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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Shawnessy.
    Der Ghoul war umgekehrt!
    Er wollte die Chance nützen. Knurrend näherte er sich mir, und dann trat er auf meine Finger. Der Schmerz war so heftig, daß ich aufschrie und losließ.
    Ich hing nur noch an einer Hand.
    Auch auf sie wollte Shawnessy treten, doch ich brachte sie blitzschnell in Sicherheit, indem ich mit der anderen nach oben griff und links losließ.
    Das Ganze wurde zu einem brutalen Spiel. Immer wenn der Ghoul zutrat, machte ich ganz schnell einen Griffwechsel. Doch ich beschränkte mich nicht allein darauf.
    Ich versuchte ständig, die Beine des Leichenfressers zu erwischen, denn wenn mir das gelang, konnte ich Shawnessy herunterreißen, und dann stürzte er in diese schwarze Öffnung.
    Jedesmal wenn ich zugriff, sprang er zurück, kam aber wieder.
    Einmal bekam ich seinen Fuß kurz zu fassen. Ich riß sofort daran, und Shawnessy fiel auf den Rücken.
    Es dauerte eine Weile, bis er wieder auf den Beinen war. In dieser Zeit konnte ich aus der Öffnung steigen. Der Leichenfresser wich in Montgomery Drakes Zimmer zurück.
    Ich folgte ihm und holte meinen magischen Flammenwerfer aus der Tasche. Es wäre kein weißmagisches Feuer nötig gewesen, um den Ghoul zu vernichten.
    Er mußte auch gewöhnliches Feuer fürchten, war leicht entflammbar. Eine gewöhnliche Fackel hätte genügt, um ihn in Brand zu setzen. Wirkungsvoller – und vor allem schneller – ging das allerdings mit meinem silbernen Feuerzeug.
    Ich drückte auf einen unscheinbaren Knopf, der aus dem harmlosen Feuerzeug einen gefährlichen Flammenwerfer machte. Der Ghoul riß die Arme entsetzt hoch und sprang, einen widerlichen Schrei ausstoßend, zurück.
    Armlang war die Feuerlohe, die dem Höllenwesen entgegenfauchte. Der Leichenfresser geriet in Panik. Er versuchte sich gehetzt in Sicherheit zu bringen, doch ich vereitelte jeden Fluchtversuch, trieb ihn systematisch in die Enge.
    Als er nicht mehr rauskonnte, stöhnte und wimmerte er verzweifelt. Dachte er, damit mein Mitleid wecken zu können? Ich bewies ihm, daß er mit dieser Annahme im Irrtum war.
    Entschlossen trat ich vor – und »erstach« ihn mit der flackernden Flamme.
    ***
    Ross Perkins riß die Tür auf. »Los, raus! Schnell! Alle raus!«
    Terence Lockridge griff nach der Hand seiner Frau und eilte mit ihr aus dem Schloß.
    »Erica!« rief Dennis Marvin. Seine Freundin wankte auf ihn zu und sank gegen ihn. Er starrte den Ghoul an und wollte ihn mit dem Beil erledigen, doch Erica klammerte sich an ihn und ließ ihn nicht los.
    »Bring mich fort, Dennis«, flehte sie tonlos. »Ich bitte dich, bring mich fort!«
    Montgomery Drake stand reglos da und schaute auf die schwarze Blutlache unter seinem Armstumpf. Er schien jegliches Interesse an den Menschen verloren zu haben.
    Dennis zog sich mit seiner Freundin zurück, den Leichenfresser nicht aus den Augen lassend. Als letzter verließ Ross Perkins das Schloß.
    Sie eilten zum Tor. Die Zugbrücke war geschlossen. Sie versuchten durch die schmale Tür daneben zu entkommen, doch die hatte Lurch wieder sorgfältig abgeschlossen.
    »Dann lassen wir eben die Zugbrücke runter!« entschied Dennis.
    Sie suchten die Kurbel.
    Montgomery Drake riß die Tür auf und trat aus dem Schloß. Er schien den Schock, nur noch eine Hand zu besitzen, überwunden zu haben. Ross Perkins drehte sich um und sah das Scheusal.
    So ein Ungeheuer hatte Lauren Majors umgebracht. Perkins war voller Haß. »Dennis!« rief er. »Das Beil!«
    Der junge Mann schrie: »Ich mach’ ihn fertig!«
    »Sie und Lockridge sehen zu, daß die Zugbrücke runtergeht. Den Ghoul übernehme ich«, stieß Perkins rauh hervor. »Geben Sie mir das Beil, oder soll ich mit bloßen Händen gegen den verdammten Leichenfresser kämpfen?«
    Dennis überließ ihm die Waffe. Eva-Maria Lockridge und Erica Briggs klammerten sich ängstlich aneinander.
    ***
    Die Feuerlohe traf den Ghoul und setzte ihn augenblicklich in Brand. Die Flammen rasten über den gedrungenen Körper, als hätte der Leichenfresser ein Tauchbad in Benzin genommen.
    Im Nu war er vom Feuer eingehüllt. Er brüllte und schlug um sich, war eine lebende Fackel, dem das weißmagische Feuer arg zusetzte. Seine brennenden Arme knallten immer wieder gegen die Wand. Er torkelte vorwärts, und ich wich zurück.
    Ich steckte das Feuerzeug ein. Es hatte seinen Zweck erfüllt. Flash Shawnessy war erledigt.
    Erst jetzt begriff ich, daß ich dennoch einen Fehler gemacht hatte.
    Ich hatte die falsche Waffe gewählt!
    Der Ghoul

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