1549 - Brennpunkt Wanderer
seine Zeit in den Ausbau des Galaktischen Ortungssystems investierte, und Icho Tolot, der sich nach Halut zurückgezogen hatte, hatten den Erhalt der Nachricht bestätigt und ihr Eintreffen im Solsystem angekündigt.
Aber sehr eilig schienen sie es damit nicht zu haben.
Perry Rhodan selbst spürte auch nicht das prickelnde Gefühl, das wichtigen und erfolgversprechenden Einsätzen voranging.
Nicht, daß Rhodan an Myles’ Fähigkeiten zweifelte, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß sie Wanderer so leicht finden konnten, nachdem alle bisherigen Versuche fehlgeschlagen waren.
Er konnte nicht so recht an einen so leichten Erfolg glauben. Sicher, Myles Kantor hatte viel Zeit und all sein geniales Können darin investiert, einen Algorithmus zu finden, um die Bahn Wanderers berechnen zu können.
So gesehen konnte man nicht von einem „leichten Erfolg" sprechen. Myles hatte Übermenschliches geleistet!
Er hatte trotz seines physischen Handikaps nicht einmal den weiten Flug ins Sansevier-System gescheut, um den ihm fehlenden Quintangulationspunkt zu ermitteln. Kein Zweifel, Myles Kantor hatte sein möglichstes getan.
Aber es erschien Perry Rhodan rein intuitiv zweifelhaft, daß das Auffinden Wanderers ein rein hyperphysikalisches Rechenproblem sein könnte. Es gab da noch die verschiedenen „Hilferufe" von ES, die seiner Meinung eine tiefere Bedeutung haben mußten, als man bisher erkannt hatte.
Perry Rhodan war so in Gedanken versunken, daß er den Start der ODIN gar nicht registrierte.
Und auch ein zweites Ereignis bekam er nicht mit. Um so überraschter war er, als ihm in der Kommandozentrale auf einmal Homer G. Adams gegenüberstand. „Wie bist du an Bord gekommen, Homer?" wunderte sich Rhodan. „Per Transmitter, wie sonst?" tat Adams erstaunt. „Immerhin habe ich meinen Besuch angekündigt. Ich dachte, wir könnten während des Fluges die Zeit gemeinsam totschlagen. Immerhin werden wir zwanzig Stunden oder so unterwegs sein. Komme ich etwa ungelegen?"
„Nein, nein", versicherte Rhodan. „Komm, ziehen wir uns zurück."
Er führte den Chef der Kosmischen Hanse in sein an die Kommandozentrale grenzendes Büro.
*
„Weißt du, woran ich denken muß, Homer?" sagte Perry Rhodan, als sie einander in der Abgeschiedenheit des Kommandantenbüros gegenübersaßen. „An die Anfänge. An die Zeit der Dritten Macht. Als wir die Erde mit Hilfe arkonidischer Technik vor einem dritten Weltkrieg bewahrten. An die Gründung des Mutantenkorps. An unser erstes Zusammentreffen."
Homer G. Adams gönnte sich ein wehmütiges Lächeln. „Das Mutantenkorps", sagte er sinnierend. „Ich habe mich schon damals gewehrt, als Mutant eingestuft zu werden."
„Dein Finanzgenie war faszinierend und erschreckend zugleich", sagte Rhodan. „Du hattest die übernatürliche Fähigkeit, aus Müll Gold zu machen. Darum warst du als Mutant einzustufen."
„Würdest du Myles Kantor auch als Mutanten einstufen?"
„Heute gelten andere Maßstäbe. Ich würde sagen, Myles ist so etwas wie ein Wunderkind, ein Genie. Er könnte in Geoffrys Fußstapfen treten."
„Eben, du hast es auf den Punkt gebracht", sagte Adams. „Aber wie kommst du gerade jetzt darauf, dich an die Anfänge zu erinnern?"
„Weil ich das Gefühl nicht los werde, daß die Geschehnisse der Vergangenheit von großer Bedeutung sind", antwortete Rhodan. „ES hat mit seinen sogenannten Hilferufen immer wieder darauf Bezug genommen. Das kann kein Zufall sein."
„ES ist gestört, die Superintelligenz kann sich nicht artikulieren", gab Adams zu bedenken. „Aber ich will dir gar nicht widersprechen. ES hat ganz gezielt auf markante Ereignisse der Vergangenheit hingewiesen. Und weißt du, warum? Weil ES einen ganz bestimmten Personenkreis damit ansprechen wollte. Uns ehemalige Zellaktivatorträger - und allen voran dich. Das ist das ganze Geheimnis. Du solltest nicht mehr hineininterpretieren, Perry."
„Ich weiß nicht", sagte Rhodan zweifelnd. „Es muß mehr dahinterstecken. Ich erinnere mich nur zu gut an meine Erlebnisse auf dem Wanderer des Jahres sechstausendundfünfzig vor unserer Zeitrechnung,"
„Das war ein Fiktivwanderer!" erinnerte Adams. „Ja, gewiß. Aber diese Epoche der galaktischen Geschichte muß dennoch von Bedeutung für ES sein. So verwirrt ES auch sein mag, ich kann mir nicht vorstellen, daß die Superintelligenz ausschließlich irrational handelt. Es muß da Zusammenhänge geben, die wir noch nicht erkannt haben."
„Wir
Weitere Kostenlose Bücher