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1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer hatte sie ein langes Kleid getragen. Diesmal war es grün gewesen mit roten, fadenähnlichen Einschlüssen, und sie hatte gelächelt, als sie mich umarmt hatte.
    »Danke, John, du tust mir wirklich einen sehr großen Gefallen. Ich hoffe wir schaffen es gemeinsam…«
    Mehr hatte sie nicht gesagt.
    Kara hatte sich zurückgezogen. Aus dem Flur hatte sie mir noch mal zugewinkt, bevor sie sich auf einem unsichtbaren magischen Strahl wieder zurück in ihre neue Heimat, den Flammenden Steinen, begeben hatte…
    ***
    Auf diese Weise also war ich zu dieser dunklen Stunde in den nächtlichen Park gelangt. Ich hatte natürlich überlegt, ob ich Suko Bescheid geben sollte, war dann jedoch allein losgezogen, da ich nicht wusste, ob das alles so zutraf, wie Kara es mir gesagt hatte. Da gab es schon einige Unwägbarkeiten, und ich wollte meinem Freund nicht unnötig die Nachruhe rauben.
    Ich stand noch immer an derselben Stelle und bekam allmählich kalte Füße. Beide so unterschiedlichen Frauen hatten sich noch nicht gezeigt, aber ganz allein war ich auch nicht, denn ich hörte einige Männerstimmen.
    Wo sie aufgeklungen waren, fand ich nicht heraus, denn in der Dunkelheit waren Entfernungen schwer abzuschätzen. Die Männer konnten nah sein, aber auch weiter entfernt. Der Klang ihrer Stimmen verhallte in den schmalen Gängen zwischen den Buden.
    »Das ist ein verdammter Job.«
    »Besser als keiner.«
    Mit dieser Antwort gab sich der erste Sprecher nicht zufrieden.
    »Das sagst du so. Die Kollegen sind bei den Promi-Partys, die jetzt überall laufen, und stolzieren nicht durch die Kälte.«
    »He, so kalt ist es doch gar nicht.«
    »Aber feucht.«
    »Dann mach Gymnastik.«
    »Nicht mehr in meinem Alter.«
    Mehr hörte ich nicht. Die beiden Männer verschwanden wie Geister in der Dunkelheit, in der ich zurückblieb und weiterhin auf die Flammen-Furie wartete.
    So richtig hatte ich mich mit meinem Job noch nicht abgefunden.
    Irgendwie passte mir auch das Verhalten der Schönen aus dem Totenreich nicht.
    Ich hatte Kara bisher als eine Frau kennen gelernt, die ihr Schwert mit der goldenen Klinge vortrefflich zu führen verstand und sich dabei vor keinem Gegner fürchtete.
    Das sah jetzt anders aus. Sie hatte einen Rückzieher gemacht, und ich glaubte nicht daran, dass ihre Sorge oder auch Furcht nur gespielt waren. Außerdem hatte es in Atlantis genügend Gefahren gegeben, die auf die Bewohner lauerten.
    Zwar war der Kontinent versunken, aber seine Existenz und auch seine Magie hatten schon oft genug bis in die Gegenwart hineingespielt, und ich hatte mich schon öfter darüber gewundert, wie viele Menschen den Untergang überlebt hatten.
    Wie ging es bei mir weiter?
    Ich hatte keine große Lust, nur an einer Stelle stehen zu bleiben und darauf zu warten, dass sich etwas tat und womöglich die Flammen-Furie erschien. Wenn ich schon mal hier war, dann konnte ich mich auch selbst auf die Suche machen.
    Bevor ich startete, warf ich einen Blick auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann war die Tages wende erreicht. Mitternacht war von jeher ein guter Zeitpunkt gewesen, um etwas zu verändern, und so war ich gespannt, ob das auch hier auf dem leeren Markt zutreffen würde.
    Er war zwar leer, doch die Gerüche hatten sich nicht vertreiben lassen.
    Es roch nach Tannen, nach Bratäpfeln und nach Zimt, aber auch nach Bratfett und Fish and Chips, die ebenfalls hier verkauft wurden, wie auch manch exotisches Gericht aus einem fernen Land, an dem sich die Besucher sättigen konnten.
    Fünf Budenreihen gab es. Ein kleiner und übersichtlicher Markt also, und ich hatte vor, sie der Reihe nach abzugehen. Es gab allerdings auch Quergassen, um als Besucher schnell von einer Reihe in die andere gelangen zu können.
    Ich lief ein paar Schritte und tauchte dann in eine Quergasse ein. Sie war sehr eng, sodass ich die Seiten der Buden beinahe mit den Schultern streifte. Unter meinen Füßen knirschte es. Manche Besucher hatten ihren Abfall einfach in dieser Gasse entsorgt. Ich musste meine Füße schon anheben, um nicht über die verlegten Kabel zu stolpern, auch wenn diese abgedeckt waren.
    In den Gassen hatte sich die Geruchsmischung besonders stark gehalten. Ich war froh, nach dem Verlassen der schmalen Gasse wieder besser durchatmen zu können.
    Ich stand jetzt in einem der längeren Gänge. Von den beiden Wachleuten war nichts mehr zu sehen und zu hören.
    Meine Hoffnung, dass sich Kara hier auf dem Markt zeigen würde, erfüllte sich auch

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