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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bevor er sprach. Wir kannten uns lange genug, und deshalb wusste der Reporter auch Bescheid.
    »Denkst du an den Todesnebel, John?«
    »Ich rechne zumindest damit.«
    Er nickte. »Und weiter?«
    Ich schaute erst ihn an und warf danach einen Blick durch das Fenster.
    Da gab es nichts herumzureden, die verdammte Nebelwand war näher an das Gebäude herangekommen. Die Masse wallte in sich auf und nieder. Sie kreiste, aber sie war auch träge und erschien mir, als würde sie von jemandem gelenkt werden.
    Ihr Ziel stand fest, und wir konnten nicht mehr so verschwinden, wie es vielleicht besser gewesen wäre. Es gab eigentlich nur eine Chance, und die musste ich ergreifen.
    Die Schweißperlen auf Bills Stirn zeugten davon, dass er sich seine Gedanken machte, und ich konnte mir vorstellen, dass sie sich in die gleiche Richtung bewegten wie meine.
    »Okay, Bill, ich gehe dann.«
    Er musste mit dem Vorschlag gerechnet haben, trotzdem zuckte er zusammen.
    »Die einzige Chance, John?«
    »Ja. Ich weiß nicht, ob es der Todesnebel ist. Wenn ja, dann ist mein Kreuz unsere einzige Chance. Es kann ihn zerstören. Sollte es sich dabei nicht um den Todesnebel handeln, umso besser. Dann könnt ihr den Raum hier auch verlassen.«
    Bills Zähne nagten an der Unterlippe. »Hört sich gut an, dein Vorschlag.«
    »Ich kenne keinen besseren.«
    Zwar hatten wir leise gesprochen, aber wir waren trotzdem gehört worden, und der Küster flüsterte: »Bitte, was hat das alles zu bedeuten? Dieser Nebel ist doch nicht normal. Er ist so plötzlich erschienen.«
    »Bitte, Mr Burke«, sagte ich. »Sie sollten sich an Bill Conolly halten. Bleiben Sie an seiner Seite. Um das Phänomen dort draußen werde ich mich kümmern.«
    »Ist das nur ein Nebel?«
    »Das werde ich herausfinden.«
    Bill war nahe an das Fenster getreten. Er wollte herausfinden, ob noch etwas zu sehen war, das uns weiterhalf, aber da war nichts, und er schüttelte den Kopf.
    »Es ist kein Schädel zu sehen, John«, erklärte er.
    »Wenigstens etwas.«
    Burke stand am zweiten Fenster. Er sagte nichts, er zitterte nur. Der Nebel sorgte bei ihm für eine starke Angst, was nicht verwunderlich war, denn so etwas kam hier wohl nur äußerst selten vor. Einige Male strich er durch sein Gesicht, dann sprach er leise vor sich hin, ohne dass wir ein Wort verstanden hätten.
    Noch hatte der Nebel das Haus nicht erreicht. Wenn ich den kleinen Anbau verließ, würde ich noch einige Meter normal und ohne Behinderung gehen können. Die Zeit wollte ich nutzen und wandte mich ein letztes Mal an Bill, bevor ich zur Tür ging.
    »Bleib du hier beim Küster. Ich werde zusehen, was sich machen lässt.«
    Er nickte, obwohl er am liebsten den Kopf geschüttelt hätte, da kannte ich ihn gut genug.
    »Es ist meine Sache, John. Ich habe dich mit hineingezogen, verdammt noch mal.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Okay, dann…« ihm fehlten die Worte, dafür klatschten wir uns ab. Es war das Zeichen, dass es voranging. Zumindest bei mir, denn ich wandte mich der Tür zu..
    Hinter mir gab der Küster einen flüsternden Kommentar ab.
    »Hoffentlich geht das gut, hoffentlich…«
    Bill gab ihm eine Antwort. Was er sagte, hörte ich nicht mehr, denn ich hatte die Tür bereits geöffnet und trat ins Freie…
    ***
    Nichts veränderte sich, gar nichts. Es war so, als gäbe es den Nebel nicht. Ich stand noch in der Lücke, die es zwischen ihm und der Hauswand gab.
    Nach den ersten drei Schritten hielt ich an, weil ich in ihn hineinschauen wollte. Ich hatte noch immer die Hoffnung, in seinem Innern etwas zu entdecken, aber der Nebel war zu dick.
    Ich fuhr mit der rechten Hand über mein Kreuz, um herauszufinden, ob es bereits reagierte. Es tat sich nichts. Das Metall blieb kühl. Es zeigte nicht die Spur einer Erwärmung.
    Klar, ich hatte den Nebel noch nicht erreicht. Wenn ich hineintrat, würde es anders aussehen. Mit diesem Vorsatz ging ich ihm entgegen, und nach einem weiteren langen Schritt hatte ich ihn erreicht.
    Er schwappte nicht hörbar über mir zusammen, wie man es hätte annehmen können. Ich glitt einfach hinein, und ich merkte auch keine großartige Veränderung.
    Der Nebel wurde durch mein Kreuz nicht zerstört. Ich hörte keine Schreie ferner Nebelgeister, es blieb still in meiner Umgebung, und ich empfand diese Ruhe als unnatürlich und irgendwie dumpf.
    Aber er war auch dicht. Wo der alte Friedhof lag, wusste ich. Eine weite Strecke, wenn man sie zu Fuß zurücklegen musste. Mir kam sogar der Gedanke, mit

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