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1539 - In der Eastside

Titel: 1539 - In der Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedoch nicht schwerfallen, diesen Umstand auszugleichen.
    Zumindest hofften sie das.
    Für den Trimaran war der Flug nach Gatas nicht mehr als ein Katzensprung. Erst der letzte Abschnitt dieses Fluges würde etwas mehr Zeit kosten.
    Sie hatten die Absicht, nicht auf dem geraden Weg nach Gatas zu fliegen, sondern eine weite Spirale um das System herum zu schlagen und dabei mehrmals in kurzen Abständen auf Unterlichtgeschwindigkeit zu gehen.
    Die dabei gewonnenen Ortungsergebnisse würde man später mit den Aufzeichnungen der Blues vergleichen.
    Alles in allem würde das ein eher geruhsames Unternehmen werden.
    Aus diesem Grund nutzte die Stammbesatzung der ARDUSTAAR die günstige Gelegenheit, um verschiedene mehr oder weniger wichtige Dinge zu erledigen, für die man sonst nur selten so viel Zeit fand, wie man es sich wünschte.
    Schlafen, zum Beispiel.
    In der Zentrale waren zur Zeit - bis auf Dao-Lin-H’ay - nur Kadetten anwesend.
    Die Kadetten waren eine Besonderheit der ARDUSTAAR. Die Bezeichnung war nicht offiziell, sondern wurde nur an Bord des Trimarans verwendet, sehr zum Ärger derer, die dazugehörten. Sie hätten es lieber gesehen, wenn man sie auch außerhalb der ARDUSTAAR so bezeichnet hätte, denn sie waren stolz auf ihren Status.
    Die ARDUSTAAR war ein Trimaran hangayanischer Herkunft, einhundert Meter lang und hervorragend ausgestattet. Die Stammbesatzung bestand aus fünfundzwanzig Kartanin. Kein einziges Mitglied dieser Mannschaft war jedoch auf einem kartanischen Planeten geboren worden. Sie stammten von Feliden unterschiedlichster Herkunft ab, die alle irgendwann in der Vergangenheit in der Milchstraße oder in deren Umgebung hängengeblieben waren.
    Es handelte sich also im Grunde genommen durchweg um Kartanin, die entwurzelt und ihren Ursprungsvölkern entfremdet waren - etwas, das in abgeschwächtem Maß auch auf Dao-Lin-H’ay zutraf.
    Diese Stammbesatzung wurde durch bis zu fünfzig junge Raumfahrer unterschiedlichster Herkunft ergänzt, die jeweils nur für begrenzte Zeit an Bord blieben. Meist handelte es sich um Söhne oder Töchter von Diplomaten.
    Diese Art der Ausbildung war in den diplomatischen Kreisen auf Lokvorth und im Humanidrom mittlerweile so begehrt, daß Dao-Lin-H’ay ihre „Kadetten" aus einer Vielzahl von Bewerbern auswählen konnte.
    Die derzeitige Junior-Kommandantin hieß Senca Aralis und war eine Akonin, deren Zeit auf der ARDUSTAAR in Kürze ablaufen würde. Sie und „ihre" Mannschaft waren durchaus imstande, das Schiff beim derzeitigen Routinebetrieb auch ohne die Hilfestellung der Stammbesatzung zu führen. Mit Schwierigkeiten war nicht zu rechnen.
    Ronald Tekener unterdrückte ein Gähnen.
    Vor geraumer Zeit hatte er die „Forschungsgemeinschaft Verlängertes Leben" gegründet. Damit hatte er sich viel Arbeit aufgebürdet. All das war liegengeblieben, und er hatte wenigstens die allernötigsten Fragen klären müssen, bevor er Terra wieder verließ.
    Auf diese Weise war er seit mehr als achtundvierzig Stunden nicht mehr zum Schlafen gekommen.
    Früher hätte ihm so etwas nichts ausgemacht, aber da hatte er ja auch noch den Zellaktivator getragen. Jetzt mußte er ohne dieses Gerät auskommen.
    Er fragte sich, ob auch die anderen ehemaligen Aktivatorträger mit solchen und ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. „Du hast recht", sagte er. „Ich lege mich aufs Ohr."
     
    *
     
    Als die ARDUSTAAR noch rund zwanzig Lichtjahre vom Verth-System entfernt war, nahm Dao-Lin-H’ay per Hyperfunk Kontakt zur Raumkontrolle von Gatas auf, um sich nach ungewöhnlichen Ortungsmeldungen zu erkundigen.
    Zu diesem Zweck mußte man den Überlichtflug unterbrechen. Die ARDUSTAAR trieb also im freien Fall durch den Raum. Die Ortungsstation arbeitete auf vollen Touren.
    Dann gellte plötzlich der Alarm durch das Schiff. Noch ehe irgend jemand begriff, was da eigentlich geschah, kassierte der Trimaran auch schon die ersten Treffer.
    Niemand hatte damit gerechnet, daß dieser Flug mit der Gefahr verbunden sein könnte, daß das Schiff angegriffen wurde.
    Von wem denn auch?
    Von den Blues?
    Die schossen nicht auf harmlose Reisende.
    Oder von den Linguiden?
    Von denen konnte man halten, was man wollte, aber eines mußte man ihnen zugestehen: Sie waren alles andere als blindwütige Mörder.
    Jene, die den Angriff gegen die AR-DUSTAAR führten, verdienten diese Bezeichnung schon eher.
    Sie gaben keine Warnung per Funk und begnügten sich auch nicht mit dem sprichwörtlichen Schuß

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