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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Versteck herauszufinden. „Schalten Sie Einstellung sieben ein!" befahl Lehmann auf einmal. Ernst Ellert wußte, daß Stufe 7 über dem kritischen Punkt lag, an dem es unweigerlich zur Katastrophe kommen mußte. Anne Sloane heftete ihre Blicke wie magisch auf den Hebel - und dieser senkte sich tiefer, glitt über die verhängnisvolle Sieben hinweg und schnellte dann bis zum Anschlag hinab.
    Der Reaktor wurde zur tickenden Atombombe.
    Die Katastrophe war vorprogrammiert.
    Nur noch zwanzig Sekunden blieben bis dahin.
    Anne Sloane verriegelte die Bleitür mittels ihrer telekinetischen Kräfte von außen, so daß der einzige Fluchtweg verschlossen war.
    Professor Lehmann zeigte Panik, als er sah, daß der Hebel wie von Geisterhand bewegt wurde und am Anschlag einrastete. Auch ihm war klar, daß nur noch zwanzig Sekunden Zeit blieben. Ernst Ellert wußte nicht, was in dem IV vor sich ging. Aber falls er daran dachte, den Hebel wieder in die Ausgangsstellung hochzufahren, so reagiert er nicht schnell genug.
    Plötzlich brach der Stromkreis zusammen. Funken sprühten, Überschlagsenergien knisterten.
    Li stand zuerst wie gelähmt. Dann stürzte er zur Bleitür, aber sie ließ sich nicht öffnen Den beiden IVs mußte in diesem Moment klar sein, daß sie hilflos eingeschlossen waren. Und nur noch fünf Sekunden bis zur Katastrophe!
    Wenn die Individualverformer überleben wollten, dann mußten sie ihre Wirtskörper schleunigst verlassen. Und genau das hatte Perry Rhodan mit diesem Plan beabsichtigt.
    Als die IVs die Körper von Li und Lehmann verließen, registrierte Marshall das und gab Tako Kakuta durch ein Zeichen zu verstehen, daß er deren Verfolgung aufnehmen sollte. Der Teleporter entmaterialisierte.
    Marshalls Zeichen galt auch Ernst Ellert. Aber dieser konnte sich an der Verfolgung nicht beteiligen. In der Brennkammer hatten sich die Ereignisse dramatisch zugespitzt. Der Schalthebel hatte zu glühen begonnen und begann sich zu verformen. „Ellert - der Hebel!" rief Anne Sloane verzweifelt. „Ich kann ihn nicht bewegen!"
    Ellert handelte, ohne zu überlegen. Mit einem Satz war er an der Schalttafel und stemmte sich mit dem Gewicht seines Körpers unter den deformierten Hebel. Es zischte, und Ernst Ellert atmete den Geruch verbrannten Fleisches ein. Aber er verspürte keinen Schmerz. Er stellte nur zufrieden fest, daß der Hebel auf Nullstellung einrastete.
    Dann brach der Teletemporarier besinnungslos zusammen.
    Ernst Ellert - der zeitreisende Ellert - zog seinen Geist aus dem geschundenen Körper zurück. Er sah auf sich selbst hinunter, sah den verkohlten Stumpf, der von seinem rechten Arm übriggeblieben war, und ein Schrei brach sich in seinem Geist ...
    Ist das das Ende?
    Werde ich auf diese erbärmliche Weise zugrunde gehen?
    Ernst Ellert befreite sich von diesen quälenden Bildern.
    Als er die Augen aufschlug, fand er sich rücklings liegend auf der Lichtung der Lagune wieder. Über ihn war Perry Rhodan gebeugt. „Ich habe mein Ende miterlebt", sagte Ellert schwer atmend. „Aber das kann Betty Toufry, die elfjährige Betty, nicht mit ihrer Prophezeiung gemeint haben."
    „Es war nicht das Ende - sondern erst der Beginn einer phantastischen Existenz ohne Beispiel", erklärte ihm Perry Rhodan besänftigend. „Du solltest die folgenden Bilder schauen, Ernst, dann weißt du, wie ich es meine."
    Ernst Ellert ließ sich wieder zurücksinken und entließ seinen Geist aus seinem Körper in den Zeitstrom der Zukunft.
    Diesmal war es ihm möglich, seinen regungslos daliegenden Körper, dessen rechter Arm bis zum Ellenbogen verglüht war, aus der Distanz des Unbeteiligten zu betrachten. „Wie lange ist es her?" fragte Dr. Fleeps. „Zehn Minuten etwa", antwortete John Marshall mit einem Blick auf die Uhr. Dr. Fleeps konstatierte, daß Ernst Ellerts Körpertemperatur immer noch 37 Grad betrug. Und er wettete darauf, daß sie sich auch am Tag darauf noch nicht gesenkt haben würde.
    Er erklärte den ungläubig Dastehenden: „Ellert ist nicht tot, aber er lebt auch nicht mehr. Es ist, als habe sein Geist den Körper verlassen."
    Und in der Tat, so war es.
    Ellerts Körper war ein lebender Leichnam. Er wurde zum Gobi-Stützpunkt gebracht und in Aufbewahrung genommen. Er erhielt von Perry Rhodan einen Platz im Mausoleum jener unterirdischen Pyramide in der Gobi, wo Atlan zum erstenmal Bekanntschaft mit Ellerts entseeltem Körper machte - und mit dessen Fähigkeit des Parapolings.
    Ernst Ellerts freier Geist aber ging

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