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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben es geschafft. Das sehe ich. Der verdammte Kopf sitzt wieder normal. Er hat sich gedreht, und es ist dabei nichts passiert.« Er schlug sich gegen die Stirn. »Genau das kann ich nicht begreifen. Es ist medizinisch nicht zu erklären.« Er schaute uns beide an, als wären wir die Fachleute. »Oder?«
    »So denken wir auch«, sagte Suko.
    »Hä - und was sagen Sie dazu?«
    Wieder sprach Suko. »Sie wissen, wer wir sind, und deshalb muss ich Ihnen sagen, dass es auch noch andere Lösungen gibt, als die naturwissenschaftlichen.«
    »Welche?«
    »Wir beschäftigen uns mit Magie, und das dürfte Ihnen, so denke ich, nicht neu sein.«
    »Das weiß ich.«
    »Es muss also ein magisches Phänomen dahinterstecken.«
    »Pardon, aber das ist mir zu wenig.«
    »Ja, kann ich mir vorstellen. Nur sind wir leider nicht in der Lage, Ihnen eine genaue Erklärung zu geben, Dr. Morris. Wir stehen erst am Beginn, aber wir werden uns weiter um den Fall kümmern.«
    »Und wie?«
    »Zunächst müssen wir den Toten identifizieren. Es kann sein, dass er irgendwo vermisst wird. Oft ist es so, dass man über das Vorleben eines Menschen ans Ziel gelangt.«
    »Das sehe ich ein.« Er schüttelte trotzdem den Kopf. »Begreifen kann ich es nicht.« Dann trat er auf den Tisch zu und blieb dicht neben der Leiche stehen. Er wollte es genau wissen. Beide Handflächen legte er gegen die Wangen und zuckte zurück, als hätte er etwas Schreckliches zwischen seine Finger bekommen.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Der Kopf…«
    »Und? Was ist mit ihm?«
    »Heiß«, sagte er leise. »Er ist heiß. Als würde Feuer in ihm brennen.«
    Diese Antwort alarmierte mich, denn ich ging nicht davon aus, dass sich der Arzt geirrt hatte. Und deshalb war ich mit einem langen Schritt neben ihm.
    Ich war noch nicht richtig zur Ruhe gekommen, als es passierte, und wir konnten nichts daran ändern. Vor unseren Augen schoss das kalte Feuer aus den Augen, dem Mund und der Nase des Toten.
    Es waren kleine, grünliche Flammen, die weder Hitze noch Rauch abgaben, aber ebenso brutal zerstören konnten wie das normale Feuer, und das bekamen wir jetzt zu sehen.
    Der Kopf mit allem, was an ihm war, verbrannte unter der Macht dieses Feuers, das uns nicht neu war, denn wir kannten es als das Feuer der Hölle.
    Der Arzt war zurückgewichen und hielt die Hände vor dem Gesicht. Er konnte oder wollte nichts sehen, doch Suko und ich schauten zu, wie der Kopf zerstört wurde.
    Ohne Rauch, ohne Hitze. Die Haut löste sich ab und erinnerte an zähen Leim. Wir sahen das Knochengerüst, das ebenfalls nicht verschont wurde und das sich schließlich unter der Macht des Höllenfeuers praktisch zu Staub auflöste. Da explodierten die Reste wie kleine Wunderkerzen, und zurück blieb heller Staub oder eine fast weiße Asche.
    Keine Flamme war mehr zu sehen. Vor unseren Augen lag ein Körper, aber kein Kopf, und das war verdammt schwer zu begreifen…
    ***
    Unser Chef sagte zunächst nichts, als wir ihm gegenüber saßen. Per Telefon hatten wir ihm einen ersten Bericht gegeben, und jetzt wollte er natürlich Einzelheiten erfahren. Bisher wusste er nur, dass die Leiche mit dem verdrehten Kopf so nicht mehr existierte.
    »Ich habe wohl nicht übertrieben, oder?«
    »Das ist wohl richtig, Sir. Es ist ein Phänomen. Sie haben den Toten ja gesehen.«
    Er nickte und sprach schmallippig weiter: »Ja, ich war unten. Dr. Morris stand vor einem Rätsel. Wir haben diesen Fund geheim gehalten und…«
    »Sir«, unterbrach ich ihn, »Sie sprachen von einem Fund. Also hat jemand diese Leiche gefunden?«
    »So ist es gewesen.«
    »Und wer?«
    »Darauf komme ich später zu sprechen. Ich würde jetzt gern Ihren ausführlichen Bericht hören.«
    »Das können Sie.« Mit Suko wechselte ich mich ab, und so erfuhr unser Chef die Einzelheiten, die auch an ihm nicht spurlos vorbeigingen, denn sein Gesicht zeigte alles andere als einen optimistischen Ausdruck.
    »Und Ihr Fazit lautet?«
    Ich blies die Wangen auf und dachte über eine Antwort nach, die zu akzeptieren war. »Keine Ahnung, Sir, wir haben es nach wie vor mit einem unerklärlichen Phänomen zu tun.«
    »Und zwar mit einem höllischen«, fügte Suko hinzu.
    Sir James beugte sich vor. »Sind Sie nach wie vor davon überzeugt, dass es kein normales Feuer gewesen ist, das diese Leiche verändert hat?«
    »Ja, das sind wir.«
    »Gut. Und weiter?«
    »Der Teufel. Asmodis, der Höllenherrscher. Sie können ihn nennen, wie Sie wollen, Sir. Ich denke, dass er

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