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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können wir Ihnen doch helfen. Wir wollten sowieso in dessen Nähe.«
    »Das kann ich nicht entscheiden.«
    »Klar.« Ich lächelte den Kollegen an. Wir sprachen noch über die Fahndung, und ich erfuhr, dass man am Ball bleiben wollte.
    Leider waren die beiden Bankräuber auf den Bildern der Überwachungskameras nicht zu erkennen gewesen. Sie hatten sich gut maskiert.
    Wir stiegen wieder ein.
    Bill drehte sich mir zu. »John, ich glaube immer mehr daran, dass wir mal wieder voll ins Schwarze getroffen haben.«
    Begeistert war ich nicht. »Wenn man schon mal mit dir fährt! Ich hätte wirklich für ein paar Tage verschwinden sollen.«
    »Jetzt hängst du eben mit drin.«
    »Kann man so sagen.« Ich wollte Bill gegenüber nicht zugeben, dass ich ein ähnliches Gefühl hatte wie er, und war wirklich gespannt, was die Zukunft bringen würde…
    ***
    Dass sein Bett zu kurz war, störte Alvin Kline nicht. Für ihn war nur wichtig, ein Versteck gefunden zu haben, und da war ihm der alte Küster gerade recht gekommen. Der Mann hieß Robert Burke. Er arbeitete für den Pfarrer, der Urlaub machte, und das auch nicht ganz freiwillig. Er hatte sich eine Auszeit nehmen müssen, denn beim letzten Sturm war ein Teil des Kirchendachs weggeweht und nur provisorisch geflickt worden. Eine Messe konnte in der Kirche zurzeit nicht gelesen werden.
    Der Pfarrer hatte die Chance genutzt und war in Urlaub gefahren. Chef war jetzt Robert Burke, der Küster, der in der Nähe wohnte, sich aber oft in der Kirche aufhielt und das gern in einem kleinen Nebenraum, in dem ein Bett, ein Schrank, ein kleiner Tisch, zwei Stühle und eine Waschgelegenheit vorhanden waren.
    Hierher hatte sich Alvin Kline zurückgezogen.
    Seine Geschichte war bei Burke nicht auf taube Ohren gestoßen. Er hielt den Bankräuber praktisch unter Verschluss, ohne zu wissen, wer er war.
    Das jedenfalls hatte er behauptet. Warum er jedoch den Raum mit dem zu kleinen Fenster abgeschlossen hatte, das gab Kline zu denken.
    Wichtig war jedoch vorerst seine relative Sicherheit und der Schutz vor einem grauenhaften Wesen, von dem er dem Küster noch nichts berichtet hatte.
    Dafür hatte der Mann versprochen, etwas Handfestes zum Essen zu besorgen. Daran hatte er sich auch gehalten, denn beim Öffnen der Tür sah Kline das Tablett, auf dem eine Kanne, zwei Tassen und ein Sandwich standen. Der Küster schob die Tür mit dem rechten Fuß wieder zu. Er war ein kleiner Mensch mit einem grauen Haarkranz auf dem Kopf. Sein Gesicht zeigte stets einen leicht traurigen Ausdruck, denn an den Wangen hing die Haut leicht nach unten.
    Der Küster stellte das Tablett auf dem Tisch ab. Er sprach dabei kein einziges Wort. Es war ihm auch nicht anzumerken, ob er über seinen Gast Bescheid wusste. Er blieb sehr gelassen und lächelte Kline zu, der daran dachte, dass er dem Mann eigentlich nicht viel gesagt hatte. Aber Robert Burke hatte sich bestimmt einiges zusammenreimen können, denn der Banküberfall in Midhurst musste sich auch bis zu ihm herumgesprochen haben. Er hatte Kline einfach aufgenommen, wie es sich für einen Christenmenschen gehörte.
    »Du kannst jetzt essen und trinken.«
    »Danke.«
    Kline hätte am liebsten sofort zugegriffen. Er tat es aber noch nicht, sondern schaute Burke an.
    »Ist etwas?«, fragte der Küster.
    »Ich weiß nicht.«
    »Du kannst es trotzdem aussprechen.«
    Alvin Kline setzte alles auf eine Karte. »Weißt du denn Bescheid?«, erkundigte er sich.
    »Worüber?«
    »Nun, über mich.«
    Der Küster verschränkte die Arme vor der Brust, schaute seinen Gast länger als gewöhnlich an und nickte, bevor er sagte: »Ich glaube schon, dass ich Bescheid weiß. Aber wenn du darüber reden willst, dann bitte. Ich höre dir gern zu.«
    Kline nickte. Er schaute zu, wie der Küster Kaffee aus der Kanne einschenkte. Wie nebenbei fragte der Mann: »Ihr seid zu zweit gewesen, wie ich hörte.«
    »Ja, das waren wir.«
    »Und dein Kumpan?«
    »Ist tot.«
    »Hat er geschossen?«
    »Ja. Das hat sich aber schnell herumgesprochen.«
    Der Küster stellte die Kanne wieder ab. »Das bleibt nicht aus. So am Ende der Welt leben wir auch nicht. Ein Bankraub, der mit einem Mord endet, ist mehr als ungewöhnlich. Normalerweise versuchen die Gangster ohne Tote auszukommen.«
    »Das hatten wir auch vor. Aber Earl Fonda hat die Nerven verloren. Da ist es eben passiert.«
    »Und du bist geflohen?«
    »Was blieb mir anderes übrig? Das heißt, wir beide sind geflohen. Wir haben uns auf dem alten

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