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154 - Schloß der tausend Schrecken

154 - Schloß der tausend Schrecken

Titel: 154 - Schloß der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schüttelte er unwillig den Kopf und murmelte: »Nein, noch einmal kriegt ihr mich nicht dran.«
    »Hm?« machte seine Frau schlaftrunken. »Hast du was gesagt?«
    »Nichts, mein Herz«, antwortete er und tätschelte liebevoll ihren Arm. »Schlaf weiter, es ist alles in Ordnung.«
    Eva-Maria gähnte und gehorchte. Es war durchaus möglich, daß sie sich morgen früh an diesen Zwischenfall überhaupt nicht erinnerte.
    Ihr Mann legte sich in die Kissen zurück und starrte Löcher in die Dunkelheit.
    Irgendwann hörte das Hämmern auf.
    Man muß nur Geduld haben, dann erledigen sich viele Dinge von selbst, sagte sich Terence Lockridge, schob die Kissen mit der Schulter hoch und grunzte wohlig. Zwei Minuten später schlief er, und er schnarchte so laut, wie es Eva-Maria niemals schaffte.
    ***
    Dennis Marvin irrte durch das Schloß. Er gelangte von einem geheimen Gang in den andern, lief treppauf und treppab und wußte schon längst nicht mehr, wo er sich befand.
    Plötzlich klang der Boden unter seinen Füßen hohl. Er blieb stehen, und im selben Moment tat sich der Boden auf.
    Eine Falltür! durchzuckte es ihn.
    Er streckte die Arme nach links und rechts aus, wollte irgendwo Halt finden und denn Sturz verhindern, doch das war nicht möglich. Er sauste hinein in das schwarze Geviert und landete hart auf einer steinernen Rutsche.
    Rasant ging es mit ihm abwärts, durch ein steinernes Rohr mit etlichen Windungen. Die Wände waren so glatt, daß es unmöglich war, sich daran festzuhalten.
    Dennis konnte lediglich das Tempo geringfügig reduzieren.
    Und dann war die Röhre unvermittelt zu Ende.
    Freier Fall!
    Doch schon nach wenigen Sekundenbruchteilen landete Dennis Marvin auf einem bleichen Knochenberg, der klappernd nachgab, als er wie eine Bombe einschlug.
    Benommen und verstört blickte sich der junge Mann um. Er war in eine Knochengrube gefallen. Wozu hatte man hier die vielen Gebeine gesammelt?
    Welche Rolle spielten diese Knochen in Montgomery Drakes Gruselstück?
    Wütend stand Dennis auf. Er stolperte über die Gebeine und kam immer wieder zu Sturz, weil die Knochen unter ihm wegrutschten.
    Mühsam arbeitete er sich zur Grubenwand vor, häufig auf allen vieren, obwohl ihn jedesmal schauderte, wenn er einen Knochen mit der Hand berührte.
    Er streckte sich und versuchte den Grubenrand zu erreichen. Ihm fehlte ein halber Meter, aber er wußte sich zu helfen. Hastig warf er Knochen übereinander und stieg auf diesen kleinen Hügel.
    Der zerfiel allerdings, weil sich Dennis nicht genügend Mühe gegeben hatte, aber er wußte, daß es der richtige Weg war, deshalb begann er mit dieser Arbeit wieder von vorn, nun jedoch gewissenhafter. Wie ein Architekt baute er an dem kleinen Knochenpodest, und als es hoch genug war, ineinander verkeilt, kreuzweise geschichtet und abgestützt, stieg er voller Vertrauen hinauf – und sein Werk hielt.
    Ein Klimmzug, Dennis’ Schuhspitzen kratzten mehrmals über die Wand, und dann war er oben.
    Ächzend richtete er sich auf. Er hätte zu gern gewußt, wo er sich nun befand.
    ***
    Die Tür hatte nachgegeben, ich war nicht länger eingesperrt. Als ich aus dem Kerker trat, wurde mir klar, daß nicht ich die Tür aufgebracht hatte, sondern daß sie jemand für mich geöffnet hatte: Lurch!
    Er ließ mich raus.
    Auf wessen Anweisung? Hatte ihm Montgomery Drake erklärt, daß man so mit fremden Leuten nicht umgehen durfte?
    Diesmal war er nicht bewaffnet.
    Hieß das, daß er in friedlicher Mission unterwegs war? Oder vertraute er einfach auf seine beachtlichen Kräfte?
    Das wäre ein Fehler gewesen, denn ich war bewaffnet, doch das konnte Lurch nicht wissen. Er hatte es verabsäumt, mich zu durchsuchen, als wir uns das erstemal begegneten.
    Jetzt würde ich ihn so nahe nicht mehr an mich heranlassen.
    »Haben Sie eingesehen, daß Sie mich falsch behandelten?« fragte ich. »Oder hat Ihr Boß Ihnen die Leviten gelesen?«
    Lurch sah mich an, als würde er mich hassen. Nun, ich liebte ihn auch nicht gerade.
    »Ich schlage vor, Sie bringen mich zu Mr. Drake!« sagte ich energisch. »Sie können sich vorstellen, daß ich ihm wenig Schmeichelhaftes über Sie erzählen werde.«
    »Sie sind ein Einbrecher, Mr. Ballard.« Lurch grinste. »Das Gesetz ist auf meiner Seite. Ich hätte Sie ebensogut erschießen können, aber ich habe andere Pläne mit Ihnen.«
    »Darf ich fragen, welche?«
    »Sie werden sterben!« sagte Lurch eisig. Es schien ihm damit bitterernst zu sein.
    »Probieren Sie den Schloßhorror

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