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1534 - Weg der Verdammten

1534 - Weg der Verdammten

Titel: 1534 - Weg der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergangen.«
    »Wohl wahr. Aber ich kann dir auch sagen, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt. Das erlebst du hier. Es ist eine neue Zeit angebrochen, die sich mit der alten beschäftigt. Und jetzt komm.«
    »Wohin denn?«
    »Zu mir!«
    Claudine wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Und so schwieg sie lieber. Zwar kannte sie den ehemaligen Totengräber mit Namen, aber sie wusste nicht, wo er wohnte. Das war ihr nie wichtig gewesen.
    Jetzt musste sie darüber nachdenken. Sie konnte sich vorstellen, dass ein Totengräber nicht weit von seiner früheren Arbeitsstelle entfernt wohnte, in diesem Fall war das der Friedhof.
    Und der lag in der Nähe, denn auch in diesem Ort gehörten der Friedhof und die Kirche zusammen.
    Magnin umklammerte ihr linkes Handgelenk.
    »Los, komm jetzt mit. Es ist nicht mehr weit.«
    »Ja, ja, schon gut…«
    Sie stolperte hinter ihm her. An der Kirche gingen sie vorbei und erreichten einen schmalen Weg, der aus der kleinen Stadt hinausführte. Es war hier noch nicht völlig einsam, die kleineren Häuser standen weiter voneinander entfernt, sodass es keine direkten Nächbarn gab.
    Magnin lebte in einem dieser Häuser. Die Dunkelheit war gnädig und gab ihm ein passables Aussehen. Ein einstöckiges Haus. Das Dach war recht flach. Es stand nicht über und endete beinahe mit dem Mauerwerk.
    Die letzte Strecke war mit Steinen gepflastert, die allerdings nicht mehr eben lagen, und so glich der Weg mehr einer Stolperfalle.
    Magnin schleuderte Claudine so heftig vorwärts, dass sie sich nicht mehr fangen konnte und gegen die Tür prallte.
    »Rühr dich nicht vom Fleck!«
    »Ist schon okay.«
    Magnin holte einen Schlüssel aus der Tasche. Mit einer Hand hielt er die junge Frau fest, mit der anderen drehte er den Schlüssel zweimal im Schloss.
    Jetzt war die Tür offen. Mit einem Fußtritt trat der Mann sie auf und gab Claudine wieder einen Stoß, sodass sie über die Schwelle stolperte und hinein in das dunkle Innere. Ihr fiel sofort wieder der Geruch auf.
    So hatten die Klamotten des Totengräbers gerochen. Auch zwischen den Wänden hatte sich der alte Friedhofsgeruch gehalten. Er war hier sogar noch stärker, und die junge Frau musste heftig schlucken, um ihre aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken.
    Magnin tat sich und Claudine den Gefallen und schaltete das Licht ein.
    Sie wurden nicht geblendet, denn so hell war die Beleuchtung nicht.
    Claudine Petit fand sich in einem kleinen Flur wieder und schaute auf eine offene Tür. Dahinter lag der Wohnraum des Totengräbers, und der war kein Ort, an dem sich ein normaler Mensch hätte wohl fühlen können. Es sei denn, er liebte Möbel, die eigentlich auf den Flohmarkt gehört hätten.
    »Setz dich!« Der Totengräber stieß Claudine in den Rücken. Ihr blieb nichts anderes übrig, als nach vorn zu torkeln. Sie fiel in einen Sessel ohne Lehnen und stellte fest, dass sie auf einem verschlissenen grünen Cordstoff gelandet war.
    Magnin stand noch an der Tür. Sein Gesicht war zu einem Grinsen verzogen. Dieser Mensch freute sich wirklich darüber, seinen Auftrag erfüllt zu haben. Da im Zimmer noch kein Licht brannte, knipste er eine Wandleuchte an. Die Flurlampe schaltete er aus, bevor er die Tür hinter sich zuschlug.
    Claudine Petit saß im Sessel und versuchte, ihr Zittern in den Griff zu bekommen. Das war nicht möglich. Sie konnte es nur abschwächen, indem sie die Augen schloss und sich dabei weit weg wünschte.
    Aber auch das schaffte sie nicht. Sie musste einfach schauen und konzentrierte sich dabei auf den Totengräber, der sie noch immer spöttisch beobachtete und dabei einen sehr zufriedenen Eindruck machte.
    In Claudine Petit stiegen die ersten Vorwürfe hoch. Sie ärgerte sich jetzt darüber, draußen keinen Fluchtversuch unternommen zu haben. Da hatte sie einfach eine zu große Angst gehabt oder hatte noch unter Schock gestanden.
    War es jetzt zu spät?
    Sie konnte sich selbst keine Antwort geben, und sie wollte es auch nicht.
    Aber an Aufgabe dachte sie auch nicht.
    Ihr Zittern hielt sich jetzt in Grenzen und sie fing damit an, Magnin zu beobachten. Seine zur Schau getragene Selbstsicherheit hatte er nicht verloren. Er kam sich vor wie der große Star, und das war auch seinen Bewegungen zu entnehmen, als er auf ein Regal zuging, das an den Seiten aus Eisenstäben bestand, die mit Holzplatten miteinander verbunden waren.
    Dort hatte sich einiges an Krempel angesammelt, aber es gab da auch die beiden Flaschen mit hellgelber

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