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1535 - Der Satan von Soho

1535 - Der Satan von Soho

Titel: 1535 - Der Satan von Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schultern. »Ich weiß es nicht. Man hat immer davon gesprochen, dass er auf der Suche ist. Und jetzt - jetzt muss ich sagen, dass er sie gefunden hat. Seine Lucy…«
    »Da hast du recht.«
    Rowan stöhnte auf und klammerte sich wieder an mir fest. »Nein, dass ich so was erleben kann. Das ist einfach - ich weiß es nicht. Er hat sie gefunden. Er wird mit ihr bestimmt ein Boot nehmen und dann verschwinden. Ja, daran glaube ich.«
    »Wir werden es sehen.«
    »Und wo sollen wir hin, John?«
    »Gefällt dir der Platz hier nicht?«
    »Doch, schon, aber…«
    »Kein Aber. Wir bleiben zunächst mal hier und spielen die Beobachter, denn auch die Morgan-Brüder müssen etwas tun. Ich rechne damit, dass Samson sie angreift.«
    »Dann werden sie sterben. Dann sind sie jetzt schon tot. Sie wissen es nur noch nicht, glaube ich.«
    »Warten mir mal ab.«
    Die Morgans waren noch mit sich selbst beschäftigt. Sie begossen ihren Erfolg und tranken nicht nur einmal. Immer wieder setzten sie die flachen Flaschen an, und ich ging davon aus, dass sie die Dinger leeren wollten.
    »Die sind gleich voll«, kommentierte ich.
    Rowan wusste es besser. »Nicht die Brüder. Die können nicht nur trinken, sondern saufen. Ja, richtig saufen. So leicht fallen die nicht um. Dafür sind sie berühmt.«
    Ich nahm die Aussage nickend zur Kenntnis und beobachtete Samson und Lucy, die wie ein Paar wirkten, als sie den Weg zum Wasser herunter kamen. Sie gingen dicht nebeneinander, und es sah sogar so aus, als hätte sich Lucy bei ihrem neuen Freund eingehängt.
    Mir gab das einen Stich. Ich hatte Lucy irgendwie anders kennen gelernt.
    Da war sie eine normale Frau gewesen. Zwar hatte Samson sie vor den beiden drei Vergewaltigern gerettet, aber dass sie sich so auf seine Seite gestellt hatte, das wunderte mich schonv Das Schwert hielt der Satan von Soho nicht offen in der Hand. Die Waffe steckte in einer Scheide an der linken Seite. Er würde sie innerhalb von Sekunden ziehen können.
    Er ging mit langen Schritten auf das Themseufer zu. Und er brauchte nicht leise zu sein, denn er wusste, dass er nicht zu besiegen war.
    Je mehr er sich dem Ufer näherte, umso deutlicher schälte sich seine Gestalt aus der Dunkelheit. Die neben ihm gehende Lucy verschwand fast in seinem Schatten.
    Und dann entdeckten ihn auch die Morgan-Brüder.
    Was letztendlich den Ausschlag gegeben hatte, war mir nicht klar, aber sie warfen die leeren Flaschen auf die Ladefläche der Karre und drehten uns ihre Rücken zu. Augen hatten sie jetzt nur noch für den Satan von Soho und seine Begleitung.
    Rowan war ebenso gespannt wie ich, was passieren würde. Nur zitterte der Mann an meiner Seite und flüsterte ständig Worte, die ich nicht verstand.
    »Das ist der Satan!«
    Die Morgan-Brüder reagierten jetzt. Sie wussten, wen sie vor sich hatten, aber sie wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Beide standen neben ihrem Karren und wirkten wie Puppen, die sich aus eigener Kraft nicht bewegen konnten.
    Samson und Lucy gingen weiter, und der Satan von Soho zog mit einer glatten Bewegung sein Schwert. Die Klinge war wieder blank und glänzte wie eine dunkle Spiegelscherbe.
    Das ging nicht gut, das konnte nicht gut gehen. Samson hatte nicht grundlos seine Waffe gezogen. So etwas tat einer wie er nicht. Wenn er die Waffe in die Hand nahm, dann würde er sie auch einsetzen. So einfach war das.
    Natürlich war ich gespannt, wie die Morgan-Brüder reagieren würden.
    Entweder stellten sie sich zum Kampf oder sie ergriffen die Flucht. Die zweite Alternative wäre aus meiner Sicht besser gewesen. Noch hätten sie Zeit genug gehabt, aber diese Spanne schmolz immer mehr zusammen.
    Typen wie die Morgan-Brüder liefen auch nicht waffenlos durch die Gegend.
    Deshalb konnte ich mir vorstellen, dass sie den Kampf annehmen würden.
    Noch berieten sie sich. Sie flüsterten miteinander, und zwar so laut, dass wir ihr Zischen vernahmen.
    Einer schüttelte den Kopf. Ihm schien der Vorschlag nicht gefallen zu haben. Der andere Mann trat wütend mit dem Fuß auf. Er griff unter seine dicke Jacke und holte einen Gegenstand hervor, der aussah wie eine Stange. Kurz und dick. Aus Eisen bestehend und ein Vorläufer des Totschlägers, wie ich ihn kannte.
    Der zweite Morgan wartete noch ab, bis er sich bewaffnete. Er griff an seinen Rücken, und erst jetzt sah ich, dass dort in einer Scheide ein kurzer Krummsäbel gesteckt hatte.
    Beide wollten kämpfen.
    Ich holte die Beretta hervor.
    Das sah natürlich mein

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