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154 - Die Kralle des Todes

154 - Die Kralle des Todes

Titel: 154 - Die Kralle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Komm, und du wirst sehen und staunen." Safirna nannte Coco ein Hotel außerhalb der Stadt und auch die Zimmernummer. „Ich warte nur eine Stunde", sagte sie. „Danach kehre ich wieder zurück, und meine Heimat liegt weit von hier, im Balkan… du würdest mich nicht mehr finden."
    Die Leitung wurde unterbrochen.
    Coco überlegte. Eine Stunde… nun gut. Ein neuer Strohhalm war aufgetaucht, und sie mußte danach greifen. Sie fuhr wieder zum Zimmer hinauf. Abi schlief in seiner Unterkunft. Coco legte einen Zettel auf die Nachtkonsole neben seinem Bett, auf dem sie ihm mitteilte, wohin sie fuhr. Dann versah sie sich mit einer gnostischen Gemme, einem Weihwasserflakon und einigen kleinen Silberscheiben mit dämonenbannenden Zeichen. Sie wollte sichergehen, daß sie nicht in eine Falle gelockt und getötet wurde. Dann setzte sie sich in den verbeulten Fiat Uno und jagte hinaus aus der Stadt zu dem genannten Hotel.
    Es waren drei riesige Turmkomplexe, und Coco brauchte eine Weile, um sich zu orientieren und das richtige Bauwerk zu finden. Safirna wohnte in einer Suite in einem der obersten Stockwerke.
    Als Coco die Tür erreichte, spürte sie bereits die dämonische Ausstrahlung. Vorsichtshalber hielt sie die Gemme bereit. Sie klopfte an.
    „Nur immer herein", rief die bekannte Stimme munter.
    Coco öffnete die Tür, die nicht verriegelt gewesen war, und trat vorsichtig ein. In der Suite war es düster, obgleich es draußen heller Tag war. Die Jalousien waren halb geschlossen. Coco erkannte im Wohnbereich eine alte Frau mit einem übergroßen Kopf. Grellrotes Kraushaar stieß Coco im ersten Moment ab, weil es sie zu sehr an Angelina erinnerte. Aber diese Alte konnte nichts mit Angelina zu tun haben. Ihre Aura war anders.
    „Du bist also gekommen", kicherte die Alte. „Nimm ruhig Platz… und störe dich nicht an Tonio. Wenn du willst, entferne ich ihn."
    Coco sah einen mageren nackten Mann, der in einer düsteren Ecke kauerte. Er mußte ein Sklave der Alten sein. Coco schätzte sie auf sechzig bis siebzig Jahre. Aber das waren Werte, die nur auf Menschen übertragbar waren. Als Dämonin mochte sie um vieles älter sein, vielleicht schon Jahrhunderte.
    „Wer bist du?" fragte Coco gespannt.
    „Ich bin Safirna, die Frau mit den heilenden Händen", sagte die Alte. „Wenn du willst, nehme ich mich deines Gefährten an. Aber ich kann es nicht tun, wenn ich nicht darum gebeten oder dazu aufgefordert werde. Das ist ein Naturgesetz, dem ich unterliege."
    „Du hast nach einem Dorian Hunter forschen lassen", sagte Coco. „Du weißt also, wer er ist."
    „Der Dämonenkiller", bestätigte Safirna.
    „Und dennoch willst du versuchen, ihn zu heilen?"
    „Ich will es nicht nur versuchen, sondern ich werde es tun - wenn du es willst", sagte die Alte.
    „Aber warum? Er ist ein Feind der Schwarzen Familie. Und du gehörst zur Familie. Ich weiß es, ich spüre es, auch wenn ich noch nichts von dir gehört habe."
    „Kaum jemand hat in den letzten Jahren etwas von mir gehört", klagte die Alte. „Das ist auch der Grund, weshalb ich ihm helfen muß. Ich muß heilen, verstehst du? Es ist mein Fluch. Wenn ich es nicht tue, sterbe ich. Ich verdorre."
    „So wie der da?" Coco deutete auf den nackten Sklaven.
    Safirna nickte. „So ähnlich. Ich will dich nicht mit Einzelheiten belasten. Aber wenn ich deinem Gefährten helfe, helfe ich damit auch mir selbst."
    „Das ist einleuchtend", sagte Coco.
    „Ich war damals auf Schloß Lethian", sagte die Alte, „als der Dämonenkiller seine Bestimmung erfuhr. Er sah mich nicht, und ich sah ihn nicht. Aber ich wußte von seiner Anwesenheit. Vielleicht ist auch das ein Grund dafür, daß meine Wahl auf ihn fiel."
    „Was wirst du tun, wenn du ihn geheilt hast - vorausgesetzt, du schaffst es? Wirst du dann nicht wieder den Feind in ihm sehen müssen?" wollte Coco wissen.
    Die Alte lächelte.
    „Ich bin Safirna, die Frau mit den heilenden Händen", wiederholte sie ihre Vorstellung.
    „Nun gut", sagte Coco. Sie war bereit, den Versuch zu wagen. Wenn Safirna danach aufmüpfig werden sollte, konnte sie sie immer noch bekämpfen. Wichtig war nur, daß Dorian Hilfe bekam. Coco schilderte den rasenden Verlauf der heimtückischen Krankheit.
    „Ah, das ist Rettis Werk", sagte Safirna. „Ich bin sicher, daß ich den Dämonenkiller heile. Es gibt keine Krankheit und keine Verletzung, die mir widersteht. Es sei denn, der Tod ist bereits eingetreten."
    „Dann hilf ihm", sagte Coco. „Kommt mit mir.

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