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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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akzeptieren?«
    »Nein, ja, aber ich…« Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Er drückte die Hände gegen sein Gesicht und sah aus wie ein Häufchen Elend. Bill und ich verstanden, was in ihm vorging. Uns wäre es nicht anders gegangen, doch wir waren darauf spezialisiert, Fälle zu lösen, die unbegreiflich waren.
    Bill wollte ihn trösten und sagte, in dem er ihm zunickte: »Sie haben genau das Richtige getan, indem Sie sich mit mir in Verbindung gesetzt haben. Ich hoffe, dass wir rechtzeitig genug gekommen sind.«
    »Das sind Sie wohl«, gab der Küster flüsternd zur Antwort. »Aber was wollen Sie tun?«
    »Der Friedhof ist für uns wichtig.«
    »Sie wollen wieder hin?«
    Bill nickte.
    Der Küster suchte nach Worten. »Und wie - ich - ich meine, wie wollen Sie dort etwas erreichen?«
    »Das wissen wir noch nicht. Es steht nur fest, dass dieser Friedhof nicht normal ist. Sein Herrscher braucht neuen Nachschub. Das hat er sogar schon geschafft, und wir möchten nicht, dass es ein drittes Mal passiert.«
    »Und Sie fürchten sich nicht?«
    Da musste der Reporter lachen. »Menschen ohne Furcht gibt es nicht. Wäre das so, dann wären sie keine Menschen mehr. Ich kann nur noch mal betonen, dass Sie genau das Richtige getan haben, Mr Burke. Einen Rat können wir Ihnen nicht geben, aber ich denke, dass Sie sich zurückhalten sollten. Es ist für Sie das Beste, wenn Sie hier in Ihrer Wohnung bleiben. Alles andere überlassen Sie uns.«
    »Ja, ich hätte auch nicht anders handeln können. Für alles Geld der Welt würde ich den Friedhof nicht betreten, und Ihnen kann ich nur viel Glück wünschen.«
    »Danke, das können wir gebrauchen.«
    »Wann wollen Sie denn los?«
    Bill sprach davon, dass wir uns so bald wie möglich auf den Weg machen wollten.
    Ich hatte meinen Platz auf der Tischkante verlassen und war zu einem der Fenster gegangen. Es war zwar klein, aber es ließ einen guten Blick in Richtung Friedhof zu.
    Und da sah ich die Veränderung!
    Nebel, ein graues Meer aus Dunst, der in trägen Bewegungen über die Landschaft schwappte. Etwas kroch mir eiskalt den Rücken hinab, denn ich wusste, dass dieser verdammte Nebel keine normale Ursache hatte.
    Es gab hier zurzeit keine Wetterkapriolen. Er musste also irgendwo anders entstanden sein, und ob er ein normaler Nebel war, konnte ich auch noch nicht mit Bestimmtheit sagen.
    Bill war meine Haltung aufgefallen.
    »Hast du Probleme, John?«
    »Nicht direkt, aber es hat sich etwas verändert.«
    »Was denn?«
    »Schau es dir selbst an.«
    Bill kam zu mir. Da ich zur Seite getreten war, konnte er durch das Fenster schauen. Ihm reichte ein Blick, um das Neue zu erkennen, und ich hörte, wie er beim Einatmen die Luft durch die Zähne zog.
    »Das ist nicht normal.«
    »Du sagst es.«
    »Und nun?«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, Bill, kommt der Nebel näher. Er breitet sich aus. Ich denke, wir sollten dieses Phänomen als einen Angriff der anderen Seite ansehen.«
    »Ja, man kann im Nebel einiges verstecken.«
    »Oder verändern.«
    Bill schaute mich von der Seite her an. »Wie meinst du das genau, John?«
    Ich hob die Schultern und sagte: »Wir müssen uns darauf einstellen, dass es zu einem Wechsel kommen kann. Denk an die Überlappung, von der ich gesprochen habe.«
    »Du denkst an eine andere Dimension?«
    »Ich schließe es nicht aus. Es kann durchaus sein, dass uns der Nebel eine Zeitreise in die Vergangenheit beschert oder hinein in eine andere Dimension.«
    »Und das lassen wir zu?«
    »Willst du verschwinden?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht mehr. Ich glaube inzwischen daran, dass es der anderen Seite um zwei besondere Personen geht, durch die sie sich gestört fühlt.«
    »Ja, dann richten wir uns darauf ein, dass wir die beiden Störenfriede sind…«
    ***
    Ich hatte die letzte Antwort noch mit einer normal klingenden Stimme gegeben. Aber meine äußere Sicherheit täuschte, denn dieser unnatürliche Nebel hatte mich auf einen nicht eben freundlichen Gedanken gebracht. Ich dachte an den unheimlichen Todesnebel, der kaum zu stoppen war und der den Menschen die Haut und das darunter liegende Fleisch von den Knochen löste.
    Gegen diesen Nebel gab es eigentlich keine Waffen - bis auf eine Ausnahme, und die trug ich am Körper. Es war mein Kreuz, vor dem der Nebel zurückwich. Mein Talisman riss ihn auf, zerstörte ihn, und deshalb hängte ich das Kreuz auch offen vor meine Brust.
    Bill, der mich beobachtet hatte, gab einen leisen Zischlaut ab,

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