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1541 - Das himmlische Stück

Titel: 1541 - Das himmlische Stück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hirn wühlte. Keine Vecú, kein Wasser. Dies war von gänzlich anderer Natur. Die Vyynyit um ihn brachen ebenfalls zusammen - scheinbar entkräftet, aber nicht tot. Er selbst widerstand nur wenige Sekunden länger. Seine Knie verloren alle Kraft, die Füße spürten keinen Boden mehr.
    Yeshki wankte. „Hilfe!" schrie jemand.
    Der Protek wollte einstimmen, doch er bekam den Mund nicht auf. Zunächst knickte sein Hals ein, dann brach er allein schon vor Schmerzen zusammen.
    Drüben am Weltenspalt ... Was war das?
    Er riß in heillosem Schrecken das vordere Augenpaar auf. Ansonsten war er unfähig, auch nur ein Glied zu rühren. Hoffentlich kamen nicht ausgerechnet jetzt die Vecú! Aber nein, sie würden demselben Einfluß unterliegen wie die Vyynyit.
    Die Luft der Kaverne begann in Wallung zu geraten. Ein grelles Leuchten entstand am Rand zum Weltenspalt.
    Eine Ewigkeit lang Schmerzen; doch seine Augen ließen nicht eine Sekunde lang von dem erschreckenden Anblick.
    Yeshki schrie auf.
    Das Leuchten erlosch, ja - aber anstatt des Lichtes stand dort am Grat ein Bauwerk. Er schätzte, daß das Objekt zwanzig Meter durchmaß und vier Meter hoch war. Sein erster Gedanke galt erneut den Vecú.
    Aber das war Unsinn. Eher schon erinnerte ihn das Bauwerk an die Häuser der Cantar ...
    Nun war alles verloren.
     
    *
     
    Als der Einfluß nachließ, war lange Zeit vergangen.
    Die Wachen aus den Gängen waren die ersten, die herankamen. „Was war los, Protek?" fragte einer angstvoll.
    Seine Blicke galten dem Objekt. „Protek! Protek ... Drei Tage lang habt ihr hier gelegen. Und niemand konnte sich euch nähern."
    „Schon gut", ächzte er. „Keiner macht euch einen Vorwurf."
    Yeshki war der erste, der sich an das Bauwerk heranwagte. Es war rund und stand direkt am Abgrund. Ein Teil ragte sogar über den Rand zum Weltenspalt hinaus. „Daran sind die Götter schuld", flüsterten die Vyynyit. „Ein Stück des Himmels!"
    „Oder der Hölle!" fügten andere hinzu. „Wir müssen es zerstören!" schrie ein anderer. „Sonst wird es uns allen Unglück bringen!"
    Yeshki erkannte, daß es ausgerechnet Yülkizz war, der Hitzkopf. Allein diese Tatsache brachte ihn gegen die Forderung auf. „Still!" befahl er. „Wir alle haben die Ankunft dieses himmlischen Stücks miterlebt! Es hat uns nicht getötet, obwohl es das hätte tun können! Deshalb erkläre ich euch: Das himmlische Stück ist ein Bote der freundlichen Götter! Es wird Gutes für die Kaverne Xiim bringen!"
    Eine Weile herrschte Schweigen.
    Dann aber begannen die Vyynyit, ihm zuzujubeln. Scheue Blicke galten noch dem fremden Bauwerk, doch es waren auch solche voller Glück darunter. Nur Yülkizz stimmte nicht in den allgemeinen Jubel ein.
    Im Lauf der nächsten Tage gewöhnten sich die Kavernenbewohner an das himmlische Stück.
    Und auch der nächsten Nachricht maß Yeshki wenig Bedeutung bei: Er hörte nämlich, daß Yülkizz verschwunden sei.
    Niemand sah wieder etwas von dem Blue.
    Vielleicht hatte er sich vor Angst in den Weltenspalt gestürzt. Dazu allerdings bestand kein Grund. Yeshki war bald selbst von seinen Worten überzeugt, daß das himmlische Stück ihnen Glück bringen würde.
     
    *
     
    So, wie es damals bei seiner eigenen Mannbarkeitsprüfung der Fall gewesen war, gab heute Yeshki die Waffen an die Jungen aus.
    Liir, auf den er nicht hätte verzichten mögen, war noch immer dabei. Inzwischen war der Riese steinalt, aber er sah noch gut und war stärker als alle anderen Vyynyit. Das machte ihn zu einem wertvollen Helfer. „Heute ist für euch der Tag der Prüfung!" rief Yeshki. „Es wird nicht leicht werden. Aber ich verlange, daß niemand daran denkt, aufzugeben. Wer es doch versucht, stirbt. Ich hoffe, daß euch das klar ist."
    Sein Blick des Einverständnisses galt Liir.
    In diesem Punkt waren sie beide einer Meinung - was selten genug vorkam. Wer sich nicht bewährte, war nur ein unnötiger Esser und gehörte als abschreckendes Beispiel getötet.
    Den nächsten Schritt bildete die Demonstration einer Strahlwaffe, dann begann der Weg.
    Ein Junge names Fuly fragte: „Protek! Warum leuchtest du uns nicht mit deinem Leuchtstab den Weg?"
    Yeshki lachte. „Du bist vorwitzig. Das gefällt mir. Ich habe den Stab in der Kaverne gelassen, weil ihr euch bewähren sollt. Niemand von euch bekommt mehr Hilfe, als es immer der Fall war."
    Als Antwort schaukelte Fuly unzufrieden mit dem Hals. Doch er sagte nichts mehr.
    Beim Versuch, den Höhlenfluß zu überwinden,

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