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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser noch namenlose Mensch auch ist, er scheint einen anderen Weg gegangen zu sein.«
    Dr. Morris hatte zugehört und unterbrach mich. »Da sagen Sie was, Mr Sinclair.«
    »Wieso?«
    »Er war seltsam gekleidet.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Nun ja, ich bin kein Experte, aber seine Kleidung bestand aus einem Stoff, der den Namen Sackleinen verdient. So grobmaschig und rau. Unter-und auch Oberteil waren…«
    »Sprechen Sie von einer Kutte?«
    »Nein, nein, nicht von einer Kutte. Eine Hose und ein längeres Oberteil. Sehr seltsam, meine Herren. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht und möchte sagen, dass wir es hier mit einem Menschen zu tun haben, der einer bestimmten Gruppe angehört. Vielleicht einer Sekte oder so etwas in dieser Richtung.« Er hob seine rechte Hand. »Nageln Sie mich nicht darauf fest, das ist nur eine Vermutung. Und wie es dazu kommen konnte, dass sich sein Gesicht am Hinterkopf befindet, da habe ich nicht mal eine Vermutung.«
    »Das können wir nachvollziehen«, sagte Suko.
    Ich hielt mich aus diesem Dialog heraus, denn ich beschäftigte mich jetzt intensiver mit dem Toten. Ich berührte seine Haut. Wegen der kühlen Aufbewahrung hatte sie sich nicht verändert, und mir schoss ein bestimmter Gedanke durch den Kopf.
    War dieser Mann tatsächlich tot, oder steckte noch etwas Leben in ihm?
    Ich würde es nicht herausfinden, wenn ich ihn schüttelte wie einen Schlafenden. Für mich gab es andere Möglichkeiten, und da war mein Kreuz der perfekte Indikator.
    Es hatte mir schon oft genug geholfen und mich häufig dank seiner Kraft auf die richtige Spur gebracht. Wenn dieser Mensch in einen magischen Kreislauf hineingeraten war, dann konnte noch etwas von dieser fremden Magie in ihm stecken.
    Genau das wollte ich herausfinden.
    Ich holte mein Kreuz hervor, was Dr. Morris mit staunenden Blicken verfolgte.
    »He, dass Sie ein Kreuz besitzen, hat sich sogar bis zu mir herumgesprochen. Jetzt sehe ich es zum ersten Mal. Es ist wirklich wunderbar. Ein kleines Kunstwerk.«
    »Ja. Eines, von dem ich hoffe, dass es uns weiterbringt.«
    »Bestimmt.«
    So optimistisch war ich nicht, aber ich baute trotzdem darauf. Mein Kreuz war nicht in der Lage, Tote wieder zurück ins Leben zu holen, aber es war ein Indikator, der mir den Weg zeigen konnte, und nur das zählte für mich.
    Ich näherte mich der Leiche, und auf einmal wurde es still im Raum.
    Ich konzentrierte mich auf das auf den Rücken gedrehte Gesicht. Da die graublauen Augen nicht geschlossen waren, sah ich die Starre darin.
    Was würde passieren?
    Ich unterdrückte meine Gedanken und Vorstellungen und probierte es einfach aus. Kein langes Nachdenken mehr. Das Kreuz fand sein Ziel, und das war das Gesicht des Toten.
    Es passierte nicht mal eine Sekunde später. Der Kopf, das Kreuz und meine Hand hatten noch Kontakt miteinander, und plötzlich veränderten sich die Dinge radikal.
    Zuerst war es nur eine leichte Bewegung. Dann zuckte der Kopf, und ich musste mein Kreuz zurückziehen, denn der Kopf unter ihm fing an, sich zu bewegen.
    Es begann im Gesicht zu zucken. Dann drehte sich der gesamte Kopf um die eigene Achse, während der gesamte Körper zugleich eine Handbreit über die Tischfläche gehoben wurde.
    Nicht nur ich wurde Zeuge dessen, was man als unbeschreiblich bezeichnen konnte. Der Kopf drehte sich einige Male um die eigene Achse, ohne dass wir es knacken hörten. Es war der reine Wahnsinn und einfach nicht zu erklären. Der Kopf drehte sich weiter. Niemand von uns hatte auf die Uhr geschaut, doch länger als zehn Sekunden dauerte der Vorgang nicht.
    Dann lag die Leiche wieder still.
    Auf dem Rücken.
    Und wir schauten in ein Gesicht, das sich wieder auf die richtige Seite gedreht hatte…
    ***
    Es war ein Phänomen, das auch mich überrascht hatte. Eine derartige Reaktion hatten wir nicht erwartet, und ich stand auf der Stelle wie vom Donner getroffen. Oder auch vom Blitz, das war mir egal.
    Das Gesicht hatte sich nicht verändert. Nach wie vor bewegte sich nichts darin. Starre Züge, ein Mund, der leicht offen stand, nur der Kopf hatte sich wieder in die normale Lage gedreht.
    Das leise Stöhnen gab der Arzt von sich. Es hielt ihn auch nicht mehr an seinem Platz. Er trat auf leisen Sohlen vor, schüttelte dabei den Kopf und hob die Schultern. Aus seinem Mund drang ein leises Keuchen, und in seinem Blick stand überdeutlich das Unverständnis.
    »Sie haben es geschafft, Mr Sinclair.«
    »Na ja, das muss sich noch herausstellen.«
    »Doch, Sie

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