1549 - Brennpunkt Wanderer
die ODIN abgewiesen hat", sagte Perry Rhodan. „Du bist es eben zu forsch angegangen, Barbar", antwortete Atlan und zwinkerte ihm zu. „Außerdem dürfte ES mit dieser Abwehr, falls diese Möglichkeit zutrifft, deinen Alleingang verurteilt haben. Wir alle - oder keiner, hieße dann das Motto."
„Warum handeln wir dann nicht endlich, anstatt uns mit allen möglichen Spekulationen abzugeben?" rief Ronald Tekener ungehalten. „Wir warten nur noch Alaskas Bescheid ab", sagte Perry Rhodan besänftigend.
Bald darauf kehrten Alaska Saedelaere und Reginald Bull zurück. Bull wirkte nachdenklich, Alaska machte einen niedergeschlagenen Eindruck. „Sie hat nein gesagt", sagte Alaska bedauernd. „Sie weigert sich, uns MUTTER für dieses Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Sie lehnt sogar Bullys Ansinnen ab, uns Einsicht in die Aufzeichnungen des Bordsyntrons nehmen zu lassen."
„Welche Informationen erwartest du dir denn vom Syntron des Medoschiffs, Bully?" fragte Rhodan scharf. „Was regt dich daran auf?" fragte Bull zurück. „Immerhin war das Schiff auf Wanderer und könnte möglicherweise für unser Vorhaben wichtige Daten liefern. Aber es sollte eben nicht sein. Wir können Sie nicht zur Zusammenarbeit zwingen."
„Dann wagen wir es eben ohne diese Unterstützung", beschloß Rhodan und erhob sich. „Ich schlage vor, daß wir gemeinsam mit einem Shift der ODIN den Durchbruch versuchen. Irgendwelche Einwände?"
„Ja", meldete sich Ronald Tekener. „Wir sollten es besser mit zwei Beibooten versuchen.
Vielleicht schafft es eines davon, nach Wanderer zu gelangen. Ich denke mir das auch als eine Art Ablenkungsmanöver."
„Ich stimme Tek zu", sagte Julian Tifflor. „Ich auch", schloß sich Homer G. Adams an. „Wer noch?" fragte Rhodan und blickte die anderen an. Sie verneinten durch Kopfschütteln oder winkten ab. „Gut, dann nehmt ihr drei ein Beiboot eurer Wahl", entschied Rhodan barsch. „Was ist mit Mike und Tolot?" wagte Alaska zu fragen. „Wir haben nicht bis in alle Ewigkeit Zeit!" schnauzte ihn Rhodan an. „Wir starten jetzt!"
Alaska fragte sich, warum eine derart gereizte Stimmung herrschte. Es ging schließlich nicht mehr darum, die Zellaktivatoren abzuliefern, sondern sie wiederzubeschaffen. Aber das kam, was die Nervenbelastung betraf, wohl auf dasselbe hinaus.
*
Hangarchef Olek Gullik hatte zwei Scoutshifts der Typenreihe SCORPIO für sie bereitgestellt.
Der SCORPIO entsprach in Konzeption und Equipment dem SAMURAI-Shift, war ebenfalls 14 Meter lang und bot bis zu zwölf „Mann" ausreichend Platz. Er war nur etwas flacher und breiter.
Als der korpulente, sommersprossige und ewig gestreßte Hangarchef in seiner hektisch wirkenden Sprechweise den beiden Einsatzgruppen die Bedienung der Shifts erklären wollte, fuhr Ronald Tekener ihn an: „Mit wem, glaubst du, hast du es denn zu tun, Mann? Soll ich für dich auch noch schnell die Pilotenprüfung ablegen?"
„Ich meinte ja nur ...", versuchte sich Gullik eingeschüchtert zu rechtfertigen. „Schon gut, Olek", sagte Rhodan und klopfte ihm auf die Schulter. „Wir haben es eilig."
Der Hangarchef sah verstört zu, wie die ehemaligen Zellaktivatorträger die Shifts bestiegen, und rief ihnen halbherzig nach: „Bitte, bringt mir meine Babys wohlbehalten zurück!"
„Das muß ich mir noch gut überlegen", sagte Ronald Tekener, der Adams und Tifflor den Vortritt gelassen hatte, und knallte das Klappschott manuell zu. „Was ist los mit dir, Tek?" erkundigte sich Adams, als Tekener ins Cockpit kam. „Ich mache den Piloten, okay?" sagte Tekener anstatt einer Antwort und ließ sich in den Pilotensitz fallen. Es klang fast gehässig, als er hinzufügte: „Ihr seid meine Passagiere. Ich werde euch sicher nach Wanderer bringen."
„Laß nur Dampf ab, Tek", sagte Julian Tifflor. „Spiel ruhig den wilden Mann, wenn du es nötig hast.
Du brauchst uns auch nichts zu erklären." Das Hangarschott öffnete sich, und Ronald Tekener startete den Shift augenblicklich. Er lächelte zufrieden, als die Ortung ihm zeigte, daß der andere Shift weit zurückgefallen war.
Adams und Tifflor wechselten fragende Blicke; sie konnten sich Tekeners seltsames Verhalten nicht erklären.
Eine Weile herrschte Schweigen im Cockpit. „Wir werden die ersten sein", sagte Tekener schließlich. „Die anderen können uns nicht mehr einholen."
„Das ist doch kein Wettstreit, Tek", sagte Adams begütigend. „Wir haben alle das gleiche Ziel, Es wäre vielleicht
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