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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allem die Berichterstattung ist anders als sonst. Ich habe fast den Eindruck, als würde man die Gefahr bewußt herunterspielen. Sonst ist es eher umgekehrt."
    „Es wäre höchste Zeit, etwas gegen den Schwarm zu unternehmen", stellte Testare fest. „Wenn nicht bald etwas getan wird, gibt es eine Katastrophe."
    „Gibt es Vorkehrungen für einen solchen Fall?" fragte Alaska Saedelaere. „Selbstverständlich", erwiderte Giu-Nal-H’ay. „Wenn es gar nicht anders geht, opfert man ein paar Robotschiffe. Sie entfernen sich in Richtung Zyklop und funken dabei, was das Zeug hält."
    „Und das soll helfen?"
    „Bis jetzt hat es noch jedesmal gewirkt. Die Robotschiffe muß man natürlich abschreiben."
    „Da blutet diesen geldgierigen Händlern sicher das Herz", bemerkte Testare spöttisch. „Du hast’s erfaßt", erwiderte Giu-Nal-H’ay. „Darum warten sie auch immer bis zum allerletzten Augenblick.
    Sie werden die Sache auch diesmal rechtzeitig in den Griff bekommen."
    „Bist du dir dessen wirklich so sicher, oder redest du es dir nur ein, um dich selbst zu beruhigen?" fragte Alaska Saedelaere.
    Giu-Nal-H’ay wich dieser Frage aus, indem sie auf eine Hinweistafel deutete. „Wir müssen in die zehnte Etage hinauf", sagte sie. „Diesmal könnten wir Glück haben. Dieser Karaponide scheint etwas von seinem Geschäft zu verstehen."
    „Woher willst du das wissen, wenn du ihn nicht kennst?"
    „Man hat ihn mir in der Stadt empfohlen. Der letzte Händler, mit dem wir es zu tun hatten, hat mich auf ihn hingewiesen. Er sagte mir, er hätte einen guten Namen."
    „In Verbindung mit einem Karaponiden klingt das etwas seltsam", murmelte Ernst Ellert.
    Er sprach sehr leise, aber Giu-Nal-H’ay verstand trotzdem jedes Wort.
    Sie war froh darüber, daß sie diesen Fremden gegenüber nichts von ihrer in den Augen der Kartanin äußerst zweifelhaften Abstammung erwähnt hatte. Sie hoffte, daß es ihr auch weiterhin gelingen würde, diese Angelegenheit für sich zu behalten.
    Ihr Privatleben ging diese nacktgesichtigen Terraner schließlich nichts an.
    Der Karaponide hieß Kan-Peau. Er sah eigentlich gar nicht wie ein Händler aus - eher wie ein Spieler. Aber er schien sofort zu wissen, was es mit seinen Besuchern auf sich hatte.
    Ja, wirklich: Vielleicht wußte er es Sogar ein bißchen zu genau. „Ihr sucht Passagesymbole", stellte er fest. „Ich kann euch welche verkaufen. Mein Preis ist allerdings sehr hoch."
    „Wir werden zahlen, wenn uns die Ware zufriedenstellt", erwiderte Ernst Ellert gelassen. „Zeige uns, was du zu bieten hast!"
    „Ich sehe, daß ihr mehr davon versteht, als es bei meinen Kunden sonst der Fall ist", bemerkte Kan-Peau anerkennend. „Folgt mir!"
    Eine Tür öffnete sich. Kan-Peau ging voran. Giu-Nal-H’ay ließ den Terranern den Vortritt. Dann durchschritt auch sie die Tür.
    Sie hörte seltsame Laute.
    Auf einem Bildschirm bewegte sich etwas. Es war dünn und glänzte metallisch. Mehr konnte sie nicht davon erkennen, denn Kan-Peau verdeckte das Bild, als er einen Schritt zur Seite trat.
    Einer der Terraner schrie etwas, aber sie verstand kein Wort. Und das war das letzte, woran sie sich später erinnern konnte.
    Später - das war der Augenblick, als sie zwei Wochen später an Bord der CHIANG-LU wieder zu sich kam. „Was hast du angestellt?" fauchte eine zornige Rea-Nam-G’or sie an. „Wo hast du die drei Terraner gelassen?"
    Giu-Nal-H’ay konnte diese Frage nicht beantworten.
     
    4.
     
    10.9.1170 NGZ
    „Ich kann einfach nicht glauben, daß sie es ehrlich meinen!" sagte Ronald Tekener. „So viel Hilfsbereitschaft paßt nicht zu ihnen. Ich bin sicher, daß sie etwas im Schilde führen!"
    „Du bist ihnen gegenüber voreingenommen", erwiderte Dao-Lin-H’ay aus dem Nebenzimmer. „Tu nicht so, als ob du ihnen blind vertrauen wurdest!"
    „Ich mag sie nicht", gab die Kartanin zu. „Und ich traue ihnen nicht über den Weg. Aber in diesem Fall dürfte dein Mißtrauen überflüssig sein. Was können sie schon tun?"
    „Getan haben", korrigierte Tekener. „Mir fällt zu diesem Thema eine ganze Menge ein. Und dir sicher auch, wenn du dir ein bißchen Mühe gibst."
    „Vielleicht will ich mir gar keine Mühe geben."
    „Ja, ich weiß", sagte der Terraner mit Bedacht. „Die Sache mit der Familie L’ung und deren unsauberen Geschäften steckt dir noch in den Knochen. Du kannst deine Loyalität deinem Volk gegenüber nicht so einfach über Bord werfen. Ein neuer Skandal käme dir jetzt sehr

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