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1536 - Ghoul-Parade

1536 - Ghoul-Parade

Titel: 1536 - Ghoul-Parade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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öfter in dieser Umgebung gewesen, aber wo was genau lag und wie man dorthin gelangte, war uns nicht bekannt.
    Außerdem hatte ich noch nie etwas von einem großen Friedhof gehört oder von einem Massengrab, das eine Erinnerung aus früheren Jahrhunderten war.
    Ellen Slater hatte sich zudem so verhalten, dass sie nicht aufgefallen war. Sie fuhr nicht zu schnell, ließ sich von vielen Autos überholen und überholte selbst nicht. So wie sie ihren Roller bewegte, deutete alles darauf hin, dass sie ihr Ziel kannte und sehr genau wusste, wie sie es erreichen konnte.
    Das Abbiegen von der breiten Hauptstraße überraschte uns deshalb nicht. Was nun folgte, war eine Fahrt in die flache Landschaft hinein.
    »Ich halte am besten etwas mehr Abstand«, sagte Suko.
    »Tu das.«
    Wir fielen zurück. Allerdings nicht so weit, dass wir Ellen Slater aus den Augen verloren hätten, aber sie und der Roller waren schon kleiner geworden.
    Meine Gedanken drehten sich um Johnny Conolly. Ich gestand mir ein, einen Fehler gemacht zu haben. Wir hätten ihn nicht allein gehen lassen sollen. Einem Ghoul gegenüberzustehen war alles andere als spaßig.
    Diese Leichenfresser würden eiskalt töten und Johnny nicht die Spur einer Chance lassen.
    Seine Eltern wussten nicht Bescheid. Auch das bedrückte mich. Einige Male hatte ich mit dem Gedanken gespielt, bei den Conollys anzurufen.
    Ich war wieder davon abgekommen, weil ich Sheila und Bill nicht beunruhigen wollte.
    Noch war nichts verloren.
    Der Lieferwagen, der uns entgegenkam, passierte den Roller zuerst. Gesehen hatten wir es nicht, wir nahmen es nur an. Zudem war die Straße recht schmal. Da musste schon einer ausweichen, wenn es zur Begegnung kam.
    Der Fahrer des Lieferwagens dachte nicht daran. Er fuhr verdammt schnell. Er blieb zudem in der Mitte der Fahrbahn, sodass es keine Lücke für uns gab.
    »Der spinnt!«, sagte Suko. »Pass auf!«
    »Und ob!«
    Ich behielt den anderen Wagen im Auge. Er hätte jetzt nach links gelenkt werden müssen, damit letztendlich doch genügend Platz für uns blieb.
    Das tat er nicht.
    Suko war es, der nachgeben musste. Die Reifen an der linken Seite holperten über unebenen Boden. Suko hielt das Lenkrad hart umklammert und musste darauf achten, dass wir nicht zu stark von der Straße abkamen und im Graben landeten.
    Es passte wirklich nicht mehr viel zwischen die beiden Fahrzeuge, als sie aneinander vorbeifuhren. Suko und ich stießen einen tiefen und auch befreienden Atemzug aus. Es ging uns wieder besser. Suko gab seine Erleichterung durch ein leises Lachen bekannt.
    Ich hatte versucht, einen Blick in das Fahrerhaus des Lieferwagens zu werfen. Es war voll besetzt. Wer genau dort hockte, konnte ich nicht sagen, nur waren mir mehrere Gesichter aufgefallen. Etwas Genaues hatte ich allerdings nicht erkennen können.
    »Waren die lebensmüde, John?«
    »Keine Ahnung. Sie haben wohl gedacht, die Straße würde ihnen gehören. Das war nicht eben sozial.«
    »Aber wer fährt schon durch diese Gegend. Und dann noch so aggressiv?«
    »Stimmt.«
    Der Wagen war weg, wir konnten seinen Fahrer nicht fragen, aber es gab noch Ellen Slater auf ihrem Roller. Sie hatte dem Transporter sicher auch ausweichen müssen, und wir rechneten damit, sie auf der Straße fahren zu sehen.
    Das stimmte nicht mehr. »He, sie ist weg«, sagte ich. »Oder hinter der Kurve verschwunden.«
    Suko behielt recht, denn vor uns lag eine Linkskurve, die deshalb nicht zu überblicken war, weil zu beiden Seiten hohes Buschwerk wuchs, das schon fast den Namen Niederwald verdiente. Das hatten wir bisher nicht gehabt. Da war das Gelände übersichtlich gewesen.
    Wir fuhren in die Kurve hinein. Ich war der Meinung, dass wir das Ziel bald erreichen würden, und wollte auch darüber sprechen, als Suko stark bremste.
    »He, was hast du?«, fragte ich erschrocken.
    »Da!« Er deutete nach vorn auf den linken Rand der Fahrbahn.
    Jetzt sah ich es auch.
    Ein wenig gekippt und fast schon im Straßengraben liegend, stand der Roller. Von seiner Fahrerin war keine Spur zu sehen…
    ***
    Es war knapp gewesen, verdammt knapp. Ellen Slater hatte den entgegenkommenden Lieferwagen zwar gesehen, und sie kannte ihn auch gut, aber sie hatte die Geschwindigkeit unterschätzt, und so war es ihr erst im letzten Augenblick gelungen, sich zu verstecken. Sie war von der Straße abgefahren und hinein in die Büsche, und es war genau richtig gewesen. Die Studenten und Mitglieder des Kreises hatten sie nicht gesehen.
    Ellen

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