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1545 - Vampirtränen

1545 - Vampirtränen

Titel: 1545 - Vampirtränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier lauert, und ich möchte, dass dies so bleibt.«
    »Haben Sie denn einen Plan?«, fragte Don Hurley. Er schaute mich fast flehend an. »Ja.«
    »Bitte, sagen Sie ihn uns.«
    »Gut. Ich gehe mal wieder zurück in die Vergangenheit, als dieses Drama begann. Man hat die Mutter vernichtet, aber man hat nicht mehr an die sogenannte Tochter gedacht. Sie wird alles gesehen haben und hat lange gewartet, um sich zu rächen. Und diesen Kacheplan wird sie nicht aufgeben. Vampire sehen zum großen Teil zwar aus wie Menschen, aber sie handeln anders. Wobei ich auf einige Ausnahmen setze.«
    »Und was hast du vor, John?«
    »Das kann ich dir sagen. Ich will zu einem Grab.«
    Jane starrte mich an. »Wieso?«
    »Zum Grab der Mutter.«
    »Das gibt es nicht«, sagte mein ehemaliger Kollege. »Sarah und ich kennen die Geschichte. Man hat ihre Asche verscharrt.«
    »Okay. Was gibt es da für einen Unterschied? Ich denke, dass Sie beide die Stelle kennen, an der ihre Reste liegen. Auf der Fahrt haben wir den Friedhof am Ortseingang gesehen. Das heißt, mehr die Mauer. Dabei ist uns aufgefallen, dass sie recht alt ist. Sie hat bestimmt schon vor hundert Jahren dort gestanden - oder?«
    »Das stimmt«, sagte Sarah. »Kennen Sie denn den genauen Ort auf dem Gelände, wo man Galina verscharrte?«
    Die beiden blickten sich an. Sarah Redgrave schüttelte den Kopf. Sie war aus dem Rennen.
    Das war bei Hurley nicht der Fall. Er überlegte stark und legte dabei seine Stirn in Falten, bis er sich zu einer Antwort durchgerungen hatte.
    »Ja«, sagte er, »da ist was gewesen. Der Friedhof wurde mal erneuert. Das liegt schon Jahre zurück. Alle im Dorf haben sich daran beteiligt. Ich war auch mit dabei. Und da haben wir auch dort Unkraut aus der Erde gezogen, wo es damals passierte.«
    »Was passierte?«
    »Eben das Verscharren, Mr Sinclair.«
    »Ausgezeichnet. Dann wissen Sie also, wo wir die Stelle finden können. Haben Sie alte Knochen aus der Erde geholt?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Du willst dorthin, John?«, fragte Jane mich.
    »Sicher.«
    Sie verengte leicht die Augen. »Schon klar. Du denkst, dass schon jemand anderer diesem Grab einen Besuch abgestattet hat.«
    »Genau.«
    »He, die Idee ist gut«, pflichtete Donald Hurley mir bei. »Denn eine andere Spur gibt es nicht. Das Haus, in dem die angebliche Mutter mit ihrer Tochter wohnte, ist längst verfallen. Man hat die Trümmer damals abgeräumt, das habe ich mir sagen lassen.«
    »Und was steht jetzt dort?«, fragte Jane.
    Hurley lächelte. »Nichts mehr. Da wollte niemand sein Haus bauen. Unkrautacker, das ist alles. Nicht mal einen Garten hat man da haben wollen.«
    Jane nickte mir zu. »Also wieder ein Ort, wo wir die Chance hätten, Clara zu finden.«
    »Kann sein. Trotzdem würde ich mir zuerst gern die Stelle auf dem Friedhof anschauen.«
    »Gut.« Jane nickte.
    »Und wann?«, fragte Hurley.
    »So schnell wie möglich. Wir sollten uns auf den Weg machen, solange es noch hell ist.«
    »Alles klar.«
    »Aber ohne mich«, mischte sich Sarah Redgrave ein. »Ich gehe nach Hause und schließe die Türen vorn und hinten ab. Darauf könnt ihr euch verlassen.«
    »Kannst du. Außerdem kommen wir auf dem Weg zum Friedhof an deinem Haus vorbei.«
    »Das habe ich damit gemeint, Donald…«
    ***
    Ein kleiner Friedhof, ein gepflegtes Gelände, wie man es in den Dörfern oft sah. Da kümmerten sich die Menschen noch um die Gräber ihrer Verstorbenen. Nur etwas war geblieben, und dabei handelte es sich um die alte Mauer, die das Gelände umgab.
    An ihr war seit Jahrzehnten nichts getan worden, und so hatte sie an einigen Stellen brüchig werden können. Wir kletterten trotzdem nicht durch diese Lücken, sondern nahmen den normalen Eingang, der aus einem Eisentor bestand, in dessen Mitte die beschlagenen Eisenstäbe ein Kreuz bildeten.
    Das Wetter war dabei, zu kippen. Besonders klar war es den ganzen Tag über nicht gewesen. Jetzt aber breitete sich die Feuchtigkeit aus.
    Das bedeutete in diesem Fall dünner Nebel oder schwacher Dunst, der uns eine weite Sicht verwehrte.
    Grabsteine, Bäume, Gräber und Sträucher wurden von den lautlosen Schwaden umschwebt. Manchmal konnte man den Eindruck haben, dass starre Gegenstände ein Eigenleben bekamen, aber das war nur eine optische Täuschung.
    Der pensionierte Kollege hatte die Führung übernommen. Jane und ich schritten hinter ihm her, und wir sprachen ebenso wenig wie er.
    Wir hatten einen der Hauptwege genommen. Bei jedem Auftreten knirschte und

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