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154 - Die Kralle des Todes

154 - Die Kralle des Todes

Titel: 154 - Die Kralle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gefürchtete Dämonenkiller als Sklave einer Dämonin, der die dreckigsten Arbeiten verrichtete! Die Schwarze Familie würde sich ausschütten vor Lachen. Und sie, Safirna, würde wieder berühmt werden. Jeder würde von ihr sprechen.
    Und wenn Hunter nichts mehr wert war, wenn sie seiner überdrüssig war - dann würde sie ihn an den Fürsten der Finsternis ausliefern. An Luguri… nein, besser an Zakum. Luguri hatte sich zurückgezogen, die Ausstrahlungen des Halleyschen Kometen machten ihm zu sehr zu schaffen. Aber Zakum war der kommende Stern am Dämonenhimmel. Zakum, der dunkle Archivar. Ihm würde sie Hunter auf dem Silbertablett präsentieren, und vielleicht konnte Zakum dann über den sterbenden Hunter auch an Olivaro und seine Geheimnisse herankommen… Zakum würde Safirna zu Dank verpflichtet sein.
    Es war immer gut, mächtige Dämonen zu Gönnern zu haben.
    Safirna lachte meckernd.
    „Also gut", sagte sie. „Auf, Sklave. Wir reisen nach Rom! Wollen doch mal sehen, ob wir diesen Hunter nicht von seiner Krankheit erlösen können."
    Und wieder lachte sie.
    Eine Zukunft in neu erwachender Jugend und Schönheit wartete auf sie…

    Carina ließ sich von dem Taxi zum
stazione termini
fahren, dem römischen Hauptbahnhof im Zentrum der Stadt. Sie überflog die Fahrpläne und wählte den ersten Zug, der aus Rom hinaus führte. Richtung Norden… irgendwohin. Blindlings kaufte sie eine F ahrkarte zu einem Ziel, dessen Name ihr nicht viel sagte. Sie kannte Italien kaum, war doch nie aus der Umgebung ihres Dorfes und der kleinen Stadt hinausgekommen. Und der Heimatkunde-Unterricht in der Schule…? Carina, die Hexe, die Verachtete und Verfluchte, hatte nie eine Schule besuchen dürfen. Sie konnte ein wenig lesen, schreiben und rechnen, aber das hatte sie sich alles selbst beigebracht.
    Der Zug mit den silbern glänzenden Buchstaben FS an der E-Lok rollte in den Bahnhof ein. Von unten strömten Menschen aus dem S-Bahn-Bereich, von oben fluteten sie Carina aus dem Zug entgegen. Sie wurde geschoben und gezogen und fand sich plötzlich in einem der Wagen wieder. Blindlings fand sie ein Abteil und zwängte sich hinein. Es war leer. Sie schloß die Tür, entdeckte ein Schild „bitte nicht stören" und hängte es von innen an das Glasfenster, ehe sie dahinter die Vorhänge schloß. Sie mußte allein sein. Das Gedränge und Gewühle beunruhigte sie. Sie konnte es auf Dauer nicht ertragen.
    In einem kleinen Dorf war sie aufgewachsen, und seit sie Rom kennengelernt hatte, wußte sie, daß sie auch nur in einem kleinen Dorf Ruhe finden konnte.
    Sie lehnte sich in den Polstern zurück und fieberte der Abfahrt entgegen. Endlich ruckte der Zug an und rollte rückwärts wieder aus dem Bahnhof -
stazione termini
ist ein Sackbahnhof. Allmählich wurde der Zug schneller. Carina atmete auf. Rom lag hinter ihr!
    Rom, die Dämonen, Magie, Kämpfe… sie wollte nichts mehr davon wissen. Sie wollte vergessen, sie wollte lernen, nur ein einfacher Mensch zu sein. Und sie hoffte, daß es ihr gelingen würde. Ihre Hexenfähigkeiten, so unbedeutend sie auch waren, hatten ihr nur Unglück gebracht.
    Sie schloß die Augen.
    Und riß sie wieder auf, als die Abteiltür trotz des Schildes geöffnet wurde.
    Der Schaffner,
durchzuckte es sie erschrocken.
Jetzt macht er mir Vorwürfe und quartiert andere Reisende mit hier ein… und aus ist es mit meiner Ruhe…
    Aber es war nicht der Schaffner. Ein rothaariges Mädchen in weißem Overall und weißen Stiefeln trat ein. Dunkle Augen betrachteten Carina prüfend.
    Rote Haare… schockrote Haare… „Angelina?" keuchte Carina. Die Rothaarige schloß die Tür und setzte sich Carina gegenüber.
    „Ja", sagte sie. „Mit mir hast du nicht gerechnet, wie? Hast geglaubt, du könntest meinem Zorn entkommen? War dir die Warnung nicht genug, die ich euch gab?"
    Carina schluckte. Sie machte ein Abwehrzeichen. Aber Angelina lachte nur spöttisch.
    „Damit kommst du nicht gegen meine Kräfte an", sagte sie. „Du bist eine Närrin. Du hättest verschwinden sollen, solange es noch an der Zeit war. Aber du mußtest ja unbedingt der Zamis und diesem verdammten Hunter helfen. Damit hast du dein Todesurteil unterschrieben."
    „Nein", flüsterte Carina entsetzt. Es war ein Fehler gewesen, das Abteil für sich allein zu beanspruchen. Vielleicht hätte Angelina vor mehreren Zeugen nicht gewagt, sich an Carina zu vergreifen. Die junge Hexe schielte zur Tür. Aufspringen und in ein anderes Abteil flüchten, das voll

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