vor einem Gebäude, das von außen wie ein riesiger Felsen wirkte. Zwischen blühenden Rankpflanzen öffneten sich zahlreiche Terrassen und Balkone, auf denen sich die Gäste tummelten.
    Drinnen traf man überall auf Projektionsflächen, die die aktuellen Ereignisse im Weltraum zeigten.
    Der riesige Nocturnenschwarm hatte sich in zwei Dutzend kleiner Schwärme aufgespalten. Diese Schwärme hielten jedoch unverändert Kurs auf das Ang-Uilin-System.
    Sie hatten bereits mehrere Transitionen durchgeführt. Wenn sie nicht noch im letzten Augenblick durch irgend etwas abgelenkt wurden, mußten sie spätestens in zwei Tagen ihr Ziel erreichen.
    Seltsamerweise schien diese Aussicht niemanden ernsthaft zu beunruhigen. Offensichtlich wurden sogar Wetten abgeschlossen, die sich auf das Verhalten der Nocturnen bezogen. „Sind die Leute hier wirklich so kaltblütig, oder tun sie nur so?" fragte Ernst Ellert verwundert.
    Giu-Nal-H’ay sah sich nachdenklich um. „Ich weiß es nicht", murmelte sie. „Aber es kommt mir, ehrlich gesagt, auch etwas merkwürdig vor. Vor

Weitere Kostenlose Bücher