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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gebeine wirkten wie neu und gaben sogar einen leichten Glanz ab.
    Mir fiel auf, dass dieses Skelett nicht völlig bloß war. Da klebten noch Fetzen der Kleidung an den Knochen.
    Ich ging langsam in die Knie. Die Taschenlampe ließ ich stecken. Hier war es nicht so dunkel wie in der Gruft Es stellte sich mir die Frage, welche Drama sich hier abgespielt hatte.
    Wer war dieser Knöcherne mit den etwas abgespreizten Armen gewesen?
    Persönlich gekannt hatte ich ihn bestimmt nicht. Aber ich dachte daran, wen Bill und ich getroffen hatten und dass man uns über den Banküberfall informiert hatte.
    Zwei Männer hatten den Raub durchgezogen. Einer von ihnen hatte mit einer Maschinenpistole einen Bankangestellten ermordet. Beide Täter waren noch nicht gefunden worden. Musste ich jetzt anhand der dort liegenden Maschinenpistole davon ausgehen, dass einer von ihnen vor meinen Füßen lag? Völlig befreit von Haut und Fleisch?
    Wenn ja, wer trug dafür die Verantwortung? Die Waffe hatte dem Mann nichts genutzt. Sie lag auf dem feuchten Boden und steckte mit der Mündung in der Erde.
    Wie war der Friedhof genannt worden?
    Leichenfalle!
    Bisher war es eine Falle für einen Lebenden gewesen, der alles verloren hatte, sogar seine Augen.
    Jedenfalls hatte ich ein Problem, und zwar ein ziemlich großes. Ich glaubte nicht mehr daran, dass Bill noch Fotos machen wollte. Wir waren hier in etwas hineingeraten, das etwas mit dem Teufel zu tun haben musste, denn nicht grundlos hieß es in der Bevölkerung, dass dieses Gelände hier dem Gehörnten geweiht worden war.
    Hatte sich der Teufel den Mann geholt? War er der Chef der Leichenfalle und hatte das Skelett hinterlassen, weil er mit den Knochen nichts anfangen konnte?
    Alles lag in der Schwebe, und als ich mich wieder aufrichtete, da spürte ich schon den kalten Schauer auf meinem Rücken. Ich ging davon aus, dass die Sache mit diesem Skelett noch längst nicht am Ende war und der große Hammer noch nachkam.
    Etwas Verdächtiges war in meiner Umgebung nicht zu finden. Weiterhin hielt mich diese Totenruhe des alten Friedhofs umfangen. Das Skelett konnte mir keine Antwort geben. Bill befand sich noch in der Gruft und würde ebenso erstaunt sein wie ich, wenn er das Gerippe zu Gesicht bekam.
    Dann streifte mich ein Windhauch. Ich zuckte leicht zusammen, weil er so überraschend erfolgt war, blickte aber automatisch in die Höhe und bekam große Augen.
    Zwischen zwei Wolken gab es einen Riss!
    Der konnte durchaus als normal angesehen werden. Es kam oft genug vor, dass der Wind die Wolken zerteilte, aber was ich innerhalb dieses Risses sah, das war alles andere als normal.
    Zwischen diesen beiden Wolken malte sich ein riesiger Knochenschädel ab…
    ***
    Das war für mich die zweite Überraschung, und die dritte ließ nicht lange auf sich warten. Ich spürte sie an mir selbst, denn das Kreuz auf meiner blanken Haut sandte seine ersten Impulse ab, die aus leichten Wärmestößen bestanden. Es war nicht mehr als eine Vorwarnung, aber ich hatte sie verstanden.
    Die Fratze hoch über mir trug daran die Schuld. Und ich schaute mir den riesigen Schädel genau an, der praktisch aus einem Maul und den tiefen, dunklen Augenhöhlen bestand. Eine abgebrochene Nase war ebenfalls vorhanden, und ich sah auch ein starres, bleiches Gebiss, wobei der eigentliche Totenschädel eine andere Farbe angenommen hatte. Er sah an seinen Rändern leicht violett aus, und als ich genauer hinschaute, begann sich dieser Farbton auch auf dem gesamten Schädel zu verteilen.
    Das Kreuz sandte weiterhin seine Warnungen aus, die sich allerdings nicht verstärkten. So konnte ich davon ausgehen, dass die Gefahr nicht größer geworden war.
    Warum war der Schädel erschienen? Musste man ihn als die Leichenfalle betrachten?
    Ja, davon ging ich zunächst mal aus. Aber ich war keine Leiche, und bislang hatte sich das verdammte Ding über mir auch nicht bewegt. Es glotzte nur nach unten, als wäre es auf der Suche nach einem Opfer.
    In der Stille waren selbst leise Geräusche zu hören. Die vernahm ich in meinem Rücken und hörte dabei die Stimme meines Freundes Bill.
    »Was ist das denn?«
    Wen er meinte, war klar.
    »Das siehst du doch. Ein übergroßer Totenschädel.«
    »Schon. Aber kannst du mir sagen, wieso er und woher er…«
    »Nein, kann ich nicht. Aber wenn du zwei Schritte vorkommst, wirst du ein Skelett sehen, das vor mir am Boden liegt. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es noch recht frisch.«
    »Okay.« Bill schob

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