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1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. An ihr blieben meine Gedanken hängen. Wenn ich ehrlich war, hatte ich sie noch nie in einem derartigen Zustand erlebt.
    Ich wollte sie nicht direkt als ängstlich bezeichnen, aber sie hatte sich schon sehr verhalten gezeigt und die Verantwortung auf mich abgewälzt.
    Um eine genaue Analyse abgeben zu können, wusste ich einfach zu wenig über das, was sich in der tiefen Vergangenheit abgespielt hatte.
    Aber wenn Kara vor einer Person warnte, dann tat sie das nicht ohne Grund. Eine Flammen-Furie. Eine Frau, die mit dem Feuer spielte und es möglicherweise auch beherrschte.
    Ich ging langsam weiter. Diesmal wollte ich das Ende des Ganges erreichen. Ich spürte den Wind im Gesicht. Er war nicht stark, aber er war schon kühl und ließ mich frösteln.
    Laternen gab es nicht in der Nähe. In der Dunkelheit reichten die Lichter des kleinen Markts aus, um die Umgebung zu erhellen.
    Ich hielt wieder an, als ich das Ende des Reihe erreicht hatte. Mein Blick war nach Westen gerichtet. Dort gab es eine Tennisanlage, die zu dieser Zeit im Dunkeln lag.
    Es tat sich einfach nichts, und ich hätte wieder gehen können.
    Das ließ ich jedoch bleiben. Mein Gefühl sagte mir, dass noch etwas passieren könnte, und ich hatte gelernt, auf meinen Instinkt zu hören.
    Hinzu kam, dass Kara mich nicht grundlos gewarnt hatte.
    Mein Kreuz würde mir in diesem Fall nichts bringen. Das hatte es in Atlantis noch nicht gegeben, sondern war erst lange, lange Zeit nach dem Untergang des alten Kontinents geschaffen worden. Kreuze an sich waren schon bekannt gewesen, aber sie hatten nicht die Bedeutung gehabt wie Jahrtausende später. Würde sich noch etwas tun? Ich steckte in einem Zwiespalt und schaute auf meine Uhr. Die beiden Zeiger wanderten immer mehr auf Mitternacht zu. Nach wie vor umgab mich die Stille. In der Luft lag ein feiner Dunst. Nicht weit entfernt standen einige Bäume, die eine Gruppe bildeten. Im Sommer waren sie dicht. Zu dieser Zeit allerdings hatten sie ihr Laub verloren und sahen aus wie große Skelette.
    Ich wartete ab, drehte mich auf der Stelle, lauschte nach irgendwelchen fremden Geräuschen und hörte nichts.
    Bis ich das Licht sah!
    Es war urplötzlich da. Es funkte in der Dunkelheit auf, nur war es kein Funke, sondern eher eine kleine Flamme, die in die Dunkelheit hineinstach.
    Feuer!
    Plötzlich war es mit meiner Lässigkeit vorbei. In meinem Innern kam es zu einer leichten Verkrampfung. Die Flamme war nicht in meiner Nähe aufgezuckt. Wie weit sie genau entfernt war, konnte ich auch nicht sagen, sie tanzte irgendwo durch die Nacht und war nicht mehr als ein unruhiger Schimmer, von dem allerdings eine Gefahr ausging, wenn ich die Worte der Schönen aus dem Totenreich richtig interpretierte.
    War die Flammen-Furie gekommen?
    In meinem Innern spürte ich schon die Nervosität. Ich behielt die Flamme im Auge, wollte sehen, ob sie sich bewegte, und musste feststellen, dass dies tatsächlich der Fall war.
    Auch die Richtung stand fest. Sie kam auf mich zu. Ob das bewusst oder unbewusst passierte, wusste ich nicht, aber ich war auf der einen Seite beruhigt, dass sie nicht größer wurde. So kam ich zu dem Schluss, dass diese Flamme mehr eine Fackel war, die gehalten wurde.
    Bisher sah ich nur das Feuer und nicht die Person, die es brachte. Sie behielt die Richtung bei, und ich konnte mir ausrechnen, wann sie mich erreicht haben würde.
    Stehen bleiben oder sich zurückziehen?
    Ich entschied mich für den Rückzug.
    Zwischen den Buden war ich besser aufgehoben.
    Der Gedanke war mir kaum gekommen, da setzte ich ihn bereits in die Tat um. Nach wenigen Schritten hatte ich einen der breiten Gänge erreicht, der mir als Versteck diente. In einen Seitengang tauchte ich nicht ab, das würde ich später tun, wenn es denn nötig sein sollte.
    Was wollte die Person mit dem Feuer? Sicherlich nicht, um sich den Weg zu beleuchten. Ich ging davon aus, dass es sich bei ihr um Jamina handelte, die Kara mir angekündigt hatte. Vielleicht war sie auch erschienen, um die Reihe der Buden hier in Brand zu setzen, was mir überhaupt nicht gefallen konnte.
    Die Entfernung zwischen uns schmolz zusammen. Vorhin hatte es so ausgesehen, als hätte das Feuer in der Luft geschwebt und sich von selbst bewegt.
    Das stimmte nicht. Ich erkannte, dass die Flamme gehalten wurde, und so wurde es für mich immer wahrscheinlicher, dass es sich um eine Fackel handelte.
    Jetzt wunderte ich mich darüber, dass sie den beiden Männern vom Wachdienst nicht

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