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1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schicksal in aller Ruhe zu erforschen", erklärte Rhodan anschließend. „Darum machen wir hier bis zum Morgengrauen Rast. Einverstanden?"
    „Natürlich", stimmte Atlan zu. „Vielleicht kann uns Ellert bis dahin erklären, was er unter diesen Fallen versteht, die es auf dem Weg zur Maschinenstadt gibt."
     
    *
     
    Ernst Ellert tauchte mit seinem Geist in den Zeitstrom ein und glitt ihn entlang. Er widerstand der Versuchung, sich auf Nebenlinien zu begeben, um mögliche Varianten einer Entwicklung zu untersuchen.
    Es führte zu nichts, sich mit unsicheren Wahrscheinlichkeiten zu befassen, das wußte er aus Erfahrung.
    Das hatte sich gezeigt, als er die Zukunft des Mädchens Betty Toufry untersuchte, die als Sechsjährige ihren Vater erschoß. Bei einem Ausflug fünf Jahre in die Zukunft, hatte er Betty Toufry als Elfjährige kontaktiert und von ihr den Grund erfahren, warum sie die Tat begangen hatte.
    Betty Toufry war Telepathin und beherrschte auch die Telekinese. Sie hatte aus den Gedanken ihres Vaters gelesen, daß er von einem Individualverformer übernommen worden war. Daraufhin hatte sie Ihres Vaters Waffe telekinetisch in ihren Besitz gebracht und abgedrückt. Es war eine Affekthandlung gewesen, als die Sechsjährige den über alles geliebten Menschen erschoß, der für sie auf einmal zu einem Fremden geworden war.
    Diese Erinnerung an eine Geistwanderung in die Zukunft war für Ernst Ellert neu. Als er auf Perry Rhodan, Reginald Bull und deren beiden Begleiter getroffen war, hatte er von diesem Erlebnis noch nichts gewußt. Jetzt, während er durch den Zeitstrom glitt, wurde es plötzlich ebenso wie die von den Individualverformern ausgehende Gefahr fester Bestandteil seiner Erinnerung.
    Und er erinnerte sich auch ganz genau an folgende Worte von Betty Toufry, mit denen sie sein Schicksal umrissen hatte: „Lieber Ernst, in fünf Jahren werden Sie die Morgendämmerung der menschlichen Geschichte erleben, von einer Warte aus, die unsere Vorstellungen übersteigt ..."
    Um herauszufinden, wie diese Worte einer elfjährigen Mutantin gemeint waren, mußte er sich vorsichtig in die näherliegende Zukunft vortasten. Ernst Ellert suchte einen markanten Knotenpunkt der Zeitlinien, das untrügliche Zeichen dafür, daß hier ein hoher Realitätsbezug zu finden war, und ließ seinen Geist darin eintauchen.
    Ellert hörte die schwere Bleitür zufallen.
    Er sah sich selbst und eine Reihe anderer Personen. Als er mit seinem etwas älteren Ich verschmolz, da wußte er augenblicklich, wo er war und um wen es sich bei den anderen Personen handelte.
    Dies war ein Reaktorzentrum in Nevada. Zwei Männer, Li und Lehmann, waren nicht mehr sie selbst, sondern wurden von IVs beherrscht. Es war ihre Absicht, das Reaktorzentrum hochgehen zu lassen und so eine nukleare Katastrophe herbeizuführen.
    Ernst Ellert war Teil von Perry Rhodans Plan, diesen Akt von Sabotage zu ihren Gunsten zu verändern. Der Teletemporarier war, als Elektriker getarnt, ins Team eingeschleust worden. Ebenso wie Anne Sloane, die wichtigste Person von Rhodans Plan, und der Teleporter Tako Kakuta, der hinter einem der mächtigen Generatoren stand.
    In Begleitung von Li und Lehmann betrat John Marshall die Bleikammer. Er deutete auf einen ziegelsteingroßen Metallblock. „Das neue Element, meine Herren ...", begann Marshall zu erklären. Ernst Ellert war so auf seine Aufgabe konzentriert, daß er die Ausführungen nur stichwortartig wahrnahm. „... seine Energie genügt, um ein Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit durch das All zu treiben."
    Professor Lehmann taxierte Ellert prüfend. „Alles in Ordnung?" erkundigte er sich. „Überprüft und einwandfrei", antwortete Ernst Ellert und hoffte, daß seine Anspannung nicht zu bemerken war.
    Tatsächlich war ihm lediglich die Wirkungsweise eines einzigen Hebels vertraut. „Gut, dann schalten Sie Minimum ein."
    Ernst Ellert brachte den Schalthebel in die angegebene Stellung. Er versuchte, dabei unbeeindruckt zu wirken und alles wie Routine aussehen zu lassen. In Wirklichkeit waren seine Nerven zum Zerreißen angespannt. Ihm war klar, daß sich die beiden IVs in Lis und Professor Lehmanns Körper vermutlich telepathisch unterhielten.
    Es war Marshalls Aufgabe, ihre Gedanken abzuhören und den Zeitpunkt herauszufinden, wann sie ihre Wirtskörper verlassen wollten. Dies war dann das Zeichen für Ellert und Kakuta, mittels ihrer Parakräfte den Individualverformern zu deren eigenen Körpern zu folgen, um deren

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