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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kurz vor den Friedhof waren Earl und er mit dem Motorrad gefahren. Auf das Gelände waren sie dann zu Fuß gegangen, doch die Maschine würde dort noch stehen.
    Mit beiden Händen schob er das Gesträuch zur Seite, das ihn behinderte. Er sah bereits die alte Friedhof smauer, was ihn nicht weiter interessierte, denn viel wichtiger war der Gegenstand, der an einem Baumstamm gelehnt stand.
    Er hätte vor Freude schreien können, denn man hatte die alte Honda noch nicht gefunden.
    Riesengroß war seine Chance geworden, den Bullen zu entwischen.
    Besser hätte es nicht laufen können, und so eilte er mit hastigen Schritten auf das Motorrad zu.
    Keuchend hielt er neben der Maschine an. Er zwang sich zur Ruhe.
    Jetzt, wo er sein erstes Etappenziel erreicht hatte, musste er nichts mehr überstürzen. Er nahm sich sogar die Zeit, einen Blick in den Leinensack auf die Beute zu werfen, und in seine Augen trat ein gieriger Glanz, als er die Banknoten sah.
    Er wollte die Beute immer am Körper haben, deshalb hängte er sich die Tasche vor die Brust. Danach kümmerte er sich um die Maschine. Es war noch genügend Benzin im Tank. Dafür hatte er vor dem Überfall gesorgt. Er würde mit dieser Füllung sein Ziel dreimal erreichen.
    Er wollte die Honda vom Baumstamm wegziehen, um den nötigen Platz für den Start zu haben, als ihn ein kalter Windhauch im Gesicht traf.
    Kline wusste sofort, dass dies nicht normal war, denn es wehte so gut wie kein Wind.
    Woher kam er dann?
    Er schaute hoch und wäre vor Schreck fast zusammen mit der Maschine gefallen.
    Über ihm war die Wolkendecke aufgerissen. In einem breiten Spalt zeichneten sich die Umrisse eines riesigen Totenschädels ab, der zwar leere Augenhöhlen hatte, der aber trotzdem nach unten und auf ihn zu schauen schien.
    Alvin Kline war starr geworden. Er sah etwas, das es nicht geben konnte oder durfte. Das war einfach verrückt und nicht zu begreifen.
    Es war für ihn einfach nur schrecklieh, und er spürte so etwas wie Todesangst in sich aufsteigen, denn er dachte daran, wie sein Freund als Skelett vor seine Füße gefallen war.
    Und jetzt sah er hoch über sich einen ebenfalls skelettierten Riesenschädel schweben.
    Mit beiden Händen hielt er die Griffe am Lenker fest. Und doch schaffte er es nicht, die Honda vom Baumstamm wegzuziehen. Für ihn gab es nur noch den verdammten Schädel, der nicht mehr auf seinem Platz blieb. Er bewegte sich jetzt, und er bewegte sich nach unten, ja, genau auf ihn zu.
    Kline riss den Mund auf, aber der Schrei wollte sich nicht aus seiner Kehle lösen. Die Furcht hatte ihn wie eine stählerne Klaue gepackt.
    Und der riesige Totenschädel senkte sich tiefer. Ein kalter Luftstrom erwischte Alvin Kline, der den Eindruck hatte, in einem Eiskeller gefangen zu sein. Er blieb weiterhin so starr. Nichts gelang ihm mehr, selbst die geringste Bewegung nicht.
    Die Entfernung, die ihn und den Schädel trennte, konnte er nicht abschätzen, aber der Totenkopf schwebte noch tiefer, und der eisige Hauch blieb auch.
    Nur verwandelte er sich. Plötzlich traf ein Strom aus eisiger Luft den Körper des Bankräubers. Und aus dem Strom wurde ein Sog, der heftig an ihm zerrte. Noch hielt er die Griffe des Lenkers fest, aber das half ihm auch nicht. Der Sog verstärkte sich. Es gab keine Stelle mehr an seinem Körper, die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Er heulte auf. Die Knochen in seinem Körper schienen sich aus dem Verbund zu lösen.
    Dann musste er die Honda loslassen!
    Es gab nichts mehr, was ihn hätte retten können. Genau das merkte er in den nächsten Sekunden, denn seine Beine verloren den Kontakt mit dem Untergrund. Die andere Kraft riss ihn hoch, als wäre er nur ein Spielball.
    Höher immer höher!
    Alvin hatte den Kopf zurückgelegt. Er starrte jetzt in das Maul, das ihm übergroß vorkam.
    Und genau in das jagte er hinein!
    Endlich löste sich der Schrei aus seiner Kehle. In diesem gellenden Ruf schwangen die Todesangst und die Verzweiflung mit.
    Die andere Seite kannte keine Gnade, und der verdammte Totenschädel schluckte gierig seine Beute…
    ***
    Der Schrei hatte uns alarmiert. Wir wussten auch, dass er aus der Höhe gekommen war, und das konnte nur bedeuten, dass der riesige Totenschädel damit zu tun hatte.
    Der aber war gewandert.
    Genau das taten wir auch. Nur wanderten wir nicht, sondern rannten so schnell es die Umgebung zuließ in eben diese Richtung, um zu retten, was noch zu retten war, denn hier hatten wir es mit einem menschlichen

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