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154 - Die Kralle des Todes

154 - Die Kralle des Todes

Titel: 154 - Die Kralle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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es wirklich zu spät war, bis er die Augen für immer schloß. Es mußte eine Möglichkeit geben!
    Aber was sollte sie tun?
    Sie warf sich in Flindts Zimmer wortlos auf das Bett. Sie ertrug es nicht, sich neben Dorian auszustrecken und ihn sterben zu sehen.
    Vielleicht hätte sie seinen Tod leichter verkraftet, wenn es im Kampf geschehen wäre. Ein schneller, sauberer Tod. Aber nicht dieses elende Dahinsiechen.
    „Willst du allein sein?" fragte Flindt rauh.
    Coco schüttelte den Kopf. „Bleib oder geh - solange ich dich nicht störe."
    „Du störst mich, aber ich werde zu Dorian gehen", sagte er. Er verließ sein Zimmer. Coco war mit sich und ihren Gedanken allein.
    Ihre Augen fielen zu. Sie spürte jetzt die Müdigkeit, die von ihr Besitz ergriff. Sie schlief über zwölf Stunden, bis in den kommenden Vormittag hinein. Und sie träumte von einer alten Frau, die Dorian berührte und ihn heilte.

    Der Traum war so realistisch, daß Coco förmlich erschrak, als sie erwachte. Deutlich stand die Szene vor ihrem inneren Auge. Eine alte Frau beugte sich über Dorian, berührte ihn, und innerhalb kurzer Zeit schwollen seine Muskeln wieder an, füllte sich die faltige Haut über den Knochen mit gesundem Fleisch.
    „Ein Wunschtraum", murmelte sie. Sie stellte fest, daß sie angekleidet eingeschlafen war. Noch etwas schwach auf den Beinen wechselte sie in ihr eigenes Zimmer hinüber. Flindt erhob sich. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    „Du solltest auch mal eine Mütze Schlaf nehmen", empfahl Coco. „Sonst klappst du uns noch zusammen."
    „Dorian ist nicht mehr wachzubekommen", sagte Flindt. „Er hat vielleicht noch einen halben Tag, dann ist es vorbei. Die Krankheit hat sich beschleunigt."
    Coco erschrak.
    Wunschtraum! gellte es in ihr. Wunschtraum… unerfüllbar… Dorian wird sterben…
    Sie preßte die Lippen zusammen.
    „Vielleicht sollten wir einen Priester holen", sagte Flindt.
    „Du hast ihn also schon abgeschrieben", sagte Coco bitter.
    „Sieh die Dinge doch, wie sie sind", sagte der Däne und verließ das Zimmer.
    Coco hätte schreien mögen vor Verzweiflung. Sie erfrischte sich im Bad und fuhr dann hinunter, um zu frühstücken. Während sie sich die zweite Tasse Tee einschenkte, näherte sich einer der Bediensteten.
    „Signorina Zamis?"
    „Prego?" Auffordernd sah sie ihn an.
    „Vor etwa einer Stunde wurde nach Ihrem Begleiter, Signor Hunter, gefragt", sagte der junge Mann. „Von wem?" fragte Coco erregt.
    „Es war eine telefonische Anfrage. Die Anruferin erklärte, sie riefe routinemäßig jedes Hotel, jede Gaststätte, jede Pension an. Es sei dringend und vielleicht lebenswichtig für Signor Hunter. Sie möchten unbedingt sofort anrufen." Er legte einen Zettel mit einer Zahlenreihe auf den Tisch.
    „Eine Anruferin?" wiederholte Coco. „Wie ist der Name?"
    „Bedaure, Signorina. Ein Name wurde nicht genannt, nur diese Telefonnummer."
    „Grazie, signore." Coco drückte dem Mann eine Zweihundert-Lire-Münze in die Hand, die sie gerade in die Hände bekam. Dann betrachtete sie die Telefonnummer. Sie gehörte zum Ortsnetz von Rom. Coco überlegte, wer die Anruferin sein mochte. Angelina bestimmt nicht, denn die hätte ihren Namen genannt, allein um ihre Anwesenheit zu bekunden. Carina? Hatte sie es sich vielleicht anders überlegt? Aber warum kam sie dann nicht her? Warum die Sache mit dem Telefon?
    Coco beendete ihr Frühstück und ging dann zur Rezeption. Sie kaufte ein gettone, eine Telefonmarke, und benutzte einen der öffentlichen Fernsprecher im Foyer. Die Unbekannte meldete sich fast sofort.
    „Wer sind Sie?" fragte Coco statt einer Begrüßung.
    „Ich bin Safirna, aber der Dame tut nichts zur Sache. Du kennst mich nicht. Aber ich kenne dein Problem, Hexe. Dein Gefährte stirbt. Ich kann ihn heilen."
    „Wer bist du?" wiederholte Coco, auch zur persönlichen Anrede übergehend.
    „Komm zu mir, und du wirst es erfahren", sagte Safirna. „Je schneller du kommst, um so eher kann ich deinem Gefährten helfen."
    „Ich kann ihn aber nicht mitbringen", sagte Coco fast drohend. „Er ist nicht transportfähig."
    „Ich weiß", kicherte Safirna. „Ich weiß auch, daß du mich erst beschnuppern willst. Deshalb sollst du zu mir kommen. Aus Gründen, die dir danach einleuchten werden, kann ich nicht den ersten Schritt tun. Ich nehme an, du hast dein Hotel, wo immer es sein mag, abgeschirmt."
    „Du bist eine Dämonin", erriet Coco.
    „Vielleicht, aber ich will dir nichts Böses, Kindchen.

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