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1546 - Voltago der Diener

Titel: 1546 - Voltago der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fladen durch Korridore und Antigravschächte. Auf längeren Strecken ließen sie sich von Transportfeldern bewegen. Schließlich erreichten sie eine Halle von vierzig mal vierzig Meter Grundfläche.
    Auf den ersten Blick fühlte sich Gesil von so viel komplexem Aufbau erschlagen. Das Zentrum erinnerte an eine altertümliche industrielle Fertigungsstraße. Geräte verschiedenster Art und Form reihten sich hintereinander, nebeneinander.
    Etwa ein Dutzend Truillauer bewegten sich durch den Parcours. Der nächste von ihnen lag auf einem langen Rollband, das sich mit hoher Geschwindigkeit bewegte. „Es ist seine Aufgabe", erklärte Conn-Y-Spreik, „möglichst rasch das andere Ende zu erreichen.
    Sonst wird er sterben."
    „Ein optimaler Leistungstest", entgegnete die Frau zynisch.
    So viel Mißachtung intelligenten Lebens war ihr zuwider. Sie beobachtete, wie am Anfang des Rollbandes ein Desintegratorfeld aufflackerte. Pro Sekunde rückte es in festgelegtem Tempo dem Truillauer hinterher.
    Der Fremde beschleunigte sein Tempo in panischer Hast. Er rollte schneller, als Gesil je hätte rennen können.
    Dennoch schien es, als habe er keine Chance. Das Feld kam näher. Mit dem Tod im Rücken holte der Truillauer das Letzte aus seinem genormten Fladenkörper heraus.
    Zentimeter vor dem Feld erreichte er das Ende des Bandes, sprang hinunter und blieb mit pfeifenden Geräuschen am Boden liegen. Der Körper pulsierte hektisch. „Sehr gut", lobte Conn-Y-Spreik. „Lob sei dem Bewahrer von Truillau! In seiner Weisheit hat er es so eingerichtet, daß jeder unserer Körper exakt dasselbe zu leisten vermag. Nur liegt es am Geist, die Grenzen zu erkennen und zu erreichen."
    Gesil rückte angewidert ein paar Meter weiter.
    Dort vorn stand eine tonnenschwere Presse. Zwei Truillauer legten sich auf den Boden. Dann kam das Gewicht herunter. Mit aller Macht kämpften sie dagegen an, zerquetscht zu werden.
    Das Gros der Geräte hier ergab dennoch keinen Sinn für sie; eher schon die Reihe primitiver Haltestangen, die von der Decke hingen. „Da oben kommt der Kommandant!" rief Conn-Y-Spreik mit heller Stimme.
    Sie erkannte den Truillauer, der über eine Rampe die Decke erreicht hatte. Wie wenig Luxus es hier gab - Haltestangen, Rollbänder, einfache Geräte. Aber Luxus und körperliche Leistung, diese Werte paßten nicht zusammen und wurden folgerichtig hier getrennt. „Er wird das Klat-Spiel spielen", erklärte ihr Leibdiener. „Gleich erscheinen die Jäger. Dann muß Serb-ASherba versuchen, an den Stangen zehn Minuten lang zu entkommen. Das Feld ist begrenzt, keiner darf sich fallen lassen oder technisches Gerät benutzen."
    Oben bildete der Kommandant vier lange Greiftentakel. Damit schwang er sich von Stange zu Stange, bis er die Mitte erreicht hatte. Der Truillauer pendelte schwerfällig, schien etwas Bestimmtes zu erwarten.
    Gerade wollte sie fragen, da geschah es.
    Aus einem Luk schossen zwei pfeilschnelle Roboter. „Das sind die Klaten!" rief Conn-Y-Spreik begeistert.
    Ebenso wie Serb-A-Sherba hangelten sie sich an den Stangen entlang. In zusätzlichen Händen steckten scharfe Säbel; damit schlugen sie nach ihrem Opfer. Doch als sie kamen, war der Kommandant lange weg. Mit unglaublicher Geschwindigkeit hatte er sich weggehangelt und befand sich bereits auf dem Weg an den Rand der Stangenfläche.
    Die Roboter folgten ungestüm. „Und welche Waffen hat Serb-A-Sherba?" fragte Gesil. „Keine", lautete die unterwürfige Antwort. „Er spielt das Spiel ja freiwillig. Wenn er überlebt, fällt das Ergebnis um so großartiger aus."
    „Du willst sagen", meinte sie, „daß da oben wirklich schon Truillauer gestorben sind?"
    „Aber ja. Dem Kommandanten ist das allerdings noch nicht passiert."
    „Das", gab sie mit beißendem Spott zurück, „habe ich mir fast gedacht."
    Serb-A-Sherba entfloh mit atemberaubender Geschwindigkeit den Attacken seiner Jäger. Wenn es nötig war, bildete er zusätzlich Tentakel aus, täuschte damit eine Richtung an und bewegte sich in die andere.
    Acht Minuten noch. Die Frau ertappte sich dabei, wie sie mit dem Kommandanten fieberte. Da oben fand eine Jagd auf Leben und Tod statt. Und den Tod wünschte sie niemandem.
    Einmal ließ sich Serb-A-Sherba unvorsichtig in eine Ecke drängen. Sie hatte bereits einen Schrei auf den Lippen - doch der Truillauer wählte ein letztes Rettungsmanöver. Er ließ sich fallen, schnellte zwei Tentakelarme auf zwei Meter Länge heraus und erwischte einen Robot am unteren

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