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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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sie durch meinen Körper, aber ich hatte auch die Beretta gezogen und war bereit, sofort zu schießen, sollte sich etwas verändern.
    Noch reagierte die rötliche Gestalt nicht. Sie drehte uns den Rücken zu und hatte ihren Blick auf Doreen gerichtet. Sie schien noch zu überlegen.
    Jane und ich hielten uns nicht erst seit zwei Sekunden im Haus auf, wir hatten uns von der Tür her angeschlichen und einen Teil von dem mitbekommen, was da gesprochen worden war.
    Der Vampir bewegte sich. Und er tat es langsam. Trotz seiner gebückten Haltung sahen wir, dass er einen mächtigen Oberkörper hatte. Er war davon ging ich aus - wesentlich größer als ein Mensch, aber ich fragte mich auch, wer wirklich in oder hinter ihm steckte. Dass er ein Vampir war, stand fest, nur mit seinem Aussehen hatte ich meine Probleme. Er fiel damit völlig aus der Rolle.
    Er drehte sich um.
    Er starrte uns mit seinen starren, gelben und pupillenlosen Augen an.
    Das Gesicht sah aus wie zusammengezogen. Über dem offenen Mund befand sich die dicke und leicht klumpige Nase, und aus dem Oberkiefer ragten zwei dünne, aber starke Zähne.
    Hinter mir fragte Jane Collins flüsternd: »Kannst du dir vorstellen, wer sich dahinter verbirgt?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Dann können wir uns die Hand reichen.«
    Er war ein Mensch insofern, dass er sprechen konnte, und das tat er auch. Er nahm uns zwar zur Kenntnis, nahm uns aber nicht ernst. Er flüsterte mit einer kratzigen Stimme: »Wer seid ihr denn?«
    »Wir sind gekommen, um dich davon abzuhalten, etwas Dummes zu tun. Diese Frau wird dir nicht gehören. Weg von ihr!«
    Er lachte.
    Das bestätigte mir endgültig, dass er uns nicht ernst nahm.
    Jane Collins hielt es hinter mir nicht mehr aus. Sie schob sich nach vorn, und so wurde auch für sie diese abstruse Gestalt in ihrer ganzen Größe sichtbar.
    Der Vampir reagierte nicht auf Janes Erscheinen und kümmerte sich auch nicht darum, dass sie ebenfalls eine Beretta in der Hand hielt.
    Da er mich verstand, sagte ich ihm, was ich wollte. »Und jetzt geh langsam von der Frau weg und verschränke die Hände hinter dem Nacken.«
    Er wollte es nicht und erwiderte: »Sie gehört mir!«
    »Nein!«
    »Sie soll meine Ballkönigin werden!«
    »Auch das nicht!«, erklärte ich. »Wenn du sie nicht in Ruhe lässt, werden wir schießen.«
    »Soll ich jetzt zittern?«
    »Das ist mir egal. Ich will nur, dass du die Frau in Ruhe lässt. Alles andere ist unwichtig.«
    Er nickte. War es Einsicht? Ich konnte es mir nicht vorstellen. Es war für mich zudem nicht zu fassen, dass er uns keinen Widerstand entgegensetzte.
    Ich spürte mein Misstrauen wachsen. Ich ließ seine Arme nicht aus den Augen, und ich sah, dass er sie anhob, nur nicht so, wie ich es befohlen hatte.
    Er verschränkte sie vor seiner breiten Brust.
    Seine nächsten Worte bestanden aus einem Flüstern.
    »Ihr habt es nicht anders gewollt! Deshalb werde ich mir auch euer Blut holen.«
    Das war deutlich genug.
    Ich zischte Janes Namen.
    Sie wusste genau, was zu tun war, und beide drückten wir zugleich ab…
    ***
    Die Kugeln trafen. Es waren perfekte Einschläge in der Brust dieser ungewöhnlichen Gestalt. Es erwischte sie dicht unter den verschränkten Armen, und wir sahen, dass dieser ungewöhnliche Vampir zusammenzuckte.
    Ich zumindest stellte mich darauf ein, dass die Sache erledigt war. Doch ich hatte mich getäuscht, denn die geweihten Silbergeschosse vernichteten dieses Wesen nicht.
    Sie hatten seine Haut nicht durchgeschlagen und fielen jetzt sogar zu Boden, als wären sie abgeprallt.
    Mit einer derartigen Reaktion hatte keiner von uns rechnen können. Wir waren zu überrascht, um einen zweiten Angriff zu starten. Dabei wäre der nötig gewesen. So aber reagierte die Vampirgestalt, und wir erlebten, mit welch einer Kraft sie ausgestattet war.
    Aus dem Stand sprang sie hoch und zugleich nach vorn. Es ging so schnell, dass wir nicht die Spur einer Chance hatten. Wir sahen noch die Füße auf uns zukommen, warfen uns zurück und wurden trotzdem getroffen.
    Ich hörte Janes wütenden Schrei, im selben Augenblick hatte es auch mich erwischt. Ich spürte das Brennen am Hals, als wäre mir das rechte Ohr abgerissen worden, wankte zurück und prallte gegen den Türpfosten.
    Noch im Fallen hörten ich Doreen Hills hellen Schrei. Was danach passierte, geschah innerhalb der kurzen Zeit, in der ich den Überblick verloren hatte.
    Der Blutsauger bewegte sich rasend schnell. Und er wusste genau, was er
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