1549 - Brennpunkt Wanderer
Ihres vorzeitigen Ablebens!"
„ES hat uns eine ausreichend lange Gnadenfrist zugestanden", erwiderte Rhodan. „Denke bitte darüber nach, um was für Fallen es sich handeln könnte, Ernst."
„Das werde ich tun", versprach Ellert. „Darf ich Sie um etwas bitten, Sir? Haben Sie bitte ein waches Auge auf mich."
„Das werde ich tun", versprach Rhodan, ohne nach dem Grund zu fragen.
Ernst Ellert ließ sich daraufhin etwas zurückfallen, um allein zu sein. Er wollte nicht, daß Perry Rhodan oder einer der anderen sein Vorhaben durchschaute. Sie hätten ihn vielleicht davon abzuhalten versucht. Und das wollte er auf keinen Fall. Für ihn war es wichtig, alles über sich zu erfahren.
Vielleicht fand er in seiner Lebensgeschichte die gültige Antwort für das augenblickliche Problem, das lautete: Welche Kapriolen schlugen die Naturgesetze in Richtung Osten?
Ernst Ellert schloß die Augen und ging mit seinem Geist wieder auf die Wanderschaft durch die Zeit. Während das Flugaggregat seinen entseelten Körper Kilometer um Kilometer beförderte, durchstreifte sein Bewußtsein die Unendlichkeit.
*
Ernst Ellerts Unfall hatte im Februar 1972 stattgefunden. Durch den Schock hatte sein Geist panikartig den Körper verlassen - und danach nicht mehr in ihn zurückgefunden. Es dauerte bis ins Jahr 2043, daß Ernst Ellert wieder Kontakt zu seinem Körper bekam. In den dazwischenliegenden Jahrzehnten hatte er eine beispiellose Odyssee durchgemacht.
Sein Geist war hinausgeschleudert worden in die Gefilde der Zeitlosigkeit. Er hatte zuerst keinerlei Wahrnehmungen gehabt und sich damit abgefunden, daß dies sein Tod sei.
Aber allmählich gewohnten sich seine Sinne an die Gegebenheiten - oder aber er entwickelte zusätzliche Sinne.
Jedenfalls lernte er mit der Zeit, das Weltall wahrzunehmen. Er sah Himmelskörper im Blitztempo an seinem geistigen Auge vorbeiziehen, ganze Galaxien im Zeitraffer rotieren. Er sah Sonnen und Planeten werden und wieder vergehen ... Ernst Ellert wurde klar, daß er die Zeit wie im Fluge durcheilte. Und er lernte, diesen Vorgang zu steuern, die Zeit langsamer oder rascher ablaufen zu lassen, sie in diese oder jene Richtung, zum Anfang oder Ende hin, zu durchwandern.
Nur eines war ihm nicht möglich, nämlich seine Zeit, das, was für ihn Gegenwart war, wiederzufinden.
Er wechselte ruhelos von Sterneninsel zu Sterneninsel, immer auf der Suche nach seiner Heimat Milchstraße, und er wanderte durch die verschiedenen Zeitalter des Universums.
Als er schon glaubte, für immer dazu verdammt zu sein, als reiner Geist umherirren zu müssen, da fand die erste Verkörperung statt. Es war wie ein Sturz durch einen finsteren Zeitbrunnen, bevor er sich plötzlich im Körper eines Wesens befand.
Das Wesen hieß Gorx. Und der Planet hieß Gorx. Und auch die Sonne, die ganze begrenzte Welt dieses Wesens, war Gorx. Sosehr es Ernst Ellert begrüßte, endlich wieder in einem Körper zu sein, auch wenn er darin nur Gast war, so war ihm Gorx denn doch zuwenig. Und als er sich fest darauf konzentrierte, konnte er Gorx willentlich verlassen - und auf Wunsch wieder in ihn zurückkehren.
Es war Ernst Ellerts neue, während der uferlosen Reise durch Zeit und Raum entwickelte Fähigkeit, die später als Parapoling bezeichnet werden sollte und die es ihm erlaubte, seine Trägerkörper beliebig zu wechseln.
Später fand er in dem Druuf-Wissenschaftler Onot einen Aktionskörper für länger - für so lange, bis es ihm gelang, als ebendieser Onot die Druufgefahr abzuwenden.
Durch die Verbindung zu Onot und die Druuf im allgemeinen erfuhr er erst, warum es ihm so schwergefallen war, in seine Zeit zurückzufinden. Er erkannte nämlich, daß es nicht nur eine Zeit gab, sondern unzählige Zeitebenen, die nebeneinander Bestand hatten. Als er während seines im Februar 1972 erlittenen Unfalls seinen Körper schockartig verließ, da wurde er aus seiner Existenzebene geschleudert. Seine Irrwanderung durch alle möglichen Zeiten und Ebenen begann ... ... bis er die Druuf fand und über diese sogar Zugang in das unterirdische Mausoleum mit seinem guterhaltenen, sich selbst regenerierenden Körper fand. Dies wiederum rief Perry Rhodan auf den Plan, zu dem Ernst Ellert telepathisch Kontakt aufnehmen konnte. Darüber hinaus verblüffte er Rhodan, daß er sogar durch den Mund des Arkoniden Atlan sprechen konnte ... und dabei wurde ihm klar, daß er diesem Arkoniden schon einmal begegnet war: als dieser mit einer arkonidischen
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