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1539 - In der Eastside

Titel: 1539 - In der Eastside Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausschließen."
    „Wenn Han-Shui-P’on sich in diesem einen Punkt so gravierend falsch ausgedrückt hat, könnte er es auch in jeder anderen Beziehung getan haben", gab Rhodan zu bedenken. „Und das läßt mich befürchten, daß eure Informationen nicht besonders zuverlässig sind. Das ist keine Basis für ein Unternehmen, wie ihr es plant."
    „Wir werden vorsichtig sein", versprach Dao-Lin-H’ay.
    Rhodan blickte von ihr zu Tekener, sah dessen Lächeln und runzelte ärgerlich die Stirn. „Versteht ihr denn nicht, worum es mir bei dieser Sache geht?" fragte er. „Ich denke schon", erwiderte Ronald Tekener. „Du magst die Linguiden. Du willst nicht, daß wir irgend etwas an ihnen entdecken, was einen Schatten auf ihre makellose Weste werfen könnte."
    „Zum Teufel mit diesem Gerede!" sagte Rhodan heftig. „Wenn ich unter dem Einfluß der Linguiden stünde, hätte ich wohl kaum höchst persönlich die Anweisung gegeben, die Aufzeichnungen zu frisieren, auf die sie so großen Wert legen. Und ich hätte ihnen vorhin gesagt, was sie wissen wollten. Reicht euch das immer noch nicht?"
    Ronald Tekener schwieg. „Es ist sehr gut möglich", fuhr Rhodan in etwas ruhigerem Tonfall fort, „daß wir die Linguiden und ihre besonderen Fähigkeiten noch bitter nötig brauchen werden. Wir können es uns nicht leisten, sie zu verärgern."
    „Das hast du gerade eben getan", sagte Dao-Lin-H’ay ruhig. „Eben drum. Es reicht fürs erste."
    Tekener zuckte die Schultern und stand auf. „Und wenn du noch so viele Einwände vorbringst, die alle miteinander noch so logisch klingen mögen", sagte er, „wird uns das nicht davon abhalten, in die Eastside zu fliegen und nachzusehen. Du kannst uns das weder erlauben, noch verbieten."
    Rhodan sah bestürzt zu ihm auf, „Da hast du recht", sagte er schwerfällig. „Gut, wenn es so ist, dann tut eben, was euch als richtig erscheint. Aber seid vorsichtig dabei!"
    Sie waren schon an der Tür, als er plötzlich die Frage stellte: „Wie steht es in Fornax. Wißt ihr etwas darüber?"
    „Nein", erwiderte Ronald Tekener kurz. „Keine Nachricht von der TAMBO und den beiden Begleitschiffen?"
    Die TAMBO mit Alaska Saedelaere, Ernst Ellert und Testare an Bord war im Fornax-Nebel unterwegs, um die Nocturnen über einige Vorgänge zu befragen, die in fernster Vergangenheit stattgefunden hatten. „Wir sollten den dreien Zeit lassen", meinte Dao-Lin-H’ay. „Ein direkter Kontakt zu den Nocturnen ist immer eine schwierige Angelegenheit."
    „Trotzdem - sie sind schon sehr lange unterwegs. Allmählich wäre es an der Zeit, daß sie uns eine Nachricht zukommen lassen."
    „Aus dem Fornax-Nebel heraus?"
    Rhodan seufzte.
    In Fornax wimmelte es von Nocturnen-Schwärmen. Für die Schwarm-Nocturnen waren Hypersignale im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen. Unter diesen Bedingungen war es mitunter fast unmöglich, eine Verbindung zur Außenwelt herzustellen. „Fassen wir uns also in Geduld", murmelte der Terraner.
    Man brauchte kein besonders großes Einfühlungsvermögen zu haben, um dahinterzukommen, daß ihm gerade das im Augenblick sehr viel Mühe bereitete.
     
    3.
     
    6.6.1171 NGZ, Eastside
    „Du siehst müde aus", stellte Dao-Lin-H’ay fest. „Warum legst du dich nicht für ein paar Stunden hin?"
    Ronald Tekener sah sich in der Zentrale der ARDUSTAAR um.
    Der Trimaran war auf dem Weg in die Eastside der Milchstraße. Dort, ganz in der Nähe des Verth-Systems, wollten die Linguiden - laut Han-Shui-P’on - das „Mächtige Wesen" treffen.
    Nun hatte der Begriff „unmittelbare Nähe" draußen im Kosmos natürlich seine Tücken. Die Linguiden verfügten über leistungsfähige Raumschiffe, und wenn die von ihnen verwendete Technologie auch nicht auf ihrem eigenen Mist gewachsen war, so verstanden sie es doch sehr gut, mit ihr umzugehen. Das Verth-System als kosmischer Bezugspunkt war bei allen raumfahrenden Zivilisationen in der Milchstraße ein Begriff und wurde als solcher bisweilen recht großzügig verwendet.
    So gesehen konnte „in unmittelbarer Nähe" gut und gerne eine Entfernung von hundert Lichtjahren oder mehr einschließen.
    Andererseits sprach vieles dafür, daß die Linguiden das fragliche Gebiet bereits besucht hatten.
    Die Blues auf dem Planeten Gatas im Verth-System hatten das möglicherweise sogar bemerkt und den betreffenden Ortungsergebnissen nur keine besondere Bedeutung beigemessen, denn sie waren gut Freund mit den Linguiden. Einem Außenstehenden würde es

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